AMR 14.2 - Einteilung von Atemschutzgeräten in Gruppen

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  • Moin,

    folgende Frage wurde an mich herangetragen. Es geht um eine Atemschutzmaske, bei der Filter aufgeschraubt werden (Modell kenne ich noch nicht, ist aber für die Fragestellung eigentlich unerheblich). Auch mit den Filtern erreicht die Maske nicht die Grenze von 3kg. Also vom Gewicht her, erst mal Gruppe 1. Aber: Es gibt keine Angabe des Herstellers über den Atemwiderstand. Bis 5 mbar wäre es ja Gruppe 1 und über 5 mbar Gruppe 2.

    Gibt es irgendwo eine Übersichtstabelle der Atemwiderstände bei bestimmten Masken- bzw. Filtertypen?

    Das habe ich bereits gelesen. Die AMR 14.2 liegt mir vor. Die Handlungsanleitung für die arbeitsmedizinische Vorsorge nach dem DGUV Grundsatz G 26 „Atemschutzgeräte“, habe ich ebenfalls. Den Betriebsarzt zu befragen macht keinen Sinn. Der hat mich nämlich gefragt, was er in dem Fall, dass der Hersteller keine Daten liefert, machen soll.

    Steht überhaupt in der Regel der Atemwiderstand auf der Maske bzw. dem Filter?

    Ich hoffe, ich konnte die Frage verständlich formulieren.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

    3 Mal editiert, zuletzt von Guudsje (15. Februar 2024 um 12:45)

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  • Guudsje 15. Februar 2024 um 12:27

    Hat den Titel des Themas von „AMR 14.2 - Einteilung von Atemschutzgeräten in gruppen“ zu „AMR 14.2 - Einteilung von Atemschutzgeräten in Gruppen“ geändert.
  • Moin.

    Den konkreten Atemwiderstand einer bestimmten Kombination aus Maske und Filter sollte dir eigentlich der Hersteller nennen können, wenn nicht ... hmmmmmmm ...

    Typische Atemschutzgeräte in der Gruppe 1 sind:

    • Filtergeräte mit Partikelfilter der Partikelfilterklassen P1 und P2
    • partikelfiltrierende Halbmasken, FFP 1, FFP 2 oder FFP 3 (Herstellerangaben beachten)
    • gebläseunterstützte Filtergeräte mit Voll- oder Halbmaske
    • Druckluft-Schlauchgeräte und Frischluft-Druckschlauchgeräte, jeweils mit Atemanschlüssen mit Ausatemventilen

    Typische Atemschutzgeräte in der Gruppe 2 sind:

    • Filtergeräte mit Partikelfiltern der Partikelfilterklasse P3
    • Filtergeräte mit Gasfiltern und Kombinationsfiltern aller Filterklassen

    Aber VORSICHT!

    Die Gruppeneinteilung (und damit auch die Festlegung, ob Gruppe 1 (Angebotsvorsorge) oder 2 (Pflichtvorsorge), hängt auch von den Arbeitsbedingungen (Arbeitsschwere, Arbeitsklima, zusätzliche PSA wie Schutzanzüge) ab.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Die Gruppeneinteilung (und damit auch die Festlegung, ob Gruppe 1 (Angebotsvorsorge) oder 2 (Pflichtvorsorge), hängt auch von den Arbeitsbedingungen (Arbeitsschwere, Arbeitsklima, zusätzliche PSA wie Schutzanzüge) ab.

    Moin Udo,

    besten Dank schon mal für die Antwort. Das ist genau unser Thema. Es geht um die Vorsorge. Daher ist die Gruppeneinteilung wichtig.

    Zitat von KomNet

    Unter körperlicher Belastung kommt es physiologischerweise zu einer Steigerung des Atemminutenvolumens. Die Gruppeneinteilung (sofern nicht bereits durch das Gerätegewicht vorgegeben) kann somit z.B. durch den Betriebsarzt unter Berücksichtigung der Herstellerangaben zum Atemwiderstand bezogen auf ein genanntes Atemminutenvolumen und unter Zugrundelegung der überwiegend ausgeübten Tätigkeiten des Beschäftigten (Einschätzung der körperlichen Belastung) erfolgen.

    Genau diese Angaben fehlen. :/

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Aber gerne doch. Ich habe das Thema aber gar nicht selbst, sondern der BA hatte mich für diese Fragestellung bei einem anderen Kunden angesprochen, und ich habe mit ihm gewettet, dass ein bestimmter User dieses Forums, auf diese Frage antworten wird. :doppelthumbsup:

    Du hast mich nicht enttäuscht. |?

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Moin Markus,

    danke für den Hinweis, aber ich denke, das hat der Kollege Betriebsarzt auf dem Schirm. Der macht das schon ein paar schöne Jahre. Es geht wirklich nur um die Einteilung der Gruppen. Rein logisch gesehen, ist meine Frage auch bereits beantwortet.

    Wie sollen Hersteller für die Maske einen Atemwiderstand angeben, wenn sie nicht wissen, welchen Filter man mit der Maske einsetzt? Ein PDF-File mit allen denkbaren und zulässigen Kombinationen zu erstellen, ist ja eine Sisyphusarbeit. ;)

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • <...>

    Wie sollen Hersteller für die Maske einen Atemwiderstand angeben, wenn sie nicht wissen, welchen Filter man mit der Maske einsetzt? Ein PDF-File mit allen denkbaren und zulässigen Kombinationen zu erstellen, ist ja eine Sisyphusarbeit. ;)

    <...>

    Nur mal so gedacht:

    Der "Gesamtatemwiederstand" setzt sich zusammen aus Maske + Filter, korrekt?

    Den Atemwiderstand der Maske ohne Filter kann man - aus dem Bauch heraus gesprochen - vernächlässigen und ich denke das wird auch ein langjährig "Roth-Händle - ohne" Ketten-rauchender Schlafapnoetiker tragen können.

    Die Filterhersteller müssen solche Daten für Ihre Produkte haben, oder?

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • Hallo Frank,

    in einer Veröffentlichung zur Neufassung der DGUV 112-190 wird in einer Tabelle die Zuordnung div. Filter zu den Klassen AMR 14.1 - wie von safety-officer schon genannt - beschrieben.

    Interessant könnte für dich ggf. ein Kontakt mit den Verfassern werden, denn die sollten deine

    Fragestellung zu einem konkreten Filtertyp beantworten können.

    mfg

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  • Den Atemwiderstand der Maske ohne Filter kann man - aus dem Bauch heraus gesprochen - vernächlässigen und ich denke das wird auch ein langjährig "Roth-Händle - ohne" Ketten-rauchender Schlafapnoetiker tragen können.

    Bist du dir da sicher? :)

    Jede Maske hat einen Atemwiderstand, der sich aus Einatemwiderstand UND Ausatemwiderstand zusammensetzt. Die Einzelwerte ergeben sich aus den konstruktiven Merkmalen der Einatemventile und der Ausatemventile.

    Einatmung ist ein aktiver Vorgang - je höher der Einatemwiderstand, umso höher die Muskelbeanspruchung und die damit zusammenhängende Ermüdung.
    Jetzt kommt noch zu dem Einatemwiderstand der Maske der Einatemwiderstand des Filters dazu.
    Und der hängt von den konstruktiven Merkmalen des Filters ab.

    Ausatmung ist ein passiver Vorgang (Eigengewicht des Brustkorbs drückt die Luft raus) - je höher der Ausatemwiderstand, umso schwieriger wird das, bis zum Punkt, an dem ein Maskentragender die Brustkorbmuskulatur aktiv einsetzt, um die Luft raus zu bekommen - das macht keiner lange mit. Der Filter spielt hier keine Rolle mehr.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Also, Rückmeldungen der obligatorischen Verdächtigen liegen vor.

    Die konkreten Atemwiderstände für die genutzte Masken-Filter-Kombination müssen in jedem Einzelfall nachgefragt werden. Es gibt keine Übersichtslisten.

    (inoffizell heisst es, kann sich der BA bei obligatorischen Masken / Maske-Filter-Kombinationen an die Beispiellistungen in der AMR 14.2 halten. Bei höherer regelmäßiger Arbeitsschwere oder PSA-Kombinationen wie Schutzanzüge hängt die endgültige Gruppeneinteilung davon ab und sollte vom BA entsprechend bewertet werden.)

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)