Atemschutzfilter gegen PE - Rauch

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  • Guten Morgääähn

    Kann mir Jemand von euch sagen, welchen Filtertyp mann benutzen muss um den Rauch von verbrennendem Poly Ethylen abzuhalten? Oder ist das eventuell schon eine Situation für ein umgebungsluftunabhängiges Atemschutzgerät? Hier eine kurze Schilderung der Problematik. Bei unserer Granulieranlage kann es bei einer Störung dazu kommen, dass das PE zu heiß wird und anfängt zu verbrennen. Um die Störung zu beseitigen, bevor Schlimmeres passiert, müsste ein Kollege kurz an die Anlage.

    Danke und Gruß Sascha

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sascha,

    wie von Kohlenwasserstoffen bekannt, verbrennen diese im Idealfall rückstandsfrei zu Kohlendioxid und Wasser, so auch Polyethylen.
    Es entsteht also ein erstickend wirkendes Gas. Nun hängt es wie immer von den konkreten Bedingungen ab (Gefährdungsbeurteilung ;) ), ob und wie hoch diese Gefährdung relevant ist (z. B. enge Räume, fehlende Lüftung, ...) oder nicht.
    Wenn doch, dann ist außenluftunabhängiger Atemschutz erforderlich.


    peter

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner-von-Siemens zugeschrieben)

  • Hallo Sascha,

    wie von Kohlenwasserstoffen bekannt, verbrennen diese im Idealfall rückstandsfrei zu Kohlendioxid und Wasser, so auch Polyethylen.
    Es entsteht also ein erstickend wirkendes Gas. Nun hängt es wie immer von den konkreten Bedingungen ab (Gefährdungsbeurteilung ;) ), ob und wie hoch diese Gefährdung relevant ist (z. B. enge Räume, fehlende Lüftung, ...) oder nicht.
    Wenn doch, dann ist außenluftunabhängiger Atemschutz erforderlich.


    peter

    @peter,
    ganz so einfach ist es nicht. Im Idealfall und bei hohen Temperaturen ist das wohl so, aber beim unkontrollierten Brand mit Sicherheit nicht. Da entstehen noch andere Stoffe.

    Hallo Sascha,
    alle Gasmasken haben das Problem, das die Erschöpfung des Filters nicht angezeigt wird und somit plötzlich versagen. Daher müssen die Filter nach jedem Einsatz ausgetauscht werden. Das passiert oft in der Praxis nicht. Aus diesem Grund würde ich auch außenluftunabhängiger Atemschutz bevorzugen.
    Hier stellt sich mir dann die Frage, ob der MA zum Tragen dieses Atemschutzes geeignet ist? Gibt es hier keine Betriebsfeuerwehr oder Mitarbeiter, die hier eine Ausbildung genossen haben (bei der Freiwilligen Feuerwehr sind) ?


    Gruß Frank

  • Hallo sred-h,

    zu Deiner Fragestellung findest Du bei beim Landesamt für Umwelt Bayern ein gutes Dokument: Beurteilung von Kunststoffbränden
    Schau mal unter Kapitel 2.1.1, da findest Du die möglicherweise entstehenden Schadstoffe. Mit diesem Wissen und mit der Empfehlung von Peter kannst Du den passenden Atemschutz auswählen.

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

    • Offizieller Beitrag

    @Frank_Fasibe,

    ja, ... einfach ist es nicht. Deshalb habe ich ja einerseits vom Idealfall gesprochen und andererseits die Gefährdungsbeurteilung empfohlen. Entscheidend aber ist doch erst einmal, dass eine Filtermaske in diesem Fall nicht ausreichen wird.
    In die Beurteilung sollte m. E. mit einfließen, z. B.: die Arbeitstemperatur, der Durchsatz bzw. das Fahrprofil der Granulieranlage, verwendete Zusatzstoffe (Farbstoffe, Trennmittel, ...) andere brennbare Stoffe in Reichweite, lufttechnische Anlagen, ... Vielleicht kann man sogar in einem eng begrenzten Bereich mit Inertgas arbeiten.

    Vielen Dank auch (an dich und bauco) für den tollen Link. Kann ich gut für meine Spezialaufgabe bei der Feuerwehr gebrauchen.


    peter

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner-von-Siemens zugeschrieben)

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  • Zunächst einmal wäre relevant, wie viel PE hier abraucht und wie oft das vorkommt. Als Filtermaske würde ich hier ABEK2P3 empfehlen, mit allen Problemen filtrierender Masken. Sollte es sich um kleine Mengen handeln könnte man evt. auch mit geeigneter Luftführung etwas bewirken z.B. kräftigen Ventilator vom Rücken des Arbeiters her Frischluft in Richtung Arbeitsbereich blasen. Andere Alternative wäre eine Frischlufthaube wie sie z.B. Lackierer verwenden, sofern geeignete Druckluft zur Verfügung steht.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • :S wann hast Du denn die Datei angehangen, die ich verlinkt habe? Als ich den Beitrag geschrieben habe war die noch nicht da... ich sollte nicht nebenbei hier antworten. :28:

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • ?!? bei einem Brand? :512::)

    Ich bin davon ausgegangen, wenn ein Arbeiter dort werkelt, dass dann keine offene Flamme mehr vorhanden ist. Weiterhin bin ich davon ausgegangen, dass das PE überhitzt und mittels Pyrolyse verkohlt mit entsprechenden Zersetzungsprodukten. Diese Zersetzungsgase müssen weg, denn die können zünden. Eine "Verdünnung" mit viel Luft kann da durchaus funktionieren. Es kommt natürlich auf die Größe und Geometrie der Anlage an, aber das ist eben das Problem von Ferndiagnosen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • wann hast Du denn die Datei angehangen, die ich verlinkt habe? Als ich den Beitrag geschrieben habe war die noch nicht da... ich sollte nicht nebenbei hier antworten.

    Tja Bauco,
    ich war einfach schneller! :thumbup: Zwei Deppen ein Gedanke...
    Schönes Wochenende
    Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)