Räumungsübung Evakuierungsübung - Menschen mit Behinderungen

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  • Einen guten Morgen,

    aus gegebenem Anlass möchte ich eine Frage in den Raum stellen.

    Es betrifft das Thema Evakuierungsübungen /Räumungsübungen in Werkstätten, in denen Menschen mit geistigen Behinderungen tätig sind. Es betrifft auch Kindergärten mit geistig behinderten Kindern.

    Ich habe mich so positioniert, daß ich gesagt habe, es muss eine tragbare Konzeption vorliegen, nach der eine Evakuierung durchgeführt werden kann. Soweit so gut. Dann kommt das Thema jedoch an eine unsichtbare praktische psychologische Grenze oder auch Hemmschwelle....

    Gibt es Erfahrungen, wie werden derartige Übungen durchgeführt?

    Ich wäre sehr dankbar für Anregungen bzw. Hilfestellung.


    A. Ziemann

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  • Moin,

    ich würde mich da sehr am Beispiel Kindergarten orientieren. Regelmäßig zur Gewöhnung, Kleinschrittig damit nicht überfordert wird. So soll eine Panikreaktion möglichst vermieden werden.

    Sonst beschreib deine Situation und Fragestellung etwas mehr. Wo ist die Grenze?

    Beste Grüße

    J.H.J

  • So wie ich es sehe, ist diese Problematik erst seit dem Ereignis in Titisee in den Blickpunkt wissenschaftlicher Studien gerückt.
    Konkrete praktische "Erfahrungen" habe ich nicht, an entsprechenden Übungen in Einrichtungen war ich (arbeitstechnisch bedingt) nicht beteiligt.
    Möglicherweise jedoch kann die Uni Madgeburg dazu mehr sagen, die haben an einem entsprechenden gefördertem Forschungsprojekt mitgearbeitet. (Link zur PM)

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Zunächst und gleich recht vielen herzlichen Dank für die Informationen.

    Ich werde Kontakt zur UNI aufnehmen. Umso mehr als daß ich in der Nähe Magdeburgs zu Hause bin.

    Herzliche Grüße

    A. Ziemann

  • Ich meine mich an einen alten fred erinnern zu können, in dem eine ähnliche Situation beschrieben und wie folgt gelöst wurde:

    1. Die Feuerwehr mit an Bord holen.
    2. Mit der FW gemeinsam grillen (zum kennenlernen)
    3. Gewöhnung an die optisch-akustischen Signale und dem richtigen Verhalten.
      Feuerwehrleute (in Kluft) sind dabei anwesend.
      Bei der Auswahl der Signalmittel sind die einzelnen Behinderungen zu Berücksichtigen! - Z.B. keine Verwendung von Blitzlampen (Epilepsie) oder bestimmten Tönen/Geräuschen die Sozialphobien triggern können.
      Anschließend: Feiern mit der FW
    4. Gesteigert dann: Gewöhnung an die Geräuschkulisse der anrückenden Feuerwehr, z.B. durch "Empfangen" vor der Tür.
      Anschließen: Feiern mit der FW
    5. Dann kombiniert Hausalarm, Räumung, Sammelpunkt Anrücken der FW und...
      richtig ... dann Feiern mit der FW.

    Auf diese Art und Weise wird von den Betroffenen Mitarbeitern der Hausalarm mit etwas angenehmen - eben der Feier mit der FW - verbunden.

    Ich fand die Lösung sowas von genial...

    (Ist aber natürlich nicht von heute auf Morgen umsetzbar, sondern dauert seine Zeit)

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

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  • Hallo,

    im Vorfeld sollten die Teilnehmer mehrmals die FLuchtwege durchgehen. Bei geräuschempfindlichen Personen sollte man sich überlegen, ob (zur Evakuierung) Gehörschutze vorgehalten werden.

    Die Feuerwehr mit ins Boot bringen ist prinzipiell gut, aber bis die Feuerwehr kommt sollte ja schon evakuiert sein...

    Fakt ist: Nur durch Übung bekommt man Sicherheit und Vertrauen ins System. Wichtig ist, die Personen an das "Rudelverhalten" zu gewöhnen, sprich: Lauft der Menge nach. Das Problem ist, dass viele psychisch eingeschränkte Personen auf einen Betreuer/Ausbilder fixiert sind. Dies ist ein einer Gefahrensituation ggf. ein Problem, da kann es keine Einzelbetreuung geben. Hier gilt es die Gruppenzusammengehörigkeit zu stärken.

    Praktische Erfahrung diesbezüglich habe ich mehr als genug. Ich arbeite in einer Einrichtung mit allen Arten von Behinderungen und habe auch als Feuerwehr schon einiges erlebt (bei Evakuierungsübungen..).

    Gruß

    dwein112

    Einmal editiert, zuletzt von dwein112 (11. September 2023 um 09:54)