Dead Man Test

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  • Hallo Sifas,

    heute beim Morgenkaffee habe ich ein interessantes Thema gefunden/gelesen: Betriebsanweisungen und "Dead Man Test".
    Kernaussage war: Alles was ein "toter Mensch" tun kann, hat NICHTS in einer Betriebs- oder Arbeitsanweisung zu suchen. Anweisungen für "tote Menschen" werden von lebendigen Menschen nicht eingehalten! :huh:
    Beispiel:
    Die Anweisung "Abgesperrten Bereich nicht betreten" ist wirkungslos, weil diese Anweisung auch ein toter Mensch einhalten kann. ;)
    Richtig könnte die Anweisung lauten: Abgesperrten Bereich entlang des markierten Weges umgehen.

    Irgendwie überzeugt mich das. Wie geht es euch damit?
    Hat jemand schon praktische Erfahrung mit diesem Test gemacht?

    Gibt es auch einen entsprechenden Ansatz im deutschsprachigen Raum?
    klick mich.

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Hey Niko.
    Ja. Interessantes Thema. Anstatt ein Verbot auszusprechen gibst Du eine Anweisung. Somit gibt es keinen Spielraum für Fehlverhalten, weil Du das Vorgehen genau vorgibst. Wie bei Rettungswegen. Die Zeichen sagen ja auch nicht, wo Du nicht hinlaufen sollst ;)

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Stichwort: "Verhaltenorientierte Arbeitssicherheit" auch kurz BBS = "behavior based safety".

    Für mich persönlich ein sehr interessanter Ansatz, auch für andere Bereiche, z.b. Schulungen, Unterweisungen, muss mich aber erstmal in das Thema einarbeiten bzw einlesen.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Servus,

    Wie Udo schon schreibt, geht das in Richtung Verhaltenstheorie und positive Verstärkung. Anwendbar zweifellos im Bereich BA und Unterweisung/Training.

    Damit aber "Verbote zu verbieten" halte ich persönlich für zu kurz gegriffen, und zwar aus zwei Gründen: Zum einen gilt in doch vielen Kulturen (teilweise selbst in D) alles als erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist. Zum anderen bieten Verbote, wenn sie kurz, klar und sachlich artikuliert werden den Vorteil einer schnelleren Auffassung und Verinnerlichung.

    Ich arbeite meist mit "Doubletten": Nein, Du darfst nicht in die Mittelspannungshauptverteilung! / Wenn der Strom weg ist kontaktier XYZ, da wird Dir geholfen. Also einer Kombination aus Verbot/Einschränkung und Problemlösungsansatz. Das wirkt meiner Erfahrung nach genauso auf das Verhalten, und nach kurzer Zeit läuft auch keiner mehr an die MSHV, sondern gleich zu XYZ, weil er sich damit Zeit und Weg spart.

    Just my 2 cts, Chrimu

    Das Weltall ist groß.., besonders oben!" ( Wilhelm Busch, 1832-1908 )

  • Das hört sich für mich auch sehr gut an. Und ich denke da in Chrimus Richtung: Für BA und UW ganz bestimmt ein sehr guter Ansatz.

    Seinen Einschränkungen schließe ich mich an und setze noch einen drauf:
    Praktisch lassen sich Verbote nicht umgehen. Das würde sonst bedeuten, dass man Verbots- in Anweisungsschilder ändern müsste. Und dass das nicht möglich ist, dürfte klar sein.

    Darum ist das beste ganz sicher ein nebeneinanderher.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

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