Ewige Chemikalien: Industrie wehrt sich gegen Verbot

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  • So die ganz große Ahnung von den schlimmen Chemikalien habe ich nicht.

    Aber allein Verbote sind wohl doch nicht das Allheilmittel. Anbei ein Artikel

    aus der RheinPfalz vom heutigen Tag. Es bleibt weiter spannend. Nicht nur beim Strom.

    RheinPfalz vom 04.08.2023.jpg

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

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  • Mit dieser Art der Argumentation hat die Chemische Industrie jahrelang verhindert das DDT vom Markt genommen wurde. Auch bei Asbest gab es das gleiche Spiel.

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • Das Problem ist, dass es sich dabei um viele toxische Stoffe handelt, die nachweislich die Umwelt schädigen und sich dabei nicht abbauen, sondern ewig in der Natur verbleiben, dabei in die Nahrungskette aufgenommen werden und dann bei uns auf dem Tisch landen.

    Die Industrie setzt diese Produkte mehr als vielfältig ein und auf so manches Produkt müsste man dann verzichten oder sich mit deutlich schlechteren Eigenschaften zufrieden geben.

    Neben den Schaumlöschern wären das die Teflonpfanne, wasserfeste Funktionskleidung, Elektroautos und noch vieles mehr. FCKW sind ja damit verwandt und schon seit Jahren für fast alle Einsatzzwecke verboten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ich persönlich würde das Verbot aber auf die Anwendungen beschränken, wo die PFA tatsächlich in die Umwelt gelangen können.

    D.h. wenn es einen tatsächlichen Kreislauf gäbe, wo z.B. PFA-Membrane in Batterien wiederverwertet und am Ende ihres Lebens sicher endgelagert würden, könnte man das akzeptieren.

    Leider gibt es solche Kreisläufe aber (noch) nicht und selbst wenn es sie gäbe, wären sie nicht auf PFA-imprägnierte Textilien oder Teflon-Pfannen anwendbar, was hieße, dass solche Produkte verschwänden.

    Das ist dann aber so, unsere Bequemlichkeit kann kein Grund dafür sein, die körperliche Unversehrtheit Dritter zu gefährden.

    Und wenn die Industrie heult? Dann soll sie halt heulen, ihr Geschäft übernehmen dann andere, die nicht geheult haben, sondern Alternativprodukte anbieten.

    Ich habe z.B. eine Wachsjacke, die imprägniere ich alle paar Jahre händisch (wie Schuhe putzen, aber mit mehr Fläche) mit einem natürlichen Wachs dann ist sie wieder wasserdicht und ich brauche keine fluorierten Alkyle.

  • Ich habe z.B. eine Wachsjacke, die imprägniere ich alle paar Jahre händisch...

    Wie kannst Du nur Kleidung jahrelang benutzen! Das ist doch ein krasser Widerspruch zu unserer heutigen fast Fashion Zeit. *IroAus*

    Recycling von Fluorchemikalien existiert faktisch nicht. Auch bei diversen "Naturprodukten" produzieren wir gewaltige Probleme, wenn man sieht dass Baumwolle mit über 100 verschiedenen Pestiziden behandelt werden kann.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Aus meiner Sicht ist das ein zweischneidiges Schwert. In Alltagsgegenständen haben PFAs aus meiner Sicht wirklich nichts verloren, ich werde auch ohne Teflon Pfanne glücklich werden... In der (chemischen) Industrie dagegen bin ich mir nicht so sicher, ob da ein generelles Verbot wirklich clever ist. Für einige Chemikalien ist man auf PTFE-Inliner und Dichtungen angewiesen um Verschleiß und Anlagendichtigkeit auf einem vernünftigen Stand zu halten. Hat dann auch irgendwo mit Umweltschutz und Arbeitssicherheit zu tun. Auch die Produktion von hochreinen Chemikalien (Verunreinigungen im ppq-Bereich) wird ohne PTFE wahrscheinlich eher unmöglich.

    Die Geschäfte übernehmen dann allerdings nicht besonders inovative Unternehmen sondern gehen dann nach Asien oder Amerika, wo dann weiterhin PFAs eingesetzt werden.

    Muss man halt gucken, ob man das so möchte...

    Gruß

    Moritz

    Einmal editiert, zuletzt von moritz_p (9. August 2023 um 12:06)