POM (Polyoxymethylen) und Formaldehyd

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  • Hallo Sifas,

    wenn POM (Polyoxymethylen) erhitzt wird (> 220°C), entsteht Formaldehyd -> GIFTIG ;(

    Wir verarbeiten nun POM im Spritzgießen bei <200°C. Die Formaldehyd-Emissionen werden erst am fertigen Produkt gemessen.

    Hat jemand Erfahrung, wie sich die Emissionen im Spritzgußprozess selbst gestalten? Es wird bereits emissionsreduziertes Rohgranulat und emissionsverhinderndes Master-Batch verwendet.
    Gibt es vielleicht ein entsprechendes Merkblatt einer BG/UK oder eines Herstellers?
    Ist es angezeigt, direkt an der Maschine zu messen? (Maschine ist abgesaugt und kein permanenter Arbeitsplatz)

    Danke im voraus.
    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Moin Niko,

    ich hab das hier gefunden:
    https://www.bgetem.de/arbeitssicherh…zgiessmaschinen
    "Auf Expositionsmessungen bei der Verarbeitung von POM kann ebenfalls verzichtet werden, sofern darüber hinaus folgende Maßnahmen eingehalten werden:
    •Verwendung einer wirksamen Absaugeinrichtung im Bereich der Spritzdüse mitFortluftbetrieb (siehe auch BGR 121[7]).
    •Betrieb einer raumlufttechnischen Anlage, wenn eine vollständige Erfassung der Gefahrstoffe nicht sichergestellt werden kann. Eine raumlufttechnische Anlage solltebei den vorliegenden Luftströmungen (Thermik) in Richtung Hallendecke, wie dies bei Kunststoffspritzgießmaschinen der Fall ist, nach dem Prinzip der Schichtenlütung arbeiten.
    •Regelmäßige Wirksamkeitsprüfung der lufttechnischen Einrichtungen mit Dokumentation. "

    vielleicht hilfts dir weiter.

    Gruß
    Moritz

  • Hallo Sifas,

    wenn POM (Polyoxymethylen) erhitzt wird (> 220°C), entsteht Formaldehyd -> GIFTIG ;(
    ...Ist es angezeigt, direkt an der Maschine zu messen? (Maschine ist abgesaugt und kein permanenter Arbeitsplatz)...


    Unsere Pathologen haben täglich über mehrere Stunden Umgang mit Formaldehyd und leben noch. Die Giftigkeit dürfte hier weniger relevant sein. Reizwirkung (Augen/Atemwege) und die Kanzerogenität würden mich da eher beunruhigen. Bei Mischexposition ist Nasenschleimhautkrebs durchaus signifikant. Orientierende Messungen würde ich hier auf jeden Fall empfehlen um zu sehen in welchem Bereich man sich bewegt. Dann würde ich die Empfehlungen der MAK-Kommission als Grenzen ansetzen, da gilt: "Bei Mischexposition ist darauf zu achten, dass keine Reizwirkung auftritt. Ein Momentanwert von 1 ml/m³ (1,2 mg/m³) sollte nicht überschritten werden."

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.


  • Hallo Moritz_p,

    genau das habe ich gesucht.
    Herzlichen Dank. :thumbup:

    Dieser Absatz hilft uns entscheidend:
    Auf Expositionsmessungen bei der Verarbeitung von POM kann ebenfalls verzichtet werden, sofern darüber hinaus folgende Maßnahmen eingehalten werden:
    • Verwendung einer wirksamen Absaugeinrichtung im Bereich der Spritzdüse mit Fortluftbetrieb (siehe auch BGR 121).
    • Betrieb einer raumlufttechnischen Anlage, wenn eine vollständige Erfassung der Gefahrstoffe nicht sichergestellt werden kann. Eine raumlufttechnische Anlage sollte bei den vorliegenden Luftströmungen (Thermik) in Richtung Hallendecke, wie dies bei Kunststoffspritzgießmaschinen der Fall ist, nach dem Prinzip der Schichtenlüftung arbeiten.
    • Regelmäßige Wirksamkeitsprüfung der lufttechnischen Einrichtungen mit Dokumentation.

    Gruß, Niko.

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