Urteil Verwaltungsgericht Stuttgart: Gesundheitsschutz geht vor Mobilität

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  • Hallo Forum,
    zum aktuellen Urteil aus Stuttgart, welches fälschlicherweise ja nur mit Diesel-PKW in Verbindung gebracht wird, sind ein paar kleine Fragestellungen meinerseits eingegangen.


    Diesel-PKWs sind nachweislich nicht alleinverantwortlich, für die hohen Stickoxide innerstädtisch gemäß Umweltbundesamt.

    Beste Grüße

    Thomas

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  • sind ein paar kleine Fragestellungen meinerseits eingegangen.

    Die Aneinanderreihung Deiner Fragen sind teilweise recht wirr und das Verwaltungsgericht bei vielen der Fragen nicht der richtige Adressat.

    Die ganze Thematik wird sehr emotional ausgetragen und nur wenig sachlich. Bei vielen Punkten wird geraten, da man keine klaren und eindeutigen Fakten nachweisen kann.
    Infrastrukturelle Fragen wurden schon seit Jahrzehnten vernachlässigt bzw. die falschen Prioritäten gesetzt.
    Gerade am Beispiel Stuttgart, kann man sehen, dass da sehr viel falsch gemacht wurde und wird.
    In Stuttgart wird der Bahnhof unter die Erde verlegt. Das dadurch frei werdende Gleisvorfeld soll überbaut werden mit mehrgeschossigen Gebäuden. Bisher diente das Gleisvorfeld auch als Frischluftschneise für den Talkessel, diese Schneise fällt in Zukunft weg. Der neue Bahnhof ist weniger leistungsfähig als der alte und bisher konnte man bei Problemen im Innenstadttunnel der S-Bahn auf den Bahnhof ausweichen, das geht in Zukunft nicht mehr, da die beiden Systeme weitgehend getrennt werden. Schon heute ist der Innenstadttunnel der S-Bahn an seiner Kapazitätsgrenze eine Erhöhung der Taktzeiten nicht möglich. Im Berufsverkehr fahren schon die längst möglichen S-Bahnen, somit auch darüber keine Kapazitätsausweitung möglich. Was dringend notwendig wäre, wäre ein weiterer S-Bahn Tunnel. Zusätzlich evt. eine Express S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Flughafen. Auch die Zonen und Preisstruktur dient nicht gerade dazu, Autofahrer zum Umstieg zu bewegen, die Zuverlässigkeit ist schon seit Jahren mangelhaft.
    Diverse Baustellen, gerade im Bereich des Bahnhofs führen beim Straßenverkehr zu erheblichen Behinderungen. Daneben werden immer mehr Strecken zu Tempo 40 oder gar Tempo 30 Zonen erklärt, was den Schadstoffausstoß tendenziell erhöht.
    Klar ist, man muss die Menschen von ihren Wohnorten schnell, preisgünstig und umweltverträglich zum Arbeitsplatz bringen. Das individuelle Auto, womöglich nur mit 1 Person besetzt, ausgeführt als schwergewichtiges SUV PS-Protz Monster dürfte dafür die schlechteste Variante sein. Aber was sind denn da momentan die praktikablen Alternativen? Oder die, welche in 10-20 Jahren praktikabel sind? Ich kann da irgendwie nichts erkennen außer den Versuch, statt Verbrennungsmotoren auf Elektromobilität umzuschwenken, mit zweifelhaften ökonomischen und ökologischen Auswirkungen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,

    Klar ist, man muss die Menschen von ihren Wohnorten schnell, preisgünstig und umweltverträglich zum Arbeitsplatz bringen.

    Zwei Fragen dazu:
    1. Warum muss? Geht das überhaupt?
    2. Wer ist "man"?

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Hallo,

    Zwei Fragen dazu:1. Warum muss? Geht das überhaupt?
    2. Wer ist "man"?

    Gruß, Niko.

    Könnten wir diese Fragen vernünftig beantworten, wären wir in Sachen Mobilität vermutlich schon weiter. Ist allerdings eine gesellschaftspolitische Diskussion auf die sich meines Erachtens keine der Parteien einlassen möchte

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

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  • 2. Wer ist "man"?

    Da könnte ich auch die Allgemeinheit anführen. Es muss eine Aufgabe von uns allen sein, dass jeder die Mobilität bekommt, die notwendig ist. Was jetzt notwendig ist, darüber muss man dann einen Konsens finden.

    1. Warum muss? Geht das überhaupt?

    Bei der Vorgabe, welcher Arbeitsplatz zumutbar ist, ist in der Regel ja auch fast bundesweite Mobilität vorgegeben. Daraus ergibt sich für mich, dass diese Mobilität auch verhältnismäßig sein muss.

    Ja, gesellschaftspolitische Diskussionen, bei denen viele diverse Nachteile in Kauf nehmen müssen sind immer schwierig.
    Warum müssen Autos immer größer und schwerer werden, mit Leistungen, die in meiner Jugend vielleicht Rennwagen hatten, um oftmals nur 1 Person durch verstopfte Straßen von A nach B zu bringen?
    Warum muss jeder einzeln in seinem Fahrzeug zum Arbeitsplatz fahren?
    Warum ist in Ballungsräumen so viel Individualverkehr notwendig? Was wären mögliche Alternativen?
    Ich könnte wahrscheinlich noch hunderte Fragen nachschieben, ohne zum Ziel zu kommen.
    Einfach so weiter wie bisher dürfte nicht zum Ziel führen. Elektromobilität dürfte als Übergang vielleicht etwas beitragen, aber viele Probleme werden dadurch nicht behoben.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo

    Es muss eine Aufgabe von uns allen sein, dass jeder die Mobilität bekommt, die notwendig ist.

    Hm. Ich nehme dies nicht als meine Aufgabe an. Damit sind es schon nicht mehr alle.
    Ich sehe keinen allgemeinen Anspruch auf Mobilität.

    Was jetzt notwendig ist, darüber muss man dann einen Konsens finden.

    Konsens bedeutet die übereinstimmende Meinung von Personen zu einer bestimmten Frage ohne verdeckten oder offenen Widerspruch (Wikipedia).
    Damit ist ein Konsens in den allermeisten Fällen der "Kleinste Gemeinsame Nenner" der unterschiedlichen Meinungen (vgl. auch gesunde Menschenverstand). Und das ist oft nicht gut genug - es erinnert mich an die Abschlußerklärung des G20-Gipfels. Konsens war ja dann da ...

    Bei der Vorgabe, welcher Arbeitsplatz zumutbar ist, ist in der Regel ja auch fast bundesweite Mobilität vorgegeben.

    Bei mir inzwischen europaweit. Und das ist weder schnell, noch preisgünstig (vielleicht mit RyanAir ;) ) und schon gar nicht umweltverträglich. Ich würde aber nicht auf die Idee kommen, von "jeMANdem" verlangen, eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen.
    Und ansonsten macht mir mein Job riesengroßen Spaß.

    Daraus ergibt sich für mich, dass diese Mobilität auch verhältnismäßig sein muss.

    Was ist verhältnismäßig? Das kommt doch auch immer auf den Blickwinkel an?

    Einfach so weiter wie bisher dürfte nicht zum Ziel führen.

    Richtig. Und nun?
    Muss jeder bei sich selber abfangen, nicht beim "MAN" sollte...

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Muss jeder bei sich selber abfangen, nicht beim "MAN" sollte...

    Dann nutz halt den ÖPNV, mach ich schon seit einer halben Ewigkeit.

    Wobei ich auch eine Pkw nutze, aber eben nur in bestimmten Situationen und relativ selten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.