Schaben / Kakerlaken

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  • Moin, SiFa-Gemeinschaft,

    einer meiner Auftraggeber hat in seinen Geschäftsräumen (mindestens :) ) ein Problem.
    Ein Mitarbeiter hat von einer Baustelle mutmaßlich am Sicherheitsschuh ein oder zwei Tierlein eingeschleppt, die nun Verdruss verursachen.
    Es krabbeln nun Kakerlaken (laut einem Kammerjäger sind das eine asiatische Variante) durch die Geschäftsräume - für den ungeübten Beobachter natürlich unsichtbar.

    Diese Viecher, die wohl auch einen Atombombenabwurf überstehen würden, bereiten aufgrund ihrer Ausscheidungen gesundheitliche Probleme.
    Ein Schädlingsbekämpfer (s.o.) wurde bereits beauftragt, der meiner Meinung nach ein bisschen unbedarft Ecken, Kanten, mögliche Wanderwege untersucht.

    Seine Auskünfte zum Thema Arbeitsschutz für die aktuelle betroffenen Büromitarbeiter waren sehr dürftig.

    Daher die Frage an die SiFa-Gemeinschaft:
    was soll ich den Mitarbeitern raten?
    - das Prickeln von Kakerlakenbewegungen auf dem Fußrücken genussvoll hinzunehmen,
    - auf eine Begasung der Räume (über das Wochenende) drängen,
    - den Anspruch auf Heimarbeitsplätze verlangen,
    - ... ?

    (und ja: ich habe vorher im Internet nachgeschaut und Seiten, wie diese hier
    http://www.ungeziefer-und-schaedlinge.de/kakerlaken-bekaempfen.php
    http://www.zuhause.de/kakerlaken-bek…_74073286/index
    gefunden)

    Hat jemand von Euch Erfahrungen mit solch einem Problem und teilt mir diese mit?
    Was mache ich als beratender Menschenschützer?

    Danke für die Mühe, die ich Euch mache. (frei nach Bodo Bach, ein Landsmann von Guudsje ... ab 03:15 min -

    ) :)

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

    2 Mal editiert, zuletzt von a.r.ni (23. Juni 2016 um 21:05)

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  • Moin a.r.ni,

    in meinem Vor-Vor-Berufsleben durfte ich des öfteren den Schädlingsbekämpfer in Obdachlosenunterkünfte schicken. Bei diesen Viechern wirst Du um eine Begasung nicht herumkommen. Eventuell erwischt man auch nicht alles im ersten Schlag und muss das ganze wiederholen. Das ist die effektivste Methode, um solchen Plagegeistern Herr zu werden. Je nachdem wie der Kollege vorgeht, reicht dafür ein Wochenende vielleicht nicht aus. Aber dafür ist er der Fachmann.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Hallo arni,
    du solltest das gesamte Programm abfahren.
    Externer Dienstleister (2x Akutbehandlung), Information und Unterweisung Mitarbeiter, QMA Schädlingsmonitoring..-.
    Aber das weiß der Dienstleister.
    Die Überwachung übers Internet wirst du vermutlich nicht brauchen.
    Wir hatten das Thema im Sifa-Netzwerk. Schau doch mal in den Beiträgen.

    VG Reinhard

    Im Netz gibt's auch schöne Videos für die Schulungen. :-}}

  • Hallo Andreas,

    in der Textilindustrie sind Kakerlagen ein "ständiges" Problem. Alleine wenn man Material aus Asien erhält, hat man die Kollegen immer mal wieder als "blinde Passagiere" dabei.
    Bei uns liegen deswegen ständig entsprechende Köderboxen aus, da eine Begasung aufgrund der Hallengrößen nicht realisierbar ist.

    Wichtig sind aber 2 Sachen, die Du Deinem Kunden mitgeben kannst, bis der Kammerjäger das Problem gelöst hat (zumindest habe ich die Info von unseren "erfahrenen" Kollegen mitbekommen):
    1. Keine Taschen (vor allem mit Lebensmitteln) offen und vor allem auf dem Boden ablegen. Ansonsten haben die Beschäftigten das Problem irgendwann mal mit nach Hause genommen
    2. Wenn man eine Schabe sieht, nicht drauf treten. Sonst kann es wohl sein, dass man Eier an den Sohlen mit sich herumträgt, aus denen dann irgendwann was schlüpft - schlimmstenfalls wieder bei den Kollegen zu Hause.

    Was man auch mal machen kann, ist über Nacht doppelseitiges Klebeband auf dem Fussboden aufbringen. Dann bekommt man an den stellen schon mal einen kleinen Überblick, wie viele Tierchen man denn schon im Betrieb hat.

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

    Einmal editiert, zuletzt von Thorsten S. (24. Juni 2016 um 09:40)

  • Na, dann will ich auch mal ... :)

    "Asiatische Schabe"? Hab ich noch nie von gehört, kennt mein Bestimmungsbuch auch nicht.
    "Wanderwege"? Sind mir auch nicht bekannt.


    Ich könnte mir allerdings vorstellen, das es sich um die "orientalische Schabe" (blatta orientalis) handelt, eine dunkelbraun bis schwarz gefärbte, ca. 20 - 30 mm groß.
    Diese Schabenart ist in Mitteleuropa sehr häufig, ist nicht selten in Leitungsschächten, der Kanalisation zu finden, meist jedoch in Mauerritzen, hinter Wandverkleidungen usw.

    Vor einer "Begasung" rate ich ausdrücklich ab, sehr aufwändig, auch was die anschließenden Reinigungsarbeiten angeht und nicht selten erfolglos, da die Eipakete davon nicht beeinträchtigt werden.

    Es gibt hervorragende Fraßköder (Goliath-Gel, Avert-Gel, Mytic, usw.), die einfach als Gelpunkte unmittelbar an beliebten "Aufenthaltsstellen" oder auch in speziellen Köderboxen ausgebracht werden können und bereits nach 24 Stunden für jede Menge "Leichen" sorgen.
    Wichtig dabei, es muss in regelmäßigen Abständen (z.B. 2-Wochen-Abstand) erneut behandelt werden, um die nachschlüpfenden Jungtiere auch noch zu erwischen, das kann bei zu 90 Tage dauern!

    "Eingeschleppt" werden in der Regel keine lebenden Tiere (die sind sehr scheu), sondern Eipakete, die an "geschützten" Stellen abgelegt werden und sich gerne in groben Schuhsohlen festsetzen.

    Zum Thema "Arbeitsschutz":
    Die beiden Tipps von Thorsten sind wichtig und sollten beachtet werden.
    Die Schaben werden in erster Linie nachtaktiv sein, die Tagschicht dürfte in der Regel nichts mitbekommen (es sei denn, ein Tierchen winkt aus dem Türschlossbeschlag oder aus irgendwelchen Bauschäden und Ritzen ... :) )
    Schaben können durch die Übertragung von zum Beispiel Salmonellen, Viren, Bakterien, Band- und Spulwürmern Krankheiten verursachen, dies jedoch in aller Regel durch Kontakt zu offenen herumstehenden Lebensmitteln.

    Alles in allem, Schaben im Haus sind kein Beinbruch und der Befall ist in den meisten Fällen auch problemlos in den Griff zu bekommen (Ausnahme: zusammenhängende städtische Altbauten in den Innenstädten - da selten wirklich alle befallenen Bereich bekämpft werden können)

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Grüß Dich, Udo,

    "Asiatische Schabe"? Hab ich noch nie von gehört, kennt mein Bestimmungsbuch auch nicht.

    ... danke - mal wieder.
    Ohne vorher recherchiert zu haben, hatte ich bereits den Eindruck, dass dieser Schädlingsbekämpfer nicht zu den besten seiner Zunft gehört ...

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Hallo,

    Schaben sind sehr schwer loszuwerden, vor allem wenn es wirklich die Orientalische Schabe ist. Diese Art ist schwerer zu bekämpfen wie z.B. die Deutsche Schabe. Der Kammerjäger sollte als Erstes Klebefallen auslegen um die Schwere des Befalls festzustellen und um welche Art es sich handelt. Die Wahl des Kammerjägers ist sehr wichtig. Neben Kompetenz muss man ihm auch vertrauen, weil es gibt viele Kammerjäger, die lassen absichtlicht paar Schaben überleben, damit es immer wieder was zu tun gibt. (sollte man vielleicht nur denken und nicht sagen, aber es ist so). Wegen der Übertragung von Krankheiten muss ich wiedersprechen, solange sich dieser Befall nicht in einem Krankenhaus o.ä. befindet, wo die Kakerlaken selber mit Keimen in Kontakt kommen, damit eine Übertragung stattfinden kann. Ich würde sogar davon ausgehen, dass sich die Bekämpfung bis auf ein halbes Jahr hinausziehen kann. Sonst stimme ich, mit dem was oben geschriebn wurde vollkommen überein. Neben der Chemie, müssen auch bauliche Mängel (wie schadhaftes Mauerwerk) beseitigt werden. Auch benachbarte Wohnungen bzw. Geschäftsräume müssen ebenfalls mitziehen, weil die Schaben verbreiten sich ungemein schnell und überall. Grüße Cooley

  • Sorry, Cooley, aber Klebefallen werden "lege artis" ausschließlich zum (HACCP-)Monitoring eingesetzt (also ob was da ist), die Feststellung einer "Befallsstärke" ist damit nicht möglich, du kannst nur feststellen, wo die überall sind ... :)
    Thema Krankheiten:
    Kannst du dir vorstellen, warum in lebensmittelverarbeitenden Betrieben bei Befall in aller Regel eine "amtliche Entwesung" angeordnet wird? :) Die possierlichen Tierchen halten sich in Mitteleuropa ja nicht selten in der Kanalisation und in Abfallbereichen auf. Durch den nächtlichen Befall offen gelagerter Lebensmittel ist eine Übertragung garantiert.
    Bei einem isolierten Befall (z.B. Bäckerei, Einschleppung durch Kartonware) bist du in der Regel innerhalb von 3 Monaten durch.
    Bei verbundenen Altbauten (z.B. Innenstadt S, K, HH) kann die Bekämpfung Jahre dauern und Erfolg ist nicht garantiert.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Hallo Safety-Officer,

    Ich denke im Lebensmittelbereich gibt es strengere Gesetze, man will alle denkbaren Gefahren ausschließen. Soweit ich weiß bleiben die Kakerlaken tagsüber in dem Bereich wo sie sich angesiedelt haben, d.h. tagsüber gehen sie nicht in die Kanalisation o.ä. um sich mit Krankheitserregern anzustecken und um andere anzustecken. 100% bin ich mir natürlich nicht sicher :) Aber ich habe mal eine Dokumentation über Schaben gesehen, da war ein führender Wissenschaftler und er hatte es auch so gesagt, dass die Übertragung von Krankheiten nur in Krankenhäuser etc. passieren kann. Egal wie es auch ist, ob die auch noch Krankheiten übertragen können oder nicht, diese Vieher einfach nur eklig und müssen weg.

    Grüße
    Cooley

  • Naja, ich habe mal in diesem Bereich mein Geld verdient. :)

    Die Tierchen ziehen sich tagsüber in geeignete Verstecke zurück, was ist egal, Hauptsache schön eng und dunkel. Da in solchen Bereichen rein aus technischen Gründen in der Regel nicht geputzt wird (Beipiel: fehlende Fliesenecke, Schaben sitzen unter der Fliese in den Lücken im nicht flächig angebrachten Fliesenkleber ...) ist eine Übertragung von Bakterien, Schimmelsporen, etc, in der folgenden Nacht auf unverpackt herumstehende Lebensmittel ziemlich wahrscheinlich.
    Deshalb ist ja Schabenbefall ein CCP und als Maßnahme ein gezieltes Monitoring mit Lockstoff-Klebefallen erforderlich.

    Eklig sind die Tierchen gar nicht, es sind faszinierende Tiere mit einer erstaunlichen Anpassungs- und Überlebensfähigkeit.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)