Was ist von solchen Arbeitsbedingungen zu halten

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  • Richtig, daher mein Hinweis auf die Problematik die ich mit dem Fallpauschalen-System
    sehe. Nur im Vergleich zur Industrie bzw. generell zur freien Wirtschaft, könnte man eure
    Probleme -politischer Wille vorausgesetzt- jederzeit ändern.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Richtig, daher mein Hinweis auf die Problematik die ich mit dem Fallpauschalen-System
    sehe. Nur im Vergleich zur Industrie bzw. generell zur freien Wirtschaft, könnte man eure
    Probleme -politischer Wille vorausgesetzt- jederzeit ändern.

    Aber der politische Wille dazu fehlt. Und vor allem der Wille in der Bevölkerung. Das würde bedeuten, dass die KV-Beiträge deutlich steigen würden, einseitig zu Lasten der AN. Und die sind dazu nicht bereit. Andererseits sind sie aber auch nicht bereit sinkende Qualität hinzunehmen. Das bedeutet fürs Personal immer mehr reinklotzen, auf immer mehr Leistungen, vor allem auch für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen zu verzichten.

    Oder hebt jetzt hier jemand die Hand und sagt: Ja, ich bin bereit mehr in den Topf ein zu bezahlen. Und ich werde nur Parteien meine Stimme geben, die die Privatisierung rückgängig machen, denn Gesundheit gehört eindeutig nicht in die Hände von privaten Geschäftsleuten, die nur profitorientiert arbeiten.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hallo,

    müssten tatsächlich die KV-Beiträge steigen?
    Ich habe da meine Zweifel, dass vorhandene Geld muss meiner Meinung nach nur
    effektiver eingesetzt werden. Ein Schritt dazu, wäre meiner Meinung nach zum
    Beispiel deutlich weniger Krankenkassen (Einsparung Verwaltung). Eine
    Krankenversicherung, sprich die gesetzliche Krankenversicherung für ALLE!
    (keine Ausnahmen bzw. Ausgrenzungen mehr für Beamte, Selbstständige(Einschränkungen)
    etc.). Dies bedeutet aber nicht das der private Krankenversicherungssektor aufgelöst wird,
    Sonderbehandlungen/ Vorzüge bzw. erweitere Versicherungsleistungen, können dann über
    diesen Weg in Anspruch genommen werden.

    usw.


    Aber der politische Wille dazu fehlt.

    Stimmt, dafür gibt es aber Gewerkschaften....
    Würde die Ärzte- und Pflegeschaft geschlossen in den Bundesländern gegen die
    Zustände, z.B. demonstrieren, wäre der politische Wille schneller da als man
    gucken kann.


    Und ich werde nur Parteien meine Stimme geben, die die Privatisierung rückgängig machen, denn Gesundheit gehört eindeutig nicht in die Hände von privaten Geschäftsleuten, die nur profitorientiert arbeiten.

    Das ist mir zu einfach, wer hat euch die Probleme beschert? der Staat oder die "Privaten"?
    Ich würde mal behaupten dies war der Staat und nicht die Privaten.

    Abseits von der Krankenhauswelt, gibt es genug Bereiche in denen private Unternehmen
    eine gute Arbeit leisten. Es passt zwar nicht und ist nicht mit einem KH vergleichbar, es gibt aber
    Länder (z.B. Dänemark durch Falck) in denen fast flächendeckend die Feuerwehr und der Rettungsdienst
    von einem privaten Unternehmen kommt.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • ...Ein KH steht nicht in diesem Wettbewerb wie es bei einem
    Industrieunternehmen der Fall ist,...
    Einem KH -Ballungszentren mal ausgenommen- geht die Kundschaft nicht verloren, ferner ist der Optimierungsbedarf mit Faktoren wie Personaleinsatz/ Bezahlung und Leistungen durch Dritte, nur gering im Vergleich zur Industrie.


    Zumindest in Ballungszentren stehen Krankenhäuser sehr wohl im Wettbewerb. Da kommt es durchaus vor, dass Ärzte eine Klinik nicht mehr empfehlen, aus den unterschiedlichsten Gründen. Weiterhin haben viele Krankenhäuser in Ballungszentren mit erheblichen Personalproblemen zu kämpfen, denn die Lebenshaltungskosten sind in Ballungszentren oftmals deutlich höher als auf dem flachen Land. Wie kann man dann jemanden im Ballungszentrum halten, wenn er für das gleiche Gehalt auf dem Land deutlich besser leben kann?

    ...Die Probleme der KHs bzw. grundsätzlich der ärztlichen Versorgung (auch niedergelassene Haus- und Fachärzte) ist meiner Meinung nach, eher die mangelnde Finanzierung durch das Fallpauschalen-System.


    Das Fallpauschalen-System wurde ja dazu geschaffen, über den Umweg der Kosten zu Klinikzusammenschlüssen und Schließungen zu kommen. Kliniken unter 200 Betten sind mit diesem System kaum sinnvoll kostendeckend zu betreiben. Nur gibt es eben viele Bürgermeister, Landräte und auch Bürger, die ihr Kreiskrankenhaus (oder wie auch immer sich diese kleine Klinik nennt), erhalten haben möchten. Dies hat in einigen Bereichen auch durchaus seine Berechtigung, kann aber keine umfassende medizinische Versorgung gewärleisten, da dies niemals im sinnvollen Kostenrahmen möglich ist. In Ballungszentren sind somit Schließungen von solchen Kleinkliniken durchaus sinnvoll und praktikabel, auf dem dünn besiedelten, flachen Land führen sie aber schnell zu gewaltigen Problemen. Da wird die Fahrt zum Krankenhaus schon ein mittelgroßer Ausflug, Notfalleinsätze dauern entsprechend lang, mit allen bekannten negativen Begleiterscheinungen. Möchten wir das?

    Hallo,

    müssten tatsächlich die KV-Beiträge steigen?
    Ich habe da meine Zweifel, dass vorhandene Geld muss meiner Meinung nach nur effektiver eingesetzt werden. Ein Schritt dazu, wäre meiner Meinung nach zum Beispiel deutlich weniger Krankenkassen (Einsparung Verwaltung). Eine Krankenversicherung, sprich die gesetzliche Krankenversicherung für ALLE! ...


    Ganz meine Meinung, warum benötigen wir über 100 Krankenkassen, die dann alle noch Büros und Servicestellen vor Ort unterhalten für eine weitgehend gesetzlich geregelte Leistung? Meiner Meinung nach würde eine gesetzliche Krankenkasse hierfür vollkommen ausreichen. Darin sollten aller Bürger Mitglied werden und entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit Beiträge entrichten müssen. Die private Krankenversicherung würde ich nicht abschaffen, sondern diese kann dann Sonderleistungen für ihre Mitglieder anbieten, die dies durch gesonderte Beiträge dann zu finanzieren haben. Wer es also möchte und sich leisten kann, kann dann über die gesetzliche Krankenversicherung hinausgehende Leistungen buchen.
    Und wenn wir schon am optimieren sind, warum fassen wir nicht die Krankenkasse, Rentenkasse und Pflegeversicherung zu einer Sozialversicherung zusammen. Bisher werden in all den genannten, weitgehend identische Datensätze gepflegt und Personendaten verwaltet. Das könnte man wesentlich schlanker in einer Sozialversicherung führen, nur wäre es dann nicht mehr so schön zu verschleiern, wie Gelder für versicherungsfremde Leistungen abgezweigt werden.


    Und ich werde nur Parteien meine Stimme geben, die die Privatisierung rückgängig machen, denn Gesundheit gehört eindeutig nicht in die Hände von privaten Geschäftsleuten, die nur profitorientiert arbeiten.


    Für mich gehoren die Dinge der "Daseinsvorsorge" in staatliche Hände, ohne Gewinnerzielungsabsicht. Dazu gehört die Energieversorgung, mediale Grundversorgung, ÖPNV, Wasser/Abwasser, medizinische Versorgung und auch der soziale Wohnungsbau. Daneben darf es ruhig auch alternative und konkurrierende Angebote geben, aber eben nur als Zusatz und nicht als alleiniges Angebot.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,


    Das Fallpauschalen-System wurde ja dazu geschaffen, über den Umweg der Kosten zu Klinikzusammenschlüssen und Schließungen zu kommen. Kliniken unter 200 Betten sind mit diesem System kaum sinnvoll kostendeckend zu betreiben.

    Auch Kliniken ü. 200 Betten können meiner Meinung nach nur schwer kostendeckend
    mit dem Fallpauschalen-System arbeiten.


    Nur gibt es eben viele Bürgermeister, Landräte und auch Bürger, die ihr Kreiskrankenhaus (oder wie auch immer sich diese kleine Klinik nennt), erhalten haben möchten.

    Das ist weniger die Politik die das haben möchte, als die Bevölkerung.
    Die Bevölkerung erwartet im Notfall eine fast unverzügliche Hilfe....dies
    ist aber kaum noch zu leisten. Im Vergleich zu anderen Ländern, befinden wir
    uns aber nach wie vor noch in einem "Paradies".


    Für mich gehoren die Dinge der "Daseinsvorsorge" in staatliche Hände, ohne Gewinnerzielungsabsicht. Dazu gehört die Energieversorgung, mediale Grundversorgung, ÖPNV, Wasser/Abwasser, medizinische Versorgung und auch der soziale Wohnungsbau. Daneben darf es ruhig auch alternative und konkurrierende Angebote geben, aber eben nur als Zusatz und nicht als alleiniges Angebot.

    Sehe ich anders, der Staat ist nicht zwangsläufig der bessere "Unternehmer".
    Ich könnte jetzt gerade aus meinem Bereich, eine Vielzahl von Beispiele dafür auflisten.

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Sehe ich anders, der Staat ist nicht zwangsläufig der bessere "Unternehmer".
    Ich könnte jetzt gerade aus meinem Bereich, eine Vielzahl von Beispiele dafür auflisten.


    Natürlich nicht, aber unter der Annahme, dass das staatliche wie auch das private Unternehmen korrekt geführt wird, hätte das staatliche Unternehmen einige Vorteile. Es ist nicht auf Gewinne angewiesen, eine Kostendeckung genügt. Beim Privatunternehmen müssen Gewinne erwirtschaftet werden, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Investoren gibt, die auf Gewinnausschüttungen über einen längeren Zeitraum verzichten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,


    Natürlich nicht, aber unter der Annahme, dass das staatliche wie auch das private Unternehmen korrekt geführt wird, hätte das staatliche Unternehmen einige Vorteile. Es ist nicht auf Gewinne angewiesen, eine Kostendeckung genügt. Beim Privatunternehmen müssen Gewinne erwirtschaftet werden, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Investoren gibt, die auf Gewinnausschüttungen über einen längeren Zeitraum verzichten.

    Ja, und diese Kostendeckung die mittlerweile vielerorts notwendig ist führt
    dann zu ganz tollen Aufgaben, die mit der eigentlichen Tätigkeit so gut wie
    nichts mehr zu tun hat und auch zu deren Lasten geht. Da schaue ich nur in meinem
    Fachbereich: Da findet man mittlerweile viele Berufsfeuerwehren die plötzlich z.B. zur
    Verkehrsüberwachung, als Abschleppdienst, als Graffiti-Reinigungsdienst usw. herangezogen
    werden.

    Ferner, ein Privatunternehmen kann am Markt besser agieren und vor allem günstiger.
    Will die öffentliche Hand eine Anschaffung tätigen oder eine Dienstleistung in Anspruch
    nehmen, muss sie je nach Größenordnung langfristige Ausschreibungen etc. vorlaufen lassen.

    Im übrigen und dies mal am Rande, wird uns unser derzeitiger Staatsapparat noch gewaltig
    auf die Füße fallen, insbesondere was die Pensions-Ansprüche betrifft. Unsere "Beamte" sind
    heute schon kaum noch zu finanzieren. http://www.welt.de/politik/deutsc…n-zusammen.html


    Beim Privatunternehmen müssen Gewinne erwirtschaftet werden, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Investoren gibt, die auf Gewinnausschüttungen über einen längeren Zeitraum verzichten.

    Nicht jedes Privatunternehmen ist eine Aktiengesellschaft....ferner gibt es
    gerade für den sozialen Bereich diverse steuerbegünstigte Rechtsformen,
    wie zum Beispiel die gemeinnützige GmbH oder Aktiengesellschaft.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010