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  • Hi

    schaut mal:

    http://www.igmetall.de/cps/rde/xchg/i…etall-10336.htm

    Die Fragen sind nur, brauchen wir die wirklich, wo beginnt Stress, die persönlichen Leistungsvoraussetzungen müssten quantifiziert werden,..

    Ich habs mal hier in die Arbeitsmedizin gepackt, weil es kein Unterforum für psychische Belastungen gibt. (Über die Einrichtung eines solchen könnte man mal nachdenken)

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

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  • Hallo Hardy,

    wichtiges Thema !

    Danke für die Info !

    Gruß ASM10


    Wichtig ganz sicher. Aber für mich ist da das Problem wie man das angeht: Wer ist denn überhaupt in der Lage die psychischen Leistungsvoraussetzungen zu beurteilen?
    Letztendlich ist das allgemein nur durch ein Mitarbeiterbefragung zu ermitteln. Dazu gibt es bereits viele Hilfsmittel(Fragebogen).
    Das Problem wird doch aber erst konkret gelöst, wenn jeder einzelne Beschäftigte konkret beurteilt wird. Und da kann ich nur an den Betriebsarzt denken und damit an eine arbeitsmedizinische, psychische Untersuchung.
    Aber sowas kann allenfalls auf freiwilliger Basis laufen.
    Wie sieht das dann aus: Wir haben eine Verordnung, die wir beachten, die Inhalte einhalten müssen. Dazu sollte sich aber eine Beurteilung objektivieren lassen. Aber wie?

    Ich sehe mich da schon in einem Hamsterkäfig als Gummizelle ausgebaut. Und der Arbeitgeber sitzt draußen und klatscht meinen Bemühungen Beifall. Oder denen des Betriebsarzts.

    Und liefern wir dann mit unserer Einzelbeurteilung nicht Starthilfe unliebsame MA bequem loswerden zu können? Das ist in meinen Augen eine ganz heiße Kiste. Ich frage mich ob sich die IGM dessen bewusst ist?!

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hallo,

    ich hoffe, dass eine Anti-Stress-Verordnung bis auf weiteres nicht kommt. Sie wird das gleiche Schicksal erleiden wie andere Verordnungen.
    Aber die IGM sieht das ja auch so. Zitat:...Die IG Metall weiß aber auch: Eine Verordnung zu beschließen und auf Papier zu drucken reicht nicht aus. Sie muss auch gelebt und in der Praxis umgesetzt werden....

    Mit einer konsequenten (!) Umsetzung der bestehenden Regelungen (z.B. ArbZG) könnten wir einen Quantensprung im Arbeits- und Gesundheitsschutz erreichen. Und falls wir das hätten, bräuchten wir die Verordnung nicht mehr.
    In Österreich kommt übrigens ein Psychologe der gesetzlichen Unfallversicherung von alleine in die Betriebe und evaluiert psychische Gefährdungen. Da könnte man sich ja ein Beispiel nehmen...

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • In Österreich kommt übrigens ein Psychologe der gesetzlichen Unfallversicherung von alleine in die Betriebe und evaluiert psychische Gefährdungen. Da könnte man sich ja ein Beispiel nehmen...

    Das Beispiel mach Sinn !

    Gruß ASM10

  • Jetzt habt Ihr noch einen Vierten ;)

    Noch so als Tipp. Die VBG hat eine brauchbare Infobroschüre über burnout.
    Hab leider grade selber zwei Fälle im Bekannten- und Familienkreis :( Da ist aber breits professionelle Hilfe dran, weil wir da nix machen können.
    Ich war auch schon nah dran (in meinem Studium, also nicht als FASI) deswegen weiß ich, was da abgeht und dass ich da keine Hilfe bin. Nur Unterstützung aber mehr nicht.

    Hier habt Ihr den Link:
    http://www.vbg.de/SharedDocs/Dow…5E4B452D8.live3

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo zusammen,

    ich würde mal 2 Begriffe voneinander abgrenzen zum Einen hätten wir da Burn-Out was einem akuten/chronischen Erschöpfungszustand gleich kommt. Dann gibt es psychische Belastungen und die hat nicht jedes Unternehmen ich sehe ich beispielweise Handlungsbedarf bei der Polizei (eigenes Leben steht auf dem Spiel), Ärzten (das leben von anderen steht auf dem Spiel) etc. Aber Stress im Geschäft durch lange Arbeitszeiten oder hohe Leistungsdichte würde ich nicht unbedingt als psychische Belastung ansehen. Man kann hier vielleicht von einer körperlichen Belastung sprechen die im schlimmsten Fall zu einer psychischen Erkrankung (Depression, Erschöpfung, etc.) führt aber meiner Meinung nach nicht von einer psychischen Belastung.
    Bezüglich der Verordnung würde ich auch ein klares nein aussprechen, denn damit ist es nicht getan, es sind gar keine Mittel vorhanden die Belastung eines jeden Arbeitnehmers objektiv zu beurteilen und und Maßnahmen zu treffen. Ganz davon abgesehen das eine solche Verodnung von Arbeitgebern ausgenutzt werden könnte um sich der "schlechten/Belasteten Personen" zu entledigen.

    Gruß B

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  • Hallo zusammen,
    Aber Stress im Geschäft durch lange Arbeitszeiten oder hohe Leistungsdichte würde ich nicht unbedingt als psychische Belastung ansehen. Man kann hier vielleicht von einer körperlichen Belastung sprechen die im schlimmsten Fall zu einer psychischen Erkrankung (Depression, Erschöpfung, etc.) führt aber meiner Meinung nach nicht von einer psychischen Belastung.


    Gruß B

    Da muss ich klar widersprechen. Das sehen BG und BAuA auch genau umgekehrt und genau so wird das auch in der Sifa-Ausbildung unterrichtet.
    Schau mal hier unter Punkt 10:

    http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/i-8700.pdf

    Von außen wirkt eine Belastung auf den Beschäftigten. Das führt bei ihm zu einer Beanspruchung(sreaktion). Und diese Beanspruchung kann im schlimmsten Fall zu einer psychischen Erkrankung werden.

    Du bist im Metallbereich tätig. Der Werker der über- oder aber unterfordert ist mit seinem Werkgang, wird auf die Belastung reagieren. Im positiven Fall wird er über die Belastung klagen und um Abhilfe bitten. Dieser Bitte wird adäquat entsprochen.
    Ich steckte als junger Mann in einer ähnlichen Situation: Ich musste beim Audi 100 die Haubenstützen einbauen, eine sehr einfache aber stupide Tätigkeit, von der ich mich sehr schnell unterfordert fühlte. Nach mehreren Gesprächen mit dem Capo wurde ich bandgruppenintern zum Klimaanlageneinbau versetzt. Eine deutlch anspruchsvollere Tätigkeit, ich war zufrieden, bis ich dann endlich meinen Ausbildungsplatz in der Krankenpflege hatte.

    Im ungünstigsten Fall aber bleibt er stumm, frisst Belastung und Beanspruchung in sich hinein und wird krank.

    Damit es aber nicht so weit kommt setzen hier Werkzeuge wie Teambesprechung oder Mitarbeitergespräch an.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

    Einmal editiert, zuletzt von elschwoabos (6. Juli 2012 um 09:47)

  • Hallo Hardy ich finde nicht das du mir widersprichst

    "Von außen wirkt eine Belastung auf den Beschäftigten. Das führt bei ihm
    zu einer Beanspruchung(sreaktion). Und diese Beanspruchung kann im
    schlimmsten Fall zu einer psychischen Erkrankung werden."

    Genau das habe ich auch gesagt:
    "Man kann hier vielleicht von einer körperlichen Belastung sprechen die
    im schlimmsten Fall zu einer psychischen Erkrankung (Depression,
    Erschöpfung, etc.) führt"

    Ich bin lediglich der Ansicht dass man nicht von psychischen Belastungen sprechen kann/sollte. Und dies ist in der angeführten Datei von dir. ja auch nicht so beschrieben hier geht um das Thema Psychische Faktoren, es wird nirgends von einer psychischen Belastung gesprochen!

    Habe gerade doch was gesehen was in die Richtung psychische Belastung geht wo ich mit den Begrifflichkeiten absolut einverstanden bin
    – Wird hohen emotionalen Belastungen (z.B.
    bei der Reklamationsannahme, der Pflege
    Schwerkranker) entgegengewirkt?

    Hier ist meiner Meinung nach psychische Belastung vorhanden wie in meinem ersten Post aufgeführt (Ärzte etc.)

    außerdem habe ich nirgends davorn gesprochen, dass ein Metallwerker keine Belastungen hat lediglich dass er keine psychische Belastung hat, er kann durchaus über/unterfordert sein und wenn dies der Fall ist sind ganz klar Maßnahmen zu ergreifen.

    Gruß B

  • Aber Stress im Geschäft durch lange Arbeitszeiten oder hohe Leistungsdichte würde ich nicht unbedingt als psychische Belastung ansehen.

    Ich muß da auch widersprechen. Gerade dadurch kommt es zu psychischen Belastungen. Schau mal hier

    http://www.bgn.de/10530/38986?highlight_search_words=stress

    auch die BGen in dem Fall die BGN sehen das so. Hier eine Handlungshilfe der BAuA
    http://www.dnbgf.de/uploads/media/…beurteilung.pdf

    Gruß Tanzderhexen

    Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Hallo es geht doch Ursprünglich um die Anti-Stress-Verordnung oder?

    @Tanz der Hexen:

    Die Handlungshilfe der Baue beschreibt ganz klar:
    "Stress wird im Alltag häufig synonym mit psychischer
    Belastung verwendet. Nicht alle psychischen Belastungen
    führen jedoch zu Stress. Unter arbeitsbedingtem Stress
    wird die emotionale und psychophysiologische Reaktion
    auf ungünstige und schädliche Aspekte der Arbeit, des
    Arbeitsumfeldes und der Arbeitsorganisation verstanden."

    Also ist hier ein Abgrenzung vorhanden welche ich im ersten Beitrag beschrieben habe:
    "ich würde mal 2 Begriffe voneinander abgrenzen zum Einen hätten wir da
    Burn-Out was einem akuten/chronischen Erschöpfungszustand gleich kommt." Damit würde ich auch Stress gleichsetzen.
    "Dann gibt es psychische Belastungen und die hat nicht jedes Unternehmen
    ich sehe ich beispielweise Handlungsbedarf bei der Polizei (eigenes
    Leben steht auf dem Spiel), Ärzten (das leben von anderen steht auf dem
    Spiel) etc." und das sind tatsächlich beispielhaft aufgeführte psychische Belastungen.

    Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht das Problem das Ihr mit meinen Aussagen habt?

    Wenn ich eine Belastung habe dann hat diese Belastung einen Grund, beispielsweise Leistungsdichte, Über/Unterforderung und dann ist doch die Belastung für den Mitarbeiter noch keine psychische Belastung es kann zu psychischen Erkrankungen führen es ist aber meiner Meinung nach keine psychische belastung.

    Noch ein Auszug aus der Handlungshilfe:
    "Psychische Belastungen sind demnach die
    Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf
    den Menschen zukommen und psychisch (seelisch) auf
    ihn einwirken."

    Hier ist für mich das entscheidende Wort "seelisch/psychisch auf Ihn einwirken". Meiner Meinung nach wirkt aber nicht die psychische Belastung auf den Mitarbeiter ein sondern z.B. ein schlechter Zustand der Arbeitsorganisation. Wenn man diesen Zustand nicht abstellt kann es zu psychischer Erkrankung kommen.

    Gruß B

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  • Die Handlungshilfe der Baue beschreibt ganz klar:

    "Stress wird im Alltag häufig synonym mit psychischer
    Belastung verwendet. Nicht alle psychischen Belastungen
    führen jedoch zu Stress. Unter arbeitsbedingtem Stress
    wird die emotionale und psychophysiologische Reaktion
    auf ungünstige und schädliche Aspekte der Arbeit, des
    Arbeitsumfeldes und der Arbeitsorganisation verstanden."

    Hier beginn das Übel. Es wird eine Diskussion über Fachbegriffe geführt, die kaum ein Arbeitnehmer eindeutig zuordnen kann.
    Merken tue ich doch erst Stress, der sich im Blut einwandfrei nachweisen lässt. Belastungen, die ich gar nicht empfinde sind zunächst doch subjektiv nicht da?

    Also ist hier ein Abgrenzung vorhanden welche ich im ersten Beitrag beschrieben habe:
    "ich würde mal 2 Begriffe voneinander abgrenzen zum Einen hätten wir da
    Burn-Out was einem akuten/chronischen Erschöpfungszustand gleich kommt." Damit würde ich auch Stress gleichsetzen.

    Burnout ist ein ungeliebter Begriff, der eher ein Ergebnis darstellt. Die Mediziner haben diesen Begriff eher aus politischen Gründen zugelassen.
    Er macht es den Betroffenen einfacher sich zu einer Erkrankung zu bekennen.

    Zitat

    "Dann gibt es psychische Belastungen und die hat nicht jedes Unternehmen

    Ja, .......
    Belastungen sind immer da. Ob Belastungen zu hoch sind oder zu lange andauern, ist eher die Frage.

    Zitat

    ich sehe ich beispielweise Handlungsbedarf bei der Polizei (eigenes
    Leben steht auf dem Spiel), Ärzten (das leben von anderen steht auf dem
    Spiel) etc." und das sind tatsächlich beispielhaft aufgeführte psychische Belastungen.

    Nun will ich ungern schwere Berufe von sehr schweren unterscheiden.
    Tatsächlich ist die Frage de psychischen Belastung nicht an das Leben anderer Leute gebunden.
    Die Extrembeispiele von Rettungspiloten usw. sind extra zu behandeln.
    Wir wissen mittlerweile, dass sehr viele soziale Berufe von burnout bedroht sind, da geht es nur selten um Leben und Tod.


    Auch hier wird mit der Beurteilung von Stress und burnout etwas oberflächlich umgegangen.
    Es geht nicht nur um irgendwelche Meinungen, sondern vielmehr um Personen, die sich als sachkundig fühlen (und es sind).
    Vielmehr als es um einen sachkundigen Regalprüfer geht, geht es hier um Sachkenntnis und Erfahrung.

    Junge Leute verstehen oft nicht, was sich so als psychische Last in Jahrzehnten ansammelt.
    Die Ausbildung im psychologischen Bereich der FASI wird sich enorm steigern. Gerade teilt mir mein Arbeitgeber mit, das dies als Schwerpunkt neuer FASI-Ausbildung gefordert wird.

    Lange haben ich auf den Punkt der psychischen Belastung in Gefährdungsbeurteilungen gewartet.
    Jetzt wir er von der GAA in NRW zwingend gefordert.
    Und wer kann dies wirklich leisten?

    Grüße
    Flügelschraube