Hautschutz im Betrieb

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Hallo miteinander,
    wäre sehr interressiert an einem Erfahrungsaustausch über den allgemeinen Hautschutz im Betrieb.
    Wie ist es Euch bei diesem Thema vor Ort ergangen. ?
    Wie war die Akzeptanz der Mitarbeiter?
    Welche Produkte empfehlt ihr für welchen bereich?
    ca jahresverbrauch pro Kopf
    Spendersystem oder Tube?

    ?(
    lg dental
    :019: z.B. Stoko Protect+; Szokolan

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • ANZEIGE
  • Hallo,

    ersteinmal würde ich dir einen Hautschutzplan einer BG gebe.
    Wir haben eine Betriebsanweisung Hautschutz, die ich aber nicht Digitel habe.
    Versuche ich aber noch zu besorgen.
    Jeder Mittarbeiter bekommt bie uns nach bedarf eine Tube Hautschutzcreme.
    Wir haben zwei Sorten vor der Arbeit und nach der Arbeit, Die Firma die wir benutzen ändert sich öftermal. Die Akzeptanz ist eigentlich gut, es gibt immer einige die es ablehnen

  • Guten Morgen @ achimjo

    erstmal vielen Dank, für den Hautschutzplan.
    Ich habe mich wahrscheinlich etwas falsch ausgedrückt. Mein Schwerpunkt sind Dentallabor und Ärzte. Dort ist bei fast allen der Hautschutz schon seit 2005 eingeführt. In einigen Betrieben wird dies auch genutzt, andere hingegen betrachten das Ganze eher als Kosmetikmaßnehme. Auch die Äußerung "Bin doch nicht schwul" ist mir schon untergekommen. Von Anfang an versuche ich die Mitarbeiter mit Aufklärung zu motivieren, aber besonders beim männlichen Geschlecht kaum eine Chance.
    Da laufen die teilweise im Dentallabor rum und haben vollkommen ausgetrocknete Hände mit den ersten Anzeichen von Schädigungen.
    (verschiedenen Materialien die der Haut das Fett entziehen)
    Laut Hautschutzbeauftragter verschiedener Hersteller soll der pro Kopfverbrauch bei ca.1000gr pro Jahr liegen. Ich selbst rechne mit ca. 500gr und in der Praxis liegt er bei ca. 50-80gr pro Kopf und Jahr.
    Was kann ich außer Unterweisungen, Filmen und laufendem Hinweis noch unternehmen um die Mitarbeiter zu sensibilisieren??

    besten Dank und Grüße

    Dental

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • Hi Achimjo,

    Arbeitsmedizin wird allen angeboten, aber absolut nicht angenommen.
    Sind ja fast alles Kleinbetriebe von 2 bis 30 Mitarbeitern. Bei manchen habe ich das Gefühl,daß die Firmeninhaber dies unterbinden sobald ich zur Türe raus bin. Habe zu meiner Absicherung alles schriftlich fixiert.

    erholsames Wochenende

    Dental
    :89:

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • ANZEIGE
  • Hallo Dental,

    ich denke du hast sehr viel unternommen.
    Für die größeren Betriebe würde sich meiner Meinung nach noch ein
    "Aktionstag Hautschuz" anbieten, den du dann in Zusammenarbeit mit verschieden Trägern (Krankenkassen, BG, etc) durchführen kannst.

    VG Siggi

    Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Hallo Dental,
    klingt ja nicht sehr erfolgreich. Was sagt denn euer Betriebsarzt dazu? Fällt dem nix auf? Ich schätze wie in anderen Berufen auch, gibt es im Dentalbereich auch Berufsunfähige, deren Hände kaputt sind.

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Hallo zusammen,
    schon einiges in der Richtung Hautschutz angestoßen, diese mangelnde Akzeptanz ( speziell die Herrn der Schöpfung) nervt nur manchmal. Wir sind ja nun wohl alle einige dumme Sprüche gewohnt.

    Die Hautschädigungen und enstandene Allergien führen bis zur Berufsunfähigkeit. Trotzdem hat man immer noch einige Spezies die den Flüssigkunststoff mit den bloßen Fingern glattstreichen.
    Kann aber auch ohne weiters passieren, das die allergischen Hautschäden an anderen Körperstellen ausbrechen.
    z.B. 24 jährige Technikerin -- Ausbruch der Kunststoffallergie im Gesicht
    --berufsunfähig--
    In dem Falle wird auch mal einem Arbeitsmediziner zugestimmt
    mfg
    Dental

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • Zitat

    Original von Dental
    Die Hautschädigungen und enstandene Allergien führen bis zur Berufsunfähigkeit. Trotzdem hat man immer noch einige Spezies die den Flüssigkunststoff mit den bloßen Fingern glattstreichen.


    Hier hilft nur ein etwas manipulatives Gespräch.
    Ich würde diesen Mitarbeitern erzählen, dass Hautschädigungen und Allergien entstehen, dies aber durch PSA und Hautschutz vermieden werden kann und dass es Pflicht sei, sich zu schützen.
    Weil die Schutzmaßnahmen bekannt und wirksam sind, sei dies der Normalzustand.
    Abweichungen vom Normalzustand seien zu beurteilen hinsichtlich "fahrlässig" und "grob fahrlässig".
    Wer in einem Unternehmen bereits mitbekommen hat, dass eine Kollegin berufsunfähig geworden ist, handelt "grob fahrlässig", wenn er sich nicht schützt.

    Für die Folgen grober Fahrlässigkeit kommt zwar die BG erst einmal auf - aber wird versuchen, sich das Geld vom grob fahrlässig Handelnden wieder zu holen - "die BG ist eine Versicherung ... und welche Versicherung zahlt schon gerne?"

    Mach den Mitarbeitern klar, dass sie nicht darauf vertrauen dürfen, dass die BG für alle Kosten aufkommt ...

    Und wenn es an den eigenen Geldbeutel geht, werden auch "Wiederholungstäter" nachdenklich.

    Ich bin damit recht erfolgreich - auch wenn einige BGn das in der Praxis nicht so krass handhaben würden.

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • ANZEIGE
  • Guten Morgen

    a.r.ni
    Die Hinweise auf Hautschädigungen und Allergien gebe ich immer und immer wieder. Bei den Hautschutzunterweisungen habe ich schon Bilder der befallenen Hände eingefügt und auch den finanziellen und sozialen Absturz bei Berufsunfähikeit angesprochen.
    Vor allem die älteren denken sich wohl
    "" Haben wir schon immer so gemacht""
    Du wirst das wohl aus eigener Erfahrung kennen, wie schwer eine solche Denkweise zu durchbrechen ist.
    Bin im Moment dabei im Rahmen einer Innungsveranstaltung mal einen betroffenen, berufsunfähigen Zahntechniker zu Wort kommen zu lassen.
    Zwar werden davon alle und nicht nur meine Kunden profitieren, aber was solls.
    §15 wird jedes mal bei den Mitarbeiterunterweisungen angesprochen und erläutert.

    mfg
    Dental

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • Dental

    Nur Geldverlust und abstoßende Bilder werden meiner Meinung nicht mehr zum Umdenken anregen.
    Es macht doch mehr MAs nachdenklich, zu sehen, welche normalen schönen Dinge heute mit gesunden Händen möglich und eben normal sind und was im Falle einer Arbeitsunfähigkeit dann nicht mehr möglich sein wird. Der Verlust an Geld ist zu verschmerzen, der Verlust an Lebensqualität und -freude ist viel schwerer zu bewältigen.

    a.r.ni geb' ich vollkommen Recht. Man muß härter durchgreifen. Wenn gutes Zureden nicht hilft, kommt eben die härtere Version, die MAs vor ihrer eigenen Dummheit zu schützen.
    Bei uns gibt es Sicherheitsunterweisungen. Wer sich nicht daran hält, bekommt eine Spezialunterweisung, die von der Sicherheitsfachkraft, dem betreffenden Vorgesetzten und von der Geschäftsleitung unterzeichnet wird. Als Druckmittel sozusagen. Bisher haben wir damit gute Erfahrungen gemacht.

  • ANZEIGE
  • Hallo alle zusammen

    Die DGUV hat 2008 eine Präventationkampagne Haut gestartet. Schulungsmaterialien Filme, Präsentationen sind genügend vorhanden.
    Schau mal bei der DGUV rein und gib dortigen Suchmaske Hautschutz ein.

    im Anhang eine PPS davon.

    Gruss Micha

    Glück hat auf dauer doch nur der tüchtige - Moltke-

  • Hallo Micha
    besten Dank für die PPS.
    Betreibe in meinen Betrieben schon seit einigen Jahren den Hautschutz. Leider gibt es aber immer wieder ein paar Zeitgenossen bei denen mir langsam die Argumente ausgehen. Sie stellen sich einfach stur und ich weiß echt nicht mehr wie ich solche Leute überzeugen soll. Von den meisten Firmeninhabern ist hier kaum Unterstützung zu erwarten.
    Deshalb habe ich versucht hier einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu starten.

    LG Dental 8)

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • Hallo zusammen,

    Mal wieder eine starke Hautallergie im Bereich der Hände bei einer jungen Zahntechnikerin aufgetreten.

    Der zuständige TBA hat dies achselzuckend zur Kenntnis genommen und noch nicht einmal ein BK-Verfahren Haut in Angriff genommen.

    Nach Rücksprache mit der zuständigen BG, erfolgt nun ein ausführlicher Bericht des Dermatologen an die BG und diese übernimmt alle weiteren Kosten.

    Denken die wirklich da würde sich etwas ändern mit der DGUV, wenn noch nicht einmal die eigenen TBA mit ziehen??

    zähneknirschenderweise Dental :cursing:

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • Hallo Dental,
    warum sich kaputt argumentieren? Es gibt Sicherheitsunterweisungen, es gibt zu beachtende Betriebsanweisungen. Wer das nicht versteht, bekommt halt noch eine (max eine zweite) persönliche Sonderunterweisung. Und wer dann immer noch blockiert und seine Berufsunfähigkeit grob fahrlässig in Kauf nimmt, der/die kann auch damit leben wegen wiederholter Nichtbeachtung von Gesundheits- und Arbeitssicherheitsvorschriften sich einen neuen Job zu suchen.
    Kann ja nicht sein, daß du zähneknirschend deine Nerven kaputt machst!

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • ANZEIGE
  • Hallo Frank,

    aber dafür müssen die Firmeninhaber mitspielen

    Gruß Fritz


    Das ist das Problem, die sehen nur dass es Geld kostet.

    Das gleiche kenne ich auch im Reinigungsgewerbe wo die Reiniger mit nackten Händen quasi in der Sch.... wühlen.

    Immer wieder ein Ärgernis.

  • Zitat von »Dental« Hallo Frank,

    aber dafür müssen die Firmeninhaber mitspielen

    Gruß Fritz

    OK, der letzte Schritt ist immer der schwierigste. Wenn der Mitarbeiter aufgrund eigener Verschuldung berufsunfähig wird und längere Zeit ausfällt, wird es doch richtig teuer für den Arbeitgeber. Oder sehe ich das falsch?
    Dann sollte der AG die Gesundheit seiner Mitarbeiter schützen wollen müssen. Sollte ihm die gesundheit seiner Mitarbeiter egal sein, verstößt er gegen die Arbeitsstättenverordnung, und das wird sicher noch teurer.

    Welche Argumente bringen die AG, daß Sie solche unbeliebten Maßnahmen nicht ergreifen?
    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)