Einführung von Gefahrgut in den Betrieb

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Hallo,

    wir wollen durch ein neues Produkt Litium Ionen-Akkus in unserem Betrieb Lagern, verpacken und versenden.

    Auf was müssen wir da alles achten?? Hatten bisher noch keine Gefahrstoffe im Einsatz also auch kein Hintergrundwissen zum Umgang damit.

    Brauchen wir nen Gefahrgutbeauftragten?? Wenn ja was für ne Ausbildung braucht der Mann oder Frau??? Reicht auch eine 2 Wöchige Ausbildung zum Thema Gefahrguteinsätze bei der FFW???

    8| 8| 8| 8|

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Schwarzwald


    Markus Günther

  • ANZEIGE
  • wir wollen durch ein neues Produkt Litium Ionen-Akkus in unserem Betrieb Lagern, verpacken und versenden. Auf was müssen wir da alles achten?? Hatten bisher noch keine Gefahrstoffe im Einsatz also auch kein Hintergrundwissen zum Umgang damit. Brauchen wir nen Gefahrgutbeauftragten?? Wenn ja was für ne Ausbildung braucht der Mann oder Frau??? Reicht auch eine 2 Wöchige Ausbildung zum Thema Gefahrguteinsätze bei der FFW???


    Viele Fragen auf einmal ... :)

    Dröseln wir mal auf.

    Lithium -Ionen-Akkus sind in jedem Fall Gefahrgut:

    • UN 3090: Lithium-Metall-Batterien (einschließlich Batterien aus Lithiumlegierungen)
    • UN 3091: Lithium-Metall-Batterien in Ausrüstungen oder Lithium-Metall-Batterien, mit Ausrüstungen verpackt (einschließlich Batterien aus Lithiumlegierungen)
    • UN 3480: Lithium-Ionen-Batterien (einschließlich Lithium-Ionen-Polymer-Batterien)
    • UN 3481: Lithium-Ionen-Batterien in Ausrüstungen oder Lithium-Ionen-Batterien, mit Ausrüstungen verpackt (einschließlich Lithium-Ionen-Polymer-Batterien)

    Bei bestimmten Zellen sind diese von den Vorschriften des ADR freigestellt (Sondervorschrift 188 ).
    Da ihr Gefahrgut versendet, seit ihr zunächst einmal grundsätzlich in der Pflicht, einen Gefahrgutbeauftragten zu bestellen (egal ob interne oder externe Fachkraft) (siehe Gefahrgutbeauftragtenverordnung). Es gibt jedoch einige Ausnahmen, so das ein GB u.U. nicht notwendig ist.
    GB müssen eine anerkannte Schulung mit (in DE) IHK-Prüfung durchlaufen haben (die GSG-Unterweisung der Feuerwehr reicht definitiv nicht).

    Das notwendige Hintergrundwissen zum Versand muss allen Beteiligten durch entsprechende Unterweisungen vermittelt werden (außer beim Luftverkehr, hier sind entsprechende IATA/ICAO-Schulungen vorgeschrieben).

    Meine Tipps:

    • Setzt euch mit euren zuständigen Behörden (Gewerbeaufsicht, IHK) zusammen und klärt die grundsätzlichen Fragen.
    • Hilfen zur Verpackung / zum Versand bieten auch die von euch genutzten KEP-DL (Kurier-, Express-, Paket-Dienstleister) und vor allem die Hersteller der Akkus.
    • Holt euch zur Unterweisung der Mitarbeiter Fachleute ins Haus. Das Gefahrgutrecht wird alle 2 Jahre angepasst (das nächste Mal 2013), so das regelmäßige Unterweisungen sehr sinnvoll sind.
    • Enthält eure Transportkette Luftverkehr, kann für diesen Bereich eine externe Vergabe zur Verpackung/Versand sehr sinnvoll sein.


    Für einen ersten Überblick hier ein Dokument eines Akku-Herstellers: klick mich

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Sieht so aus, als würdet ihr hierzu einen Gefahrgutbeauftragten benötigen und entsprechend unterwiesene Personen. Ohne fachlich kompetente Beratung würde ich mich an diesen Themenkomplex nicht heranwagen, die Bußgelder in diesem Bereich sind heftig.
    Ein Kurs bei der Feuerwehr reicht meiner Meinung nach nicht aus, aber die Feuerwehr mit ins Boot zu nehmen schadet bestimmt auch nicht, denn die Brandgefahr bei den Lithium Akkus ist nicht zu vernachlässigen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Schonmal echt gut. Danke für eure Hilfe.

    Auf was müssen wir denn noch alles achten dass wir uns nicht gleich Strafen einhandeln?? Also auch sachen wegen innerbetrieblicher abläufe usw.

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Schwarzwald


    Markus Günther

  • Hi,

    mal abgesehen vom Gefahrgut.
    Die Dinger sind wirklich BRANDGEFÄHRLICH. Falsche Lagerung und Kurzschluß machen hier immer sehr viel Hitze, danach Feuer und evtl. eine mittlere Handgranatenexplosion. Auch sind sie, selbst direkt aus der Fabrik, nicht energielos.
    Derjenige der damit arbeitet sollte eine entsprechende Ausbildung / Schulung haben. Ich sehe das so wie z.B. bei AirBags im Auto.

    Tschau,
    der Waldmann

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • ANZEIGE