Gefährdung durch Gleichstrom 600mA bei 2,6V???

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  • Hallo,
    bisher nur lesend habe ich eine Frage.
    Geht eine Gefahr durch Berührung bei 2,6V DC u. 600mA Konstantstrom aus?? Es sind ja nur ca. 1,6 Watt.
    Es handelt sich um einen Aufbau mit offenen Elektroden u. Flüssigkeiten (Galvanik). Eine Berührung ist nicht auszuschließen.

    Aus der Tabelle auf S. 6 http://www.bgetem.de/redaktion/arbe…hmen-synopsis-1
    werde ich nicht schlau. Separat betrachte sind 600mA gefährlich, aber mit der Spg. von 2,6V???

    Wer weiß mehr??
    Vielen Dank!

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  • ...Aus der Tabelle auf S. 6 ...werde ich nicht schlau. ...

    Die Tabelle gilt für Wechselstrom, das liegt bei Dir nicht vor. => die Tabelle trifft auf Deine Fragestellung nicht zu.

    Aus dem Bauch heraus und ohne Elektrofachkraft zu sein, würde ich die Konstellation für relativ sicher halten, aber keine Regel ohne Ausnahme.
    Ist der Strom auf die 600mA begrenzt oder ergibt sich dieser Strom durch die Galvanikbadkonstellation?
    Sollte der Strom nicht begrenzt sein, könnte es durchaus vorkommen, dass höhere Ströme fließen z.B. bei Kurzschluß und dann wird es ungemütlich.
    Bei den vorgegebenen Spannungswerten halte ich eine Körperdurchströmung für ungefährlich, der elektrische Widerstand des Körpers dürfte hier ausreichend sein. Hat man allerdings mit Feuchtigkeit zu tun, was bei einer Galvanik ja vorkommen soll, und der Strom ist nicht begrenzt, könnte ich mir schon vorstellen, dass es bei ungünstigen Konstellationen zu Verbrennungserscheinungen kommen kann.
    Eine Ferndiagnose ohne nähere Kenntnisse der Rahmenbedingungen dürfte kaum möglich sein.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo Clara,

    der Ansatz ist nicht ganz richtig.
    Die Spannungs- und Stromdaten beziehen sich auf die Spannungsquelle. Diese kann somit 2,6 V und max. 600mA liefern. Das heisst also, beim kleinsten Widerstand = Kurzschluss könnten diese 600 mA fliessen. Dann hätte man die angegebe Leistung, die ist das Maximum.

    Ein Mensch hat einen Körperwiderstand und natürlich auch einen entsprechenden Übergangswiderstand. Stellen wir uns vor, der Übergangswiderstand ist gleich NULL, der Mensch fasst also beide Pole direkt und sauber an, so haben wir einen Stromkreis, klar. Bei 2,6V und 2,6V dividiert durch den Körperwiderstand erhalten wir den Strom, der durch den Körper fliesst. In diesem Falle: Direkt auf der Zunge dürfte etwas spürbar sein, sonst nicht. Jetzt ist es hierbei auch egal ob wir Gleich- oder Wechselspannung hätten.

    Für mich viel wichtiger: Wie ist der Aufbau des Netzteils? Könnten hier, durch z.B. zu kleine Leiterbahnabstände und eine schlechte Isolation, Ströme fliessen, die da gar nicht hingehören?
    (Doch das war nicht die Ausgangsfrage.)

    Soweit ok?

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Clara,

    auch aus meinen Erfahrungen heraus sehe ich da im Normalbetrieb keine Probleme:

    1. der Trafo für die Bereitstellung der Spannung an den Elektroden wirkt wie ein "Trenntrafo"
    2. Die Spannung ist Gleichspannung und mit 2,6 V relativ gering.
    3. Die Stromstärke von 600 mA fließt nur in dem Elektrolyt zwischen den Kathoden (Werkstück) und Anoden (Auftragsmetall) unter den jeweiligen Bedingungen im Elektrolyt (Leitfähigkeit in Abhängigkeit von Ionenkonzentration, Zusatzstoffen, Temperatur, ... usw.)
    4. Ein Strom kann nur dann durch den Körper fließen, wenn man die beiden Elektroden gleichzeitig anfasst und aus dem Elektrolyt herausnimmt. Da aber der menschliche Körper einen Widerstand von etwa 2 kOhm hat, bleibt ein Strom von wenigen 1-2 mA übrig, den man schadlos übersteht. Selbst wenn man feuchte Hände vom Elektrolyt hat wird die Stromstärke nicht so hoch. Wenn man nur eine Elektrode berührt kann überhaupt kein Strom fließen.

    Das ganze ist natürlich nur dann ungefährlich - wie immer in diesen Fällen - , wenn es keine Fehler an der Spannungsversorgungsanlage gibt.


    peter

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner-von-Siemens zugeschrieben)

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  • ...Die Spannungs- und Stromdaten beziehen sich auf die Spannungsquelle. Diese kann somit 2,6 V und max. 600mA liefern. ...

    Offensichtlich funktioniert Deine Kristallkugel besser als meine. ;)
    Ich kann zumindest im Ursprugsbeitrag nirgendwo erkennen, dass die erwähnten Parameter die Daten der Spannungsquelle sind.
    Es könnte durchaus auch sein, dass die Spannungsquelle höhere Ströme liefern kann, aber duch die Badgeometrie und den damit verbundenen "Innenwiderstand" wird eben ein Strom von 600mA erreicht.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • @ tiefflieger,

    ich habe keine Kugel, heul.

    Wie im Vor-Beitrag gesagt, kann das Netzteil sogar mehr Strom liefern, was aber total egal ist. Entscheidend ist hier die Ausgangsspannung und der Körperwiderstand. Daraus ergibt sich ein Stromkreis mit einem recht kleinen Strom: I=U/R, also nur weeeeenige mA (Milliampere). Das Ganze ist zungenkribbelnd, mehr nicht, bei einem direkten Ablecken.

    Der FI-Schalter (RCD) ist hier der falsche Ansatz. Das ist ein Stromsummenschalter für einen Wechselstrom. Dieser wird in die Installation auf der 400 V AC, bzw. 230 V AC-Seite, eingesetzt.

    Eine Schutzmassnahme in der Elektrotechnik ist die Schutzkleinspannung. Wir reden hier von 2,6 V (!!!!!!!!!!!!!!!!!). Das ist weniger Spannung als ein Handy zum Betrieb hat. (Bitte jetzt keine Diskussion über die Gefährlichkeit des Akkus, wenn er einmal aus seiner Haut fahren möchte.)

    Kurz,
    clara007:
    Mach dir keinen Kopf. Alles gut! :thumbup:

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • ....Wie im Vor-Beitrag gesagt, kann das Netzteil sogar mehr Strom liefern, was aber total egal ist. Entscheidend ist hier die Ausgangsspannung und der Körperwiderstand. Daraus ergibt sich ein Stromkreis mit einem recht kleinen Strom: I=U/R, also nur weeeeenige mA (Milliampere). Das Ganze ist zungenkribbelnd, mehr nicht, bei einem direkten Ablecken....Eine Schutzmassnahme in der Elektrotechnik ist die Schutzkleinspannung. ...

    Mir ist schon klar, dass die niedrige Spannung hier unwahrscheinlich werden lässt, dass es zu einer gefährlichen Situation kommt, allerdings liefert das verlinkte Dokument von clara007 im ersten Beitrag auch die Ausnahmen hierzu.
    Sofern die Quelle auch höhere Ströme liefern kann und dies nicht technisch wirksam begrenz wird, kann es bei Kurzschluß zu entsprechend gefährlichen Situationen kommen. Schließe einfach mal an eine 2,6V Spannungsquelle mit einem Draht kurz und Du wirst sehen, der Draht kann verdammt heiß werden. Der "Innenwiderstand" des menschlichen Körpers dürfte in der Regel bei der Kleinspannung genügen, so dass möglicherweise keine weiteren Schutzmaßnahmen notwendig sind. Ich könnte mir allerdings vorstellen, wenn jemand den ganzen Tag (oder auch über einige Stunden) an eine solche Gleichspannung angeschlossen ist, dass dann sein Elektrolythaushalt völlig aus dem Ruder läuft.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.