Seniorenheim twittert um Hilfe...

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  • Hallo,

    Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann hat es in der Zone seit ewigen Zeiten (ich glaub man sprach von 200 Jahren) keine Überschwemmungen gegeben. Wenn man bedenkt dass soviel Regen an 2 Tagen runtergekommen ist wie sonst in 8 Monaten, dann ist das wirklich mal eine Situation auf die man so nicht zwingend vorbereitet ist.

    Ok, es ist für mich trotzdem nicht nachvollziehbar.
    Beispiel: In einer Nachbargemeinde von mir, fließt ein kleiner
    Bach. Wasserstand 50-100cm, durch "Deichbau" kann dieser Wasser-
    stand sich auf drei/vier Meter erhöhen und es passiert nichts.
    Trotzdem hat man zum Beispiel Pläne erarbeitet, wie sich die
    Wassermassen ausbreiten würden, wenn dieser überlaufen
    würde.

    Jetzt mag es solche Planungen im Detail in den USA nicht geben, Ok.
    Ich kann aber trotzdem nicht nachvollziehen, wie man eine solche Lage
    einfach so laufen lassen kann...hier ist doch nicht nur ein Versagen bei
    der Planung (Vorbeugung: Evakierung, vielleicht Sicherungsmaßnahmen),
    sondern auch in der Reaktion bei Eintritt.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Hallo zusammen,

    also, ich muss jetzt mal SimonSchmeisser unterstützen.

    Das Unwetter und die ansteigenden Pegel waren Tage vorher bekannt. Ich kann nicht aktzeptieren, dass ein Staat der auf den Mond fliegt (angeblich ;) ), weltweit "Krisen" meistert (sei es militärisch oder politisch verbal) für Objekte mit "besonderem Gefahrenpotenzial" bzw. "hilfsbedürftigen Personen", keine entsprechenden Pläne haben. Sorry, dass geht gar nicht! Auch der Hintergrund New Orleans vor einigen Jahren sollte man berücksichtigen, das war ja auch "einmalig". Pläne für einen Atomangriff gibt es sicherlich genügend....

    Gut, aber da sind die Sichtwwisen wohl unterschiedlich.

    Achtung Ironie/Sarkasmus: Donald Trump ist ja aus dem Klimawandel ausgestiegen. Wie konnte dann sowas passieren...?

    Gruß
    dwein112

  • Beispiel: In einer Nachbargemeinde von mir, fließt ein kleiner
    Bach. Wasserstand 50-100cm, durch "Deichbau" kann dieser Wasser-
    stand sich auf drei/vier Meter erhöhen und es passiert nichts.
    Trotzdem hat man zum Beispiel Pläne erarbeitet

    Warum hat man überhaupt eine Bebauung in der Nähe des Baches bzw. seines natürlichen Überflutungsbereiches zugelassen? Heute ist es in der Regel nicht notwendig in Wassernähe zu bauen. Statt im Nachgang teure technische und organisatorische Lösungen zu erarbeiten wäre es vielleicht sinnvoller gewesen im Vorfeld entsprechend zu planen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,

    Warum hat man überhaupt eine Bebauung in der Nähe des Baches bzw. seines natürlichen Überflutungsbereiches zugelassen? Heute ist es in der Regel nicht notwendig in Wassernähe zu bauen. Statt im Nachgang teure technische und organisatorische Lösungen zu erarbeiten wäre es vielleicht sinnvoller gewesen im Vorfeld entsprechend zu planen.

    Sicherlich kann man diese Frage stellen. Man kann aber auch nicht zu jedem
    Fluss oder Bach, hunderte von Meter Entfernung einhalten.

    Der Punkt ist doch aber, man hat sich Gedanken zu einer Überflutung
    und der damit verbundenen Ausbreitung gemacht. Sollte sich jetzt mal eine
    Überflutung ankündigen, kann man so frühzeitig Ausbreitungen anhand der
    Planung abschätzen und handeln. Anderes Beispiel: Wenn heute der Rhein
    (zumindest in unserer Region) ungewöhnlich ansteigt, erfolgen sofort
    Vorbereitungen zu entsprechenden Sperrungen, Deichkontrollen usw..
    Das alles sind Elemente, mit denen man frühzeitig reagieren kann.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Man wird aber nie alle Gegebenheiten berücksichtigen können und somit keinen 100%igen Schutz erreichen. Um zum Seniorenheim zurück zu kommen. Mit seinen 15 Bewohnern und 5 Betreuern handelt es sich ja um eine relativ kleine Einrichtung. Im Katastrophenfalle wäre diese Einrichtung in ihrer Priorität relativ weit hinten auf einer sehr langen Liste der zu schützenden Einrichtungen. Aus eigenen Mitteln wird es sich aber auch nicht unbedingt entsprechend absichern können.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Moin,

    ich wollte ja eigentlich überhaupt nichts in diesem Thema schreiben, nachdem ich die Beiträge hier gelesen habe, aber vielleicht ist ein kleiner Denkanstoß notwendig. Wir reden hier nicht von einem Unwetter, dass die USA in regelmäßigen Abständen heimsucht oder einem Wirbelsturm, der mal wieder durch die Tornado-Alley rast. Das Ausmaß ist das, was die Handlungsfähigkeit der Rettungskräfte beeinflusst.

    Es ist ein Unterschied, ob ich 5.000, 20.000 oder 60.000 Personen evakuieren muss.
    Es ist ein Unterschied, ob 20, 60 oder 130 Liter pro Stunde/m² runterkommen.

    Natürlich gibt es Planungen und Katastrophenszenarien, aber bei all diesen Planungen gibt es eine Grenze, bei der das Ganze stoppt.

    Wie war das nochmal in unserem Job?

    Schadensschwere gegen Eintrittswahrscheinlichkeit

    Stufe I - Hochwasser
    Stufe II - schlimmes Hochwasser
    Stufe III - ganz schlimmes Hochwasser
    Stufe IV - ganz dolles schlimmes Hochwasser
    Stufe V - ganz superdolles schlimmes Hochwasser
    Stufe VI - ganz mega superdolles schlimmes Hochwasser

    Ihr werdet mir zustimmen, dass mit jeder Stufe die Schadensschwere und die Anforderungen an die Rettungskräfte, an den Deichbau, an die Planung von Notfallunterkünften, an die Bevorratung von Lebensmitteln, an die was auch immer zunehmen.

    Gleichzeitig sinkt aber auch die Eintrittswahrscheinlichkeit. Irgendwann gibt es einen Punkt, an dem der Aufwand zur Minimierung der Schadensschwere in keinem realistischen Verhältnis zu der Eintrittswahrscheinlichkeit liegt. Dieser Punkt dürfte sich in sehr vielen Gefährdungsbeurteilungen wiederfinden. Tritt dann aber ein Schadensereignis ein, dessen Eintrittswahrscheinlichkeit über der definierten Grenze liegt, passiert genau das, was hier gerade abläuft.

    Für dieses Ausmaß hat man nicht geplant und plant man auch im durchregulierten Deutschland nicht. Man zieht immer eine Grenze. Die wurde jetzt scheinbar überschritten. Ob noch organisatorische Fehler gemacht wurden, maße ich mir nicht an von meinem trockenen Schreibtisch aus zu beurteilen.

    Ich bitte mich jetzt nicht falsch zu verstehen, aber glaubt Ihr, dass bei der Masse der Notrufe, bei der Anzahl der Einsätze etc. eine Evakuierung dieser doch kleinen Einrichtung durch die Nationalgarde erfolgt wäre, wenn über die sozialen Medien, die ja heutzutage alles zu bestimmen scheinen, eine solche Lawine losgetreten worden wäre?

    Keine Ahnung, ob wegen dieser Rettungsaktion andere Menschen ihr Leben lassen mussten. Es wäre schade. Aber so sind wir leider mittlerweile gepolt. Das was ich in den Medien zu sehen bekomme, ist mir viel näher als das, was ich vielleicht nur in der Zeitung lese. Der eine Bürgerkrieg ist live und in Farbe omnipräsent, während der Völkermord in TubiTubi seit Jahren tobt, aber keine Sau interessiert es. Das tut aber nichts zu Sache und passt auch nicht direkt in diesen Thread.

    Was meint Ihr, wenn ein Entscheider vor der Situation steht, wenn er wirklich ein Urteil darüber fällen muss, welche Menschen er noch retten kann und welche er leider vertrösten muss, in der Hoffnung, noch genug Zeit zu haben, diesen evtl. auch noch zu Hilfe eilen zu können? Ich hoffe nicht, dass es die Menschen sind, die die meisten "Follower" haben. :/

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Hallo,

    Für dieses Ausmaß hat man nicht geplant und plant man auch im durchregulierten Deutschland nicht.

    Sicherlich nicht für ein solches Ereignis, ich bleibe aber dabei:
    Die Planung/ Handlung ist mehr als fahrlässig.

    Zum Rest: Da schwanke ich zwischen Zustimmung und Unverständnis...
    vielleicht weil man das deutsche System (mit allen Stärken und
    Schwächen) zu stark als Vergleich nimmt. :whistling:

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010