Empfehlungen vs. Kaltakuise

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  • Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

    ich möchte mal auf eure Erfahrungen als selbstständige SiFa´s und Dienstleister zurückgreifen. Seit einigen Wochen Frage ich mich schon warum in unserer Branche die Kaltakquise so "unerwünscht" ist. Natürlich ist es mir klar das Empfehlungen immer der bessere Weg ist an neue Kunden zu kommen, oder vielmehr der Einfachere :) In den letzen Monaten musste ich aber auch feststellen dass es immer mehr Anfragen über die Website kommen.
    Nun, warum ist es so dass kaum ein Dienstleister Kaltakquiriert?

    Danke für eure Antworten und Meinungen.

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  • Moin Neueinsteiger,

    ich kann es mal aus einem anderen Blickwinkel beleuchten, da ich keine SiFa bin, sondern Kunde. Ich stehe in der Verpflichtung, die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. Die rechtlichen Normen sagen mir, wie ich das machen muss (Betriebsarzt bestellen, SiFa bestellen). Betriebsarzt habe ich bestellt, SiFa auch. Also habe ich eine Betreuung. In regelmäßigen Abständen schreibe ich diese Leistungen neu aus. Zur Zeit steht keine Neuausschreibung an.

    Den lieben langen Tag werde ich von Verlagen, Softwareanbietern, Hersteller von ergonomischen Möbeln, Tastaturen u.ä. per Fax, Telefon und Mail belästigt, die alle die eierlegende Wollmilchsau im Gesundheitsschutz erfunden haben und ihr Produkt an den Mann bringen wollen. Dazu kommen dann die Ernährungsberater, Ergonomieberater, die Berater, die mir etwas über Prävention und Achtsamkeit erzählen u.ä..

    Dazu landen dann die Werbeflyer auf meinem Schreibtisch, in denen Firmen ihre Unterstützung bei der Gefährdungsbeurteilung, die Regalprüfung, die Ausbildung der Brandschutzhelfer etc. anbieten. In der Zeit laufen wieder drei Newsletter in meine Mailbox mit jeweils 10.000 beworbenen Produkten, von denen ich nur 100 benötige.

    Da kommt dann Dein Anruf natürlich wie gerufen. :D

    Neueinsteiger: "Tach Herr Guudsje"

    Guudsje: "Tach Herr Neueinsteiger"

    Neueinsteiger:"Ich rufe an, um Ihnen.... wahlweise dreiminütiger Monolog oder Ablesen der Werbeprosa im Call-Center"

    Guudsje: "Das ist nett, aber momentan haben wir für diese Leistungen keinen aktuellen Bedarf"

    Neueinsteiger:"Darf ich Ihnen wenigstens meine Kontaktdaten und unseren Hochglanzprospekt, der unser Portfolio aufzeigt, schicken?"

    Guudsje: "Klar, warum nicht?" (Pro Tonne Altpapier erhalten wir 50.--EUR Rückvergütung)

    Neueinsteiger:"Vielen Dank für das freundliche Gespräch. Darf ich sie in X Monaten nochmals kontaktieren?"

    Guudsje: "Selbstverständlich, jederzeit gerne"

    Wenn man solche Telefonate mehrmals am Tag führt, freut man sich immer wieder aufs Neue und wartet gespannt, wann das Telefon das nächste mal klingelt.

    Die Leute bieten mir eine Leistung an, die ich momentan nicht brauche, aber evtl. später mal gebrauchen könnte. Wie oft klingelt jemand an Deiner Haustür, um Dir ein Auto, einen Kühlschrank oder einen neuen Flachbildfernseher anzubieten? :whistling:

    Ich hoffe, ich konnte es ausreichend von "der anderen Seite des Schreibtisches" beleuchten.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

    Einmal editiert, zuletzt von Guudsje (22. März 2017 um 11:57)

  • Hallo,

    Seit einigen Wochen Frage ich mich schon warum in unserer Branche die Kaltakquise so "unerwünscht" ist.

    weil es maximal nervig ist.
    Post/Postkarte oder Fax ist ja noch in Ordnung, nicht
    aber telefonisch oder per E-Mail.

    Monaten musste ich aber auch feststellen dass es immer mehr Anfragen über die Website kommen.
    Nun, warum ist es so dass kaum ein Dienstleister Kaltakquiriert?

    Man braucht es eigentlich auch nicht. Es gibt genug Möglichkeiten, wie
    man an Kunden/Aufträge kommt, so z.B. über Veröffentlichungen (Fachbeiträge),
    Netzwerke über Verbände, Empfehlungen usw..

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo Neueinsteiger,

    zusätzlich zu den beiden bisherigen Antworten kommt bei der Arbeitssicherheit erschwerend hinzu: Entweder die Firmen sind an der Arbeitssicherheit interessiert und haben bereits etwas in dieser Richtung unternommen, oder Arbeitssicherheit ist (jedenfalls bis zum nächsten Unfall oder Behördenbesuch) ein Fremdwort, bzw. ein störendes Übel. In beiden Fällen ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du geade im richtigen Moment kommst minimal. Eine gute Webseite ist da sicherlich die bessere Alternative.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg!
    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

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  • ...schrieb der Mann ohne website.

    Benötigt er ja nicht, hat eine wesentlich bessere Methode, Kunden zu gewinnen.
    Warum steht da wohl immer "Wer andern eine Grube gräbt..."
    Schon Michel aus Lönneberga hat mit dieser Methode erfolgreich einen Werwolf gefangen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • ...schrieb der Mann ohne website. :44:
    Gruß Frank

    Nenene, eine Webseite habe ich, aber die ist in Bearbeitung (since 1999)

    Ich hatte einfach das Glück nie Akquise betreiben zu müssen, sondern immer von Empfehlungen profitieren konnte. :P

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Hallo,

    dem kann ich nur zustimmen. Sämtliche Kunden durch Empfehlungen bekommen, nie Werbung geschaltet und bevor gefragt wird, auch keine Webseite.

    Mir ist mal eine Internetseite für den Arbeitsschutz begegnet, die äußerst professionell aufgebaut war. Richtig, richtig gut. Hut ab! Da wurden alle Leistungen rund um den Arbeits- und Gesundheitsschutz angeboten. Unter den Zertifikaten konnte man den Bildungsweg des Anbieters sehen. Urkunde der VBG, LEK 1 bestanden, vor 2 Wochen ausgestellt.

    Der potentielle Kunde ist, was das betrifft relativ unwissend, er weiß vermutlich nicht, das da noch etwas mehr an Ausbildung kommen muss.
    Also ob Webseite oder Hochglanzprospekt, was drin steckt erfährt man meist erst hinterher.


    VG