Was ein Arbeitsunfall auslösen kann ...

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  • Wir haben gestern einen neuen Kollegen bekommen, der bei einer früheren Firma einen Arbeitsunfall durch Absturz erlitten hat.

    Er hing gut drei Stunden kopfüber in seiner PSAgA und hatte noch Glück, dass die Haltevorrichtung in seine Jacke eingearbeitet war. So blieb ihm die Abschnürung der Gliedmaßen erspart.

    Dafür kämpft er seitdem gegen eine Höhenangst, die bisher in keiner Therapie erfolgreich behandelt werden konnte.

    Er kann sich praktisch nur ebenerdig aufhalten. Der erste Stock geht im Allgemeinen bereits nicht mehr, Aufzüge schon gar nicht. Er befährt Parkhäuser nicht nach oben und auch nicht nach unten. Auf dem Rampen bekommt er Panik.

    Sein ganzes Leben ist sehr anspruchsvoll zu organisieren. Er kann bei uns den ganzen Tag ebenerdig arbeiten, aber Veranstaltungen in den Seminarräumen im zweiten Stock wird er nicht besuchen können.

    Ich konnte ihm nicht mal sagen, ob der nächste Durchgangsarzt seine Praxis im Erdgeschoss hat. Die Frage gab es noch nicht. In Krankenhäuser muss er sich betäuben lassen, bevor man ihn in eine andere Etage bringt. Er darf dann nur nicht irgendwo oben aufwachen. ... usw.

    Das wird noch spannend.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

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  • Moin,

    Höhenangst, die bisher in keiner Therapie erfolgreich behandelt werden konnte.

    mit tut dieser Mensch leid. Ich kann mir solch eine Einschränkung nur schwer vorstellen.

    Ich könnte mich im eigenen Haus nicht überall bewegen; Gänge zu Behörden, Einkäufe in Einkaufszentren, Besuch von Sehenswürdigkeiten in fremden Städten, Bahn fahren (Wechsel von einem Bahnsteig zum anderen) uvam. nicht möglich?

    Was für eine Bürde!

    Irgendwo, an anderer Stelle, habe ich berichtet, dass ein Azubi einer meiner Firmen als letzter aus einem Zugabteil geschnitten wurde; es handelte sich um einen der Züge, die vor einiger Zeit in Bruckmühl bei Bad Aibling zusammenstießen, weil der Verantwortliche auf seinem Smartphone spielte.

    Dieser Azubi leidet seit dieser Zeit unter extremer Klaustrophobie und muss sein Leben darauf einstellen ... was auch nicht gerade einfach ist ...Einzelheiten sind mir nicht bekannt - nur, dass er sich selbst gezwungen hat, an der Gerichtsverhandlung gegen den Fahrdienstleiter teilzunehmen ...

    Ich hoffe, dass in solchen Fällen doch noch eine Therapie erfolgreich ist.

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Moin,

    mit tut dieser Mensch leid. Ich kann mir solch eine Einschränkung nur schwer vorstellen.

    Ich könnte mich im eigenen Haus nicht überall bewegen; Gänge zu Behörden, Einkäufe in Einkaufszentren, Besuch von Sehenswürdigkeiten in fremden Städten, Bahn fahren (Wechsel von einem Bahnsteig zum anderen) uvam. nicht möglich?

    Was für eine Bürde!

    Genau so ist es.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Irgendwo, an anderer Stelle, habe ich berichtet, dass ein Azubi einer meiner Firmen als letzter aus einem Zugabteil geschnitten wurde; es handelte sich

    Das ist allerdings auch heftig. Die Bilder sind mir in Erinnerung geblieben. Ich bin seit Jahrzehnten ÖPNV-Nutzer und diese Bilder waren ein Albtraum.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

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