Wir haben gestern einen neuen Kollegen bekommen, der bei einer früheren Firma einen Arbeitsunfall durch Absturz erlitten hat.
Er hing gut drei Stunden kopfüber in seiner PSAgA und hatte noch Glück, dass die Haltevorrichtung in seine Jacke eingearbeitet war. So blieb ihm die Abschnürung der Gliedmaßen erspart.
Dafür kämpft er seitdem gegen eine Höhenangst, die bisher in keiner Therapie erfolgreich behandelt werden konnte.
Er kann sich praktisch nur ebenerdig aufhalten. Der erste Stock geht im Allgemeinen bereits nicht mehr, Aufzüge schon gar nicht. Er befährt Parkhäuser nicht nach oben und auch nicht nach unten. Auf dem Rampen bekommt er Panik.
Sein ganzes Leben ist sehr anspruchsvoll zu organisieren. Er kann bei uns den ganzen Tag ebenerdig arbeiten, aber Veranstaltungen in den Seminarräumen im zweiten Stock wird er nicht besuchen können.
Ich konnte ihm nicht mal sagen, ob der nächste Durchgangsarzt seine Praxis im Erdgeschoss hat. Die Frage gab es noch nicht. In Krankenhäuser muss er sich betäuben lassen, bevor man ihn in eine andere Etage bringt. Er darf dann nur nicht irgendwo oben aufwachen. ... usw.
Das wird noch spannend.