stadionäre Augenduschen

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  • Hallo zusammen, ich habe mal wieder eine Frage und brauche wieder eure Hilfe dazu.

    Wir haben an den Stapler-Ladestationen Augenduschen CLEAN LINE (der Fa. FILTEC Industrie) zur Ersthilfe im Notfall installiert. Aus Platzgründen wird jetzt ein anderer Standort favorisiert. Am neuen Standort ist jedoch kein Wasseranschluss vorhanden. Dieser muss über eine längere Strecke neu herangeführt werden, da jedoch keine weiteren Verbraucher an diesem neuen Trinkwasserstrang angeschlossen sind, würde das in der Leitung stehende Wasser nicht umgewälzt.

    Gibt es Einschränkungen bei der Länge der Zuleitung (Verhinderung Keimbildung) einer solchen Augendusche gibt?
    Gibt es Vorgaben, in welcher Entfernung die Augendusche von der Batterieladestation maximal entfernt sein darf?

    Bin wieder für jede Hilfe dankbar.

    Gruß aus dem schönen sächsichen, Leipziger Landkreis

    Jens

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  • Hallo,

    wir hatten das gleiche Problem. Die stationäre Augendusche muss ans Trinkwasser angeschlossen werden. Wenn das ein toter Strang ist, steht das Wasser ab und es kann zu Verkeimungen kommen. Dafür gibt es Geräte, die regelmäßig die Leitung spülen. Eigentlich öffnen sie in einem voreingestellten Intervall einen Hahn und lassen das Wasser ausfließen, so dass immer frisches Wasser in der Leitung steht. Bei uns ist die Intervallschaltung auf 24h eingestellt. Die Wassermenge berechnet sich aus der Leitungslänge, die gespült werden muss.

    Gruß Holgi

    Kein Mensch ist so beschäftigt, dass er nicht die Zeit hat, überall zu erzählen, wie beschäftigt er ist. (R. Lemke)

  • Sind das noch die "alten" Blei-Säurebatterien, oder Gel-Batterien? Die Augendusche muss monatlich gespült werden. Klar kann sich in einem Monat einiges an Keimbelastung ansammeln, aber das wäre für mich das kleinere Übel im Vergleich zu einer Verätzung, die innerhalb von Minuten zur Erblindung führen kann.
    Zum Abstand der Augendusche gibt es eigentlich nur Richtwerte. Sie sollte möglichst rasch erreicht werden können 5-10 Sekunden sehe ich da als guten Wert an und wenn man das auch blind erreicht ist es wohl optimal.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Wo kann ich denn die Richtwerte entnehmen?


    Ich kenne jetzt keine Richtwerte. Aber was hilft ist eine Gefährdungsbeurteilung.

    Probiere doch mal aus wie weit du mit geschlossenen Augen in 5s kommst. Generell ist näher besser.

    Gruß Holgi

    Kein Mensch ist so beschäftigt, dass er nicht die Zeit hat, überall zu erzählen, wie beschäftigt er ist. (R. Lemke)

  • Wo kann ich denn die Richtwerte entnehmen?


    Für Notduschen konnte man die 5s schon der BGR 120 entnehmen. Diese ist inzwischen teilweise durch die DGUV Information 213-850 (BGI 850-0) ersetzt, wo man die 5s unter Punkt 6.6.1 bzw. für Augenduschen unter 6.6.2 findet.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Zur Verkeimung von nicht genutzten Wasserrohren hätte ich gerne folgendes hinzugefügt:
    Als böser Bube werden immer Legionellen gehandelt. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe anderer Keime, die Probleme im menschlichen Körper erzeugen können.
    Tote Stränge sind Brutstätten für vielerart von Bakterien usw. Aus einem Stumpf mit belastetem Wasser kommen immer Keine ins Trinkwasser. Die nicht gebrauchte Augendusche erzeugt also ganzjährig ein Problem im Leitungsnetz. Uns muss allerdings klar sein, dass wir lebendiges Wasser brauchen. Wasser was völlig tot ist, schmeckt nicht einmal. In Trinkwasserleitungen gibt es immer einen Biofilm an den Rohrwandungen.

    Zeitlich betrachtet:
    Das Problem der Verkeimung beginnt etwa zu Christi Himmelfahrt. Wenn von Mittwoch bis Montag kein Wasser entnommen wird, die Sonne aber den geschlossenen Arbeitsraum deutlich erwärmt ist eine deutliche Brutrate zu erwarten.

    Räumlich betrachtet:
    Ein Abzweig einer Wasserleitung, ist schon dann als toter Stumpf zu werten, wenn die nächste Absperrung mehr als 2*d vom aktiven Teil entfernt ist. (bei 15 mm Cu-Rohr heißt das 30 mm Totwasser)

    Folgerung:
    Nach mehrtägigen Arbeitspausen im Sommer ist die Leitung zu spülen. Wasserhähne auf und das Altwasser ablaufen lassen.
    Wichtig wäre mir, dass die Stallwache (einzige anwesende Person im Betrieb bei freien Tagen) eingewiesen ist. beim Blumengießen in den Betriebsferien, darf das Wasser nicht getrunken werden.

    Grüße
    Flügelschraube


    PS
    Diese Daten stammen aus einer Unterweisung unseres Gesundheitsamtes.

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  • wir haben jetzt eine Person mit Stellvertretung benannt , welche einmal in der Woche ca. 10 bis 20 Liter Wasser entnimmt um der keimbildung vorzubeugen. Da in der 24/7 gearbeitet wird sollte das kein Problem sein.

    Gruß aus dem schönen sächsichen, Leipziger Landkreis

    Jens