Gefährdungsbeurteilung/Betriebsanweisung für Gefahrstoffe

In einer Betriebsanweisung stehen die Gefahren sowie die Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln.
Wie willst du also eine Betriebsanweisung erstellen ohne vorher eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen?

Und formal argumentiert: § 6 Abs 8 GefStoffV verpflichtet zur Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung egal wie groß der Laden ist

Ich finde WINGIS und Gischem sehr hilfreich.

viele Grüße

kuddel

Betriebsanweisung aus dem Sicherheitsdatenblatt erstellen ist zwar unter Umständen nicht falsch, aber es erspart einem nicht eine gefährdungsbeurteilung zu erstellen.

Denn das Sicherheitsdatenblatt gibt nur Auskunft über die Inhaltsstoffe und die daraus resultierenden möglichen Gefahren sowie Gesundheitsschäden. Natürlich sollte man dieses beachten wenn dort zum Beispiel spezielle Hinweise sind auf die Beschaffenheit einer bestimmten PSA (Atemschutz, Handschuhe z.B.)

Bei der Gefährdungsbeurteilung betrachtest du das Arbeitssystem bei dem unter anderem auch ein Gefahrstoff zum Einsatz kommt. Das schließt andere Gefährdungen ja nicht aus.

Moin Klaus,

Zu Deiner 1. Frage (und um die formale Argumentation von Kuddel fortzusetzen): Auch in ArbSchG § 5 und BGV A 1 § 3, sind die Beutrteilung der Gefährdung für die Mitarbeiter und die Pflicht zur Dokumentation vorgeschrieben. Um eine Gefährdungsbeurteilung kommst Du nicht herum. Diese allerdings kann zu dem Ergebnis führen, dass der beurteilte (Gefahr-)stoff so ungefährlich ist, dass keine Betriebsanweisung nötig ist. (Das muss in der GFB aber auch dokumentiert sein )

Zu Deiner 2. Frage: Eigentlich bringen meine Vorredner alles auf den Punkt. WINGIS und GISCHEM sind hilfreich - aber nicht Alles. Was noch dazugehört, hat Andrasta erschöpfend beschrieben.

Bei der GFB für einen Stoff hilft vielleicht auch folgende Fragestellung (so gehe ich oft vor): In welchem Arbeitssystem und unter welchen Bedingungen muss der Mitarbeiter den zu beurteilenden (Gefahr-)stoff einsetzen?

Gruß aus dem Norden

nj 1964