Hallo
ich betreue zahlreiche Betriebe mit reinen Büroarbeitsplätzen. In den gängigen GB´s wird auch dort nach den Gefahrstoffen (und dem Gefahrstoffverzeichnis) sowie den Betriebsanweisungen gefragt. Wenn ich nach den beiden Dingen frage, ernte ich in der Regel schallendes Gelächter....
Bzgl. potentiellen Gefahrstoffen ist mir bei typischen Büroarbeitsplätzen bekannt:
- Reinigungsmittel (Reinigungskraft oder auch Büropersonal, sofern sie Bildschirm etc. selbst reinigen, Spülmaschinen bedienen, Entkalker anwenden (*))
- ok - Tip-Ex könnte man reinnehmen sowie UHU.
Für ein Gefahrstoffverzeichnis sind die Jahresverbrauchs-/Lagermengen der beiden Gruppen aber sicher zu gering.
Hab ich was übersehen?
Dann Betriebsanweisungen - die Frage hatte ich ja schon mal ironisch gestellt
Sinnvoll halte ich sie für
- Tonerwechsel
- Leitern, Tritte - auf neuen Leitern schon aufgeklebt, daher auch irrelevant (auch wenn kein Mensch die Piktogramme ansieht)
- Reisswolf - auf neuen Modellen schon aufgeklebt bzw. Piktogramme mit den wichtigsten Punkten: Achtung mit Krawatte und Haaren
- ggf. so antike Anlagen wie Rohrpostanlage, Paternoster
Damit erschöpft sich meine Phantasie hinsichtlich der Gefahren, die nicht von einem durchschnittlich intelligenten Menschen selbst erfasst werden können.
Elektrisch oder manuell betriebene Aktenanlagen, Mikrowelle, Kaffeemaschine, Großlocher, Tischschneidemaschine.... - macht es da wirklich Sinn, eine BA zu erstellen?
Habe ich was vergessen?
Bedienungsanweisungen für Bürodrehstühl, (elektrisch-)höhenverstellbare Schreibtische sowie eine Info zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung sollten natürlich vorhanden sein.
Gruß A
(*) Entkalker - in einem Betrieb wurde mir ein Kaffee angeboten, den ich dankend annahm. Die Milch geronn sofort. "OK" dachte ich "Milch ist wohl nicht mehr die jüngste".. Dennoch probierte ich einen Schluck Kaffee. Schmeckte sehr zitronig :pinch: . Die Ursachensuche ergab: die Kaffeemaschine war entkalkt worden und die nette Dame, die mir den Kaffee anbot, hatte das Wasser (Bio-Entkalker + Wasser) einfach ausgekippt und Kaffee gemacht. Weiter ergab sich, dass genau das (nämlich keine Koordination zwischen Entkalker und Kaffeekocher) schon mal passiert war.