HILFE!!! Psychische Faktoren

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  • Servus Kollegen,

    bin im Laufe der Erstellung meines Praktikusberichts auf die Wunder der Psyche gestoßen.
    Habe einige Probleme die psychischen Gefährdungsfaktoren zu bewerten.
    Ich habe einige Faktoren ermittelt die zu Gefährdungen führen könnten.
    Nach Befragung der Mitarbeiter, persönlich und mit Fragebogen (Es sind nur 5 Ma.), zeigte aber das keiner diese Faktoren als störend empfand. Wie bewerte ich so etwas? Lasse ich diese Faktoren in der Bewertung weg oder schreibe ich was passieren könnte.
    Und was ist mit psychischen Faktoren die auf die Ma. wirken, aber auf Grund der Arbeitsaufgabe nicht zu ändern sind?

    Vielleicht kann mir jemand helfen

    Vielen Dank

    Gruß Lars

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  • Tja, die Wunder der Psyche-schön gesagt ;)

    Zunächst finde ich es klasse, diese Faktoren in die Beurteilung mit aufzunehmen, denn das ist -wenn auch nötig- noch immer nicht der Regelfall. Den Grund dafür hast Du selbst erlebt...

    Faktoren, die auf den Menschen wirken, sind nicht zwingend störend und können sogar positiv erlebt werden. Es geht nicht, wie bei Lärm oder Gefahrstoffen, immer um eine Reduzierung, sondern um ein Optimum. Dieses Optimum resultiert nicht nur aus der Arbeitsgestaltung, sondern immer auch im Wechselspiel mit der individuellen Belastung der einzelnen Person und deren Ressourcen. Es kann also sein, dass Deine Kollegen zwar in einer furchtbar belastenden Umgebung arbeiten, aber alle wunderbare Ressourcen (tolles Familien- und Privatleben etc.) haben. Es kann genauso sein, dass die psychischen Faktoren sich in einem optimalen Rahmen bewegen. Weil man das nicht weiß, würde ich sie aufnehmen für den Fall, dass irgendwann mal Klagen und Beschwerden kommen. Dann kannst Du besser eingrenzen, womit dieser Wandel zu tun haben kann (plötzlich auftretende Arbeitsplatzunsicherheit - kann ja immer passieren). Also: In die Bewertung aufnehmen und als unkritisch bewerten (Basis: Befragung).

    Damit wäre ich bei den Faktoren, die sich nicht beeinflussen lassen. Hier nutze ich das angefügte 4-Felder Schema. Ich kann die Stressoren mindern oder die Ressourcen stärken, beides wirkt sich auf das Belastungserleben aus. Ich kann das im betrieblichen Rahmen tun oder eben auf der individuellen Ebene. Ein Rettungssanitäter hat plötzlich auftretende Stress-Situationen, die ich aus seinem Job nicht weg bekomme. Dann muss ich eben in Sachen Stressbewätigung tätig werden.

    Sorry für den Wortreichtum, ist so eine Art Berufskrankheit ;-))
    Viele Grüße & hoffe, geholfen zu haben!
    Gerald

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    "Es ist gelogen, dass Computerspiele Kinder beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören." --- Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

  • Gerald Eckhardt, du soltest Prof an einer Hochschule sein!!!

    Vielen Dank für Deine Hilfe, Deine Ausführungen haben mir sehr geholfen.
    Habe mich daran gehalten was Du geschrieben hast und es sieht sehr gut aus.

    Vielen Dank :P

  • Bloss keine Uni - neinneinnein! Ich fühle mich da ganz richtig aufgehoben, wo ich bin. Aber freut mich, dass Du damit was anfangen konntest!!
    :)

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    "Es ist gelogen, dass Computerspiele Kinder beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören." --- Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

    • Offizieller Beitrag

    hallo lars
    hallo gerald

    ich kann gerald aus eigenen erfahrungen nur beipflichten.

    Wenn man psychische gefährdungsfaktoren ausfindig macht, sollte man sie auf jeden fall in die bewertung mit einbeziehen.
    Das empfinden einzelner betroffenen mitarbeiter über psychische einflüsse ist höchst subjektiv. Die einen empfinden stress, wo andere noch ganz cool bleiben.
    Wenn z.b. beim umgang mit gefahrstoffen auch noch platzangst oder angst vor dunkelheit dazu kommen kann, hat dann die psyche sicherlich einen ganz anderen stellenwert in der gefährdungsbeurteilung, wie beispielsweise bei büroarbeiten.
    Außerdem sind die menschen ja gott-sei-dank immer noch ganz verschieden. Und anstatt des bisherigen mitarbeiters, dem alles nichts ausgemacht hat, wird die arbeit eines tages von einem anderen mitarbeiter gemacht, der möglicherweise probleme dabei haben kann.
    Insoweit sind m.e. bei erkennen psychischer gefährdungen, diese auch mit in die gefährdungsbeurteilung aufzunehmen.

    peter

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner-von-Siemens zugeschrieben)

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  • Toolbox ist prima, für das Thema ist das Instrument "Chef" gut geeignet (unter 'orientierende Verfahren'). Eine Vorversion hänge ich mal an, da sich Fr. Dr. Richter offenbar für eine kommerzielle Verwertung eines mit öffentlichen Geldern entwickelten Verfahrens entschlossen hat.

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    "Es ist gelogen, dass Computerspiele Kinder beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören." --- Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

  • Stress: Die Hälfte aller Arbeitnehmer ist regelmäßig gestresst

    Mehr als die Hälfte der berufstätigen Deutschen fühlt sich regelmäßig gestresst.
    Das geht aus einer Emnid-Untersuchung hervor, die im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) durchgeführt wurde.
    Demnach geben mehr als 50 Prozent der Befragten an, regelmäßig Stress zu empfinden, mehr als 25 Prozent sagen sogar, dass der Stress jedes Jahr zunehme.
    Die KKH sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf und warnt vor den Folgen von dauerhaftem Stress: Burnout und Depressionen seien nur die schwerwiegendsten Folgen, auch psychosomatische Störungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Muskel-Skelett- und Herz-Kreislauferkrankungen könnten aus der Stressbelastung resultieren.
    Wichtig sei es deshalb, wirksame Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und gezielte Konzepte zur Stressvorbeugung zu erarbeiten. Dies sei sowohl Aufgabe der Berufsgenossenschaften, Gewerbeaufsichtsämter und Krankenkassen als auch der Betriebe selbst.
    Nähere Informationen erhalten Sie auf der Website des Fachportals Arbeitsschutz-Office unter:
    http://www.irision.de/nlt/servlet/Ur…IH1pDI9aOylgjrm
    Sie wollen mehr Informationen? Dann bestellen Sie:
    http://www.irision.de/nlt/servlet/Ur…w5ggdGnbvopbMDA

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  • Hi Lars

    Zitat

    Original von Fusch
    Hallo zusammen
    Von der BGFE gibt es seit kurzem auch eine Schrift zur Psychischen Belastung am Arbeitsplatz.
    Unter folgender Adresse ist es runterzuladen oder zu bestellen:
    http://www.bgfe.de/aktuell/ap_psy…beitsplatz.html

    Da kann ich Fusch nur bepflichten diese Selbst - Analyse Schrift wollte ich auch empfehlen.
    Die kann man leider nicht kopieren.

    Gruß Totti

    Entweder man verliert .....oder es gewinnen die anderen.....

  • Hi zusammen,

    hier findet ihr einiges zu Psychischen Belastungen.

    http://biaonline.hvbg.de/cgi-win/publikationen.exe/such_de

    Suchwort : Psychische Belastung

    hier kann man einiges wissenswerte und wissenschaftliche kostenlos bestellen, oder im pdf downloaden

    :032:

    gruß matthias

    "Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit"

    Einmal editiert, zuletzt von M. Neupert (12. März 2007 um 15:48)

  • Hallo Lars,

    die Beurteilung psychischer (Fehl-) Belastungen am Arbeitsplatz entsprechend den Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes (Stichwort: Ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung) stößt in vielen Betrieben noch auf Probleme.
    Ich habe mich intensiv mit dem Thema beschäftigt und sehr gute Erfahrungen mit dem Buch Stress-Psyche-Gesundheit / Das START-Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung von Arbeitsbelastungen - ISBN 3-7663-3683-5 gemacht.

    Gruß
    BRRCS

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