Hi,
da die Gira Akademie einen kostenlosen Online-Lehrgang zur "Fachkraft für Rauchwarnmelder gemäß DIN 14676" anbietet hab ich mir das Zertifikat mal spaßeshalber geholt. Ich hab dafür dank meiner Vorkenntnisse im Bereich Brandschutz nicht mal die Hälfte der angegebenen Zeit von ca. 105 Minuten benötigt.
Mein persönliches Fazit: wer die Bedienungs- und Montageanleitung liest und versteht, der kann den Rauchmelder in Standardbauten auch richtig aufhängen. In den Montage- und Bedienungsanleitungen ist oftmals "nur" die Installation im Standard-Wohnungsbau beschrieben. Wirklich ausführliche Beschreibungen aller möglichen Montagefälle sind meiner bisherigen Erfahrung nach leider die Ausnahme und nicht die Regel. Die Kapitel der möglichen Überwachungsflächen, der Vernetzung und vor allem der besonderen Raumgeometrien sind im Rahmen der Schulung weitaus ausführlicher mit anschaulichen Beispielen behandelt. Wer mit besonderen Überwachungsflächen / Raumgeometrien / Vernetzung konfrontiert wird, der hat tatsächlich einen Mehrwert aus der Schulung, wenn er dieses Wissen bis zum Anwendungsfall nicht vergessen hat. Denn Teilnehmerunterlagen gabs damals leider keine außer das Zertifikat nach bestandener Prüfung.
Montagebeispiel aus der Schulung: In der Montageanleitung steht, dass der Rauchmelder nicht senkrecht installiert werden sollte (gibt Melder, die das nicht vertragen). Sie wollen den Rauchmelder im Dachgeschoss an der Dachschräge installieren. Bis zu welcher Dachneigung ist die Installation des Rauchmelders problemlos möglich und ab welcher Dachneigung benötigen Sie einen anderen Melder (der nicht nur waagrecht montiert werden kann) oder Befestigungshilfen für eine waagrechte Montage des Melders? Ich für meinen Teil habe über Neigungswinkel noch nichts in den Bedienungs- und Montageanleitungen von Rauchmeldern gelesen. Im Rahmen der Schulung werden jedoch viele Spezialfälle durchgekaut und Lösungsmöglichkeiten vorgestellt (die Lösung ist übrigens abhängig vom Hersteller, bei Gira ist in diesem Fall eine Deckenneigung bis 20 Grad kein Problem, bei größerem Neigungswinkel wird eine waagrechte Montage mit Hilfsmitteln empfohlen; im Zweifel ist bei Sonderfällen Rücksprache mit dem Hersteller empfehlenswert oder gar erforderlich).
PS: In den Montage- und Bedienungsanleitungen wird die Projektierung und Installation durch die Fachkraft für Rauchwarnmelder zum Teil tatsächlich erwähnt, zum Teil taucht die Begrifflichkeit nicht auf. Selbst vom gleichen Hersteller gibt es hier je nach Modell unterschiedliche Vorgehensweisen in der Anleitung. Gefühlt wird der einfache "stand-alone" Rauchmelder für die normale Wohnung so verkauft (was meiner Meinung nach sinnvoll ist) und bei Rauchmeldern mit breitem Anwendungsspektrum wird auf die Fachkraft verwiesen.
schöne Grüße