Stichverletzungen durch Draht - Maßnahmen?

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  • Hallo,

    bei uns werden Teile einer Anlage verplombt. Dabei wird ein dünner Metalldraht durch kleine Ösen gezogen, mit einer Plombe versehen und die überstehenden Enden werden mit einem Seitenschneider abgekniffen. Je nach Kundenwunsch sind die Enden aber auch bis zu einige Zentimeter lang.

    Es kommt immer wieder zu minimalsten Stich- oder Schnittverletzungen durch die teils scharfkantigen Enden des Drahtes. Letzte Woche hat sich ein Mitarbeiter gestochen und der Finger hat sich entzündet. Nun sind Maßnahmen gefragt.

    Vorgeschlagen wurde die vorhandenen Montagehandschuhe (http://industrialcatalogue.ansell.eu/de/hyflex-11-800) zu tragen. Das ist zwar möglich, für die Mitarbeiter jedoch ziemlich "fummlig" mit dem dünnen Draht umzugehen. Zudem weist der Handschuh nur eine Durchstichfestigkeit von 1 auf.


    Gibt es noch eine andere Möglichkeit, die spitzen / scharfen Enden des Drahtes unschädlich zu machen? Lt. Arbeitsanweisungen sollen die Enden umgebogen werden, so dass man sich möglichst nicht mehr dran verletzen kann, was jedoch nicht vor Stichverletzungen schützt, wenn die Plombe aufgeschoben wird.


    Kennt jemand einen guten Montagehandschuh mit einer hohen Durchstichfestigkeit, welcher auch ausreichend Tastgefühl vermittelt?


    Grüße

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    einfach mal in blaue geschossen...wie wäre es mit:
    draht abschneiden -> draht umknicken -> gummihülse oder gummistofen dann drauf, nur mal als beispiel.
    Notfalls die kappen schrumpfen...

    Das wäre doch aus meiner sicht okay.

    Alle sagten: Es geht nicht. Da kam einer, der das nicht wusste und tat es einfach.(Goran Kikic)

    Wer nichts weiß, muß alles glauben. (Marie von Ebner-Eschenbach)
    „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
    (Sapere aude)

  • Hallo,
    Vielen Dank.

    Die Idee hatte ich auch schon, aber das ist schlecht umzusetzen (u. a. wg. Kundenanforderungen). Daher ja die Arbeitsanweisung, die Enden des Drahtes nach Aufbringen der Plombe zu knicken. Der Unfall ist auch beim Aufschieben der Plombe passiert, da hätten die Hülsen nichts genützt - leider...

    Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Wie groß sind den die ösen? kannst du mal ein foto von der anlage machen bzw. von der tätigkeit?

  • Ein Foto kann ich heute nicht mehr einstellen, evtl. morgen. Draht und Ösen sind wirklich sehr klein. Mit Montagehandschuhen ist das Ein- bzw. Durchfädeln mit ein wenig Übung gerade noch durchzuführen.

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    • Offizieller Beitrag

    ich dachte an eine art nähnadel, nur in größer und stumpf an der spitze, eventuell gebogen.

  • Da sich die Stichverletzung entzündet hat vermute ich mal, dass ihr verzinkten Draht nutzt? Dickeren Plombendraht, Kupferdraht, oder Plombenfaden verwenden könnte etwas helfen.
    Eine höhere Durchstichsicherheit hat meist dickeres Material zur Folge... dann werden die Handschuhe doch nicht getragen :(

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Da Frage ist ja, ob der Draht bzw. Material, was mit dem Draht in die Wunde gelangt ist, für die Entzündung verantwortlich war, oder irgend etwas anderes. Das wird wohl niemand klären können.

    Kunststoff anstatt Draht geht leider auch nicht wg. Kunden. Der Draht kann nicht ausgetauscht werden. Bei Ansell habe ich jetzt Montagehandschuhe mit einer höheren Durchstichfestigkeit gefunden, die werden wir wohl mal probieren.

    • Offizieller Beitrag

    Bei Ansell habe ich jetzt Montagehandschuhe mit einer höheren Durchstichfestigkeit gefunden, die werden wir wohl mal probieren.

    Ich würde hierbei nach dem T-O-P prinzip gehen, erst versuchen eine technische lösung zu finden und dann die nächsten schritte gehen...

    Alle sagten: Es geht nicht. Da kam einer, der das nicht wusste und tat es einfach.(Goran Kikic)

    Wer nichts weiß, muß alles glauben. (Marie von Ebner-Eschenbach)
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    (Sapere aude)

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  • Haben wir schon versucht, was willste denn da machen? Der Draht wird von Hand durch die Ösen geführt, verdreht, dann Plombe drauf und den Rest mit dem Seitenschneider abgekniffen. Ich habe auch schon überlegt, ob es eine Möglichkeit gibt, die Enden des Drahtes irgendwie zu "entschärfen". Mir und den Kollegen ist aber nichts eingefallen.

  • Ich würde hierbei nach dem T-O-P prinzip gehen, erst versuchen eine technische lösung zu finden und dann die nächsten schritte gehen...


    this! :thumbup:

    blacksock Wenn der Draht wirklich nicht ausgetauscht werden kann solltest Du imo das Verfahren, bzw. die Arbeitsanweisung anpassen, z.B. Plombe mit Zange halten beim Aufschieben...

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Hallo
    mal aus Sicht eines Laien:
    1. Gibt es den Draht, den ihr auf Unerwünscht nützt nicht Evtl. Mit der Art Überzug? Den konnte man dann nach dem Verlieben ggf.entfernen...
    2. Wenn sich eure MA verletzen können koennte es doch auch die MA des Auftraggebers verletzen. Vielleicht kann hier in einem gemeinsamen Gespräch unter dem Aspekt des MA-schutzes für beide Seiten ja doch was anderes verwendet werden...
    3. Könnte man die Enden vor dem auffällt der Plombe in etwas tauchen was stichverletzungen verhindern kann. Zb so was ähnliches wie Wachs. (ob sowas geht --- keine Ahnung).
    4. Es gibt Einfädelhilfen für alles mögliche, wäre das etwas? Gibt es Zb für Garne . Oder macht euch mal im Behindertenbereich (Werkstatt für beeinträchtigt Menschen/ ...für Menschen mit Behinderung) Da wird ja alles mögliche an Hilfsmitteln benötigt.

    Vielleicht ist da ja was brauchbares (ansatzweise) für dich dabei...

    Liebe Grüße, Susi :002:
    Für (Schreib-)Fehler ist mein Handy verantwortlich..... 8)

    Vernunft ist manchmal nichts anderes als der Mut zur Feigheit. (G. B. Shaw)

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  • Hallo
    mal aus Sicht eines Laien:
    1. Gibt es den Draht, den ihr auf Unerwünscht nützt nicht Evtl. Mit der Art Überzug? Den konnte man dann nach dem Verlieben ggf.entfernen...
    2. Wenn sich eure MA verletzen können koennte es doch auch die MA des Auftraggebers verletzen. Vielleicht kann hier in einem gemeinsamen Gespräch unter dem Aspekt des MA-schutzes für beide Seiten ja doch was anderes verwendet werden...
    3. Könnte man die Enden vor dem auffällt der Plombe in etwas tauchen was stichverletzungen verhindern kann. Zb so was ähnliches wie Wachs. (ob sowas geht --- keine Ahnung).
    4. Es gibt Einfädelhilfen für alles mögliche, wäre das etwas? Gibt es Zb für Garne . Oder macht euch mal im Behindertenbereich (Werkstatt für beeinträchtigt Menschen/ ...für Menschen mit Behinderung) Da wird ja alles mögliche an Hilfsmitteln benötigt.

    Vielleicht ist da ja was brauchbares (ansatzweise) für dich dabei...

    zu 1.: Nein, das würde nicht funktionieren, da die Plombe auf den Draht gesteckt wird.
    zu 2.: Nein, da die Mitarbeiter des Auftraggebers mit dem Draht nicht in Kontakt kommen.
    zu 3.: Könnte man schon, aber in der Praxis nicht handhabbar. Die Plombe würde man dann auch sicher nicht mehr auf den Draht bekommen.
    zu 4.: Die gibt es bestimmt, allerdings besteht dann immer noch die Möglichkeit, sich am Draht zu stechen.

    Trotzdem danke!

    Den Vorschlag mit der Zange fand ich gut, parallel suchen wir nach geeigneten Handschuhen.

  • Geht es, dass du nen Schrumpfschlauch auf die Kabelenden draufmachst?

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

  • Der Schrumpfschlauch käme ja erst hinterher drauf....

    Ich mein das so:

    Plombe auf Draht mit 2cm überstehenden Enden. Plombe verplomben. Schrumpfschlauch auf überstehende Enden und heißmachen. Schrumpfschlauch zieht sich fest. Die 2 cm überstehenden Enden sind nun ummantelt.

    Oder ich hab dein Problem falsch verstanden.

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    Mike

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  • Ok, das wäre eine Möglichkeit Verletzungen durch die überstehenden Enden zu verhindern. Der Unfall ist aber beim Auffädeln der Plombe passiert. Aber die Idee ist auch gut.