Einbindung der SiFa in den Beschaffungsprozess

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  • Moin zusammen,

    ich hab da wieder mal ne Frage an Euch Spezialisten.

    Irgendwie bringt mich die Forensuche und das Internet nicht weiter.

    Wie seid ihr als SiFa bei der Beschaffung von Maschinen, Geräten, Werkzeugen etc. beteiligt? Wie ist das bei Euch organisiert oder wie könnte man so etwas organisieren?

    Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch.

    Für hoffentlich viele Antworten schon mal Dankeschön im Voraus.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

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  • Hallo nj,

    ganz locker.

    Die SiFa hat vielleicht einen Hintergrund, der fachlich etwas mit dem zu beschaffenden Artikel zu tun hat? Und die Sicherheitsbrille auf? Und noch einen guten Draht zu den Kollegen, die beide Meinungen schätzen?

    Dann ist doch alles geritzt.

    Klartext.
    Wie sieht denn eine Beschaffung aus?
    Es gibt einen Grund für die Ausgabe, z.B. eine neue Maschine. Hier wird die SiFa bereits in die ersten Gespräche mit eingebunden und bleibt über dem kompletten Beschaffungsprozess mit am Ball. Als Teamplayer eben. Hier begleitet sie den kompletten Prozess bis in das Ableben der Maschine. Das ist eigentlich das Optimum. So kenne ich es! :)

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • ...Wie seid ihr als SiFa bei der Beschaffung von Maschinen, Geräten, Werkzeugen etc. beteiligt? ...


    Bei uns momentan mehr oder weniger nur über ein Ankreuzfeld im Beschaffungsantrag
    "Wer wurde bei der Produktauswahl mit einbezogen?" und siehe da, es gibt ein Feld SiFa.
    Eine Freigabe oder ähnliches gibt es nicht.

    Mehr als unbefriedigend, zumindest von meiner Seite aus. Von der Geschäftsführung wohl nicht detaillierter gewollt, anscheinend ist man sich dort nicht bewusst, was dies für Auswirkungen hat.

    In der Regel ist ja oft vor Aufnahme der Tätigkeiten eine Gefährdungsbeurteilung notwendig mit einigen Dingen die ja da dran hängen. Meiner Meinung nach müsste man vor Beschaffung der Anlage eine solche Beurteilung durchführen, aber das dürfte oft eben nur die graue Theorie sein. In der Praxis gibt es die Gefährdungsbeurteilung häufig erst, wenn die Anlage im (Test)betrieb ist.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Bei uns läuft das etwas besser. Anschaffungen von Maschinen ,Anlagen und Geräten etc.laufen auch bei mir über den Tisch.Ich bewerte diese nach diversen Kriterien (internes Formblatt) und sag ja oder nein bzw.schlage eine Alternative vor.Wenn es dann zur Bestellung geht kann ich schon vorab eine GB oder Ba erstellen und diese gegebenfalls nachbessern.
    Gruß Martin

  • Moin zusammen,

    danke für Eure Beiträge. So kann ich erstmal einschätzen, wo ich eigentlich in meinem Betrieb stehe, denn auch mir gelingt es meistens nicht, eine GFB und BA vor Einsatz eines neuen Arbeitsmittels zu erstellen.

    Da ist noch Arbeit nötig.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

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  • Nabend.

    Ich habe es wie Martin, nur vllt noch etwas besser (meistens zumindest) ;) Bei kleineren Handwerkzeugen werde ich häufig nicht gefragt. Dieses wird jedoch immer mehr, da bei uns die SiBes mit einbezogen werden und diese dann zu uns kommen.

    Anders läuft es mit Maschinen, grade in Bereichen der Spezialprozesse (chemische Prozesse, wie Galvanik oder Maschinen mit besonderen Eigenschaften). Wir werden bereits bei der Ankündigung einer solchen Anschaffung einbezogen und die Projektleitung fragt an, auf was sie vorab schon achten soll, bevor sie entsprechende Spezifikationen ausschreiben. Bei Vorgesprächen sind wir mit eingeladen. Meetings zur Planung mit dem Hersteller ebenfalls. Sind Vorabmodelle beim Hersteller fertig, werden wir durch die Betreiber aufgefordert, eine "Besichtigung" mit denen zusammen beim Hersteller zu machen. Dann fährt einer von uns mit und arbeitet eine von uns erstellte Checkliste ab. Meistens ergeben sich daraus zusätzliche Anforderungen, die der Hersteller trotz Spezifikation, nicht bedacht hat.

    Bei kleineren Handwerkzeugen (z. B. Handschleifgeräte für den dauerhaften Einsatz) bekommen wir die Angaben der Hersteller zur Prüfung, ob diese überhaupt in Frage kommen. Bei mehreren Möglichkeiten suchen wir die arbeitssicherheitstechnisch Besten raus und fordern über die Projektleitung Versuchsmodelle zur Erprobung an. Wir führen dann einen Produkttest mit ausgesuchten Mitarbeitern durch (z. B. nach Beschwerden oder Unfällen), der durch die und uns auch entsprechend protokolliert und ausgewertet wird. Die Mitarbeiter sind somit direkt eingebunden und werden auch auf dem Laufenden gehalten. Natürlich alles in Abstimmung mit den Verantwortlichen und voriger Absprache.

    Die Probanden und der Verantwortliche bekommen von uns eine Unterweisung:
    1. Was ist das Ziel und warum machen wir diesen Test? (Schutzziel, Vorfälle, etc)
    2. Warum werden grade sie in den Prozess eingebunden? (Verunfallter, erfahrener Mitarbeiter, etc)
    3. Wie findet die Protokollierung statt? (Erklärung der vorbereiteten Testberichte)
    4. Wer ist header/ leader für den Test und wie erreich ich diesen bei Fragen? (Pers. Vorstellung und Angabe der Kontaktdaten)
    5. Darf der Mitarbeiter alles in den Bericht schreiben? (Ja, natürlich. Die Dinger bleiben vertraulich. Ich sage immer: Konstruktive Kritik, "das Ding ist Mist, weil.......) ;)

    Bei PSA läuft es ähnlich :thumbup:

    Ist zwar etwas Arbeit aber damit bekommt Ihr ein super Ergebnis, wenn Ihr nicht grade nur einen fragt :) Wir haben dazu noch sehr, sehr hohe Qualitätsanforderungen durch entsprechend nationale und internationale Vorgaben (Luftfahrt).
    Dieses Vorgehen schlägt sich dann auch in den Produkten nieder... und das gefällt der GF natürlich :D

    Ich weiß. Das ist Optimum. Aber wer da einen Kontakt zu mir herstellen möchte, dem kann ich nach Absprache mit der GF natürlich auch die Gelegenheit geben, so etwas live zu erleben :) Ich habe derzeit Tests bei 12 PSA-Produkten, bei 2 Handwerkzeugen und jetzt hab ich demnächst Termin bei einem Maschinenhersteller.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)