Gefährdungsbeurteilung in der Kranbranche

Zitat von Marcel Sorge

Hallo Sifas,

ich absolviere gerade meine Vollzeitausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit und brauche eure Hilfe. Ich bin gerade dabei mir Gedanken über die arbeitsablauforientierte Beurteilung der Gefährungen in der Kranbranche zu machen. Dabei geht es speziell um den Aufbau einer sogenannten Wippspitze. Diese kommt an den normalen Teleskopausleger zur Verlängerung dran um auch Störkanten zu überwinden.

Es sind beim Aufbau dieser Wippspitze schon viele Unfälle passiert und leider nicht gut ausgegangen. Ich soll dies nun analysieren. Wie gehe ich damit um, da ja immer ein hohes Risiko vorhanden ist? Ich kann ja auch net wegen dem Aufbau die Leiter (ca. 2 Minuten) gegen eine Hubarbeitsbühne tauschen. So komme ich immer nur auf organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen. Seh ich das genauso wie Ihr?

Hallo Marcel.
Na da haste Dir ja ein super Thema ausgesucht... Hätteste auch Gerüstbauer bei derartigen Absturzhöhen nehmen können... genauso MIST!
Das ist ein heißes Thema, leider
Was hast Du denn für einen "Bomber", wo Du den Superlift anbauen willst? Hast Du nen 80to- oder nen 500to-Kran? Oder vllt sogar mehr? Oder allgemein?
Zu Deinem Problem. Deine Maßnahmen sind schon richtig beurteilt.... aaaaaaber hast Du schon einmal an Schadensbegrenzug gedacht?
Wenn Du z. B. eine entsprechend angepasste PSAgA einsetzt, kann diese einen tödlichen Ausgang verhindern. Zu deutsch: Der MA bricht sich nur die Beine, schlägt aber nicht mit dem Kopf oder Rumpf hart auf der Aufprallfläche auf. Hierzu kommen dann die anderen Maßnahmen. G41 etc... Übrigens. PSAgA sind bereits "persönliche Schutzmaßnahmen". Also am Ende der Kette. Du kannst kein Geländer bauen... Dir bleibt nur die PSAgA. Jetzt heißt es, diese entsprechend auszuwählen/ anzupassen. Aber das ist nochmal ein ganz eigenes Thema

Gruß

Jens

Vor dem Ende der Kette stünde immer noch der Hubsteiger, auch wenn der "wegen zwei Minuten" nicht in Frage kommt. Lieber springt man auf die persönliche Schutzausrüstung und freut sich, wenn es nur gebrochene Beine anstelle Toter oder Querschnittsgelähmter gibt. Da steht ganz am Ende der Kette doch wieder einmal der Mensch und weit vorne dran die Faulheit und das Geld.

Nicht falsch verstehen. Ich kritisiere nicht Eure Beiträge sondern eine allgemeine Denke.

Gruß Frank

Zitat von Guudsje

Vor dem Ende der Kette stünde immer noch der Hubsteiger, auch wenn der "wegen zwei Minuten" nicht in Frage kommt. Lieber springt man auf die persönliche Schutzausrüstung und freut sich, wenn es nur gebrochene Beine anstelle Toter oder Querschnittsgelähmter gibt. Da steht ganz am Ende der Kette doch wieder einmal der Mensch und weit vorne dran die Faulheit und das Geld.

Nicht falsch verstehen. Ich kritisiere nicht Eure Beiträge sondern eine allgemeine Denke.

Gruß Frank

Willkommen in der Realität. MIt diesem Balanceakt haben wir SiFa´s leider jeden Tag zu kämpfen.

Nicht falsch verstehen, wir gehen da vermutlich alle mit deinen Aussagen konform.

Greetz

JOBL

Guudsje:
Faulheit und Geld würde ich da jetzt erstmal nicht an vorderster Stelle packen. Ein Kran wird oft da aufgestellt, wo kein Hubsteiger verfügbar ist. Hier geht's auch um die Akzeptenz der Mitarbeiter. Warum sollte dieser einen Hubsteiger entladen etc 20 Minuten Vorbereitung um eine Arbeit von 2 Minuten zu erledigen? Da wird der MA trotzdem einfach kurz raufklettern, weil er diese Verzögerung und den Aufwand nicht versteht und es für unsinnig hält. Gleiches Thema ist der Hubsteigerüberstieg. Warum gefährde ich 5 Gerüstbauer über zwei Tage, wenn ein sicherer Überstieg unter kontrollierten Bedingungen einen MA nur gering gefährdet? Das haben inzwischen auch schon einige Experten erkannt. Nicht falsch verstehen. Ich stimme Dir schon zu aber praktisch umsetzbar ist es nur in denwwenigsten Fällen.

Gruß

Jens

Hallo Marcel,

hast du die Montageanleitung für den Kran vorliegen? Speziell bei den neueren Kranen hat Liebherr einige interessante Sicherheitsmaßnahmen gegen Absturz ein-/angebaut. Dazu gibt es einen schönen Film:

Moin,

ist zwar "nur" ein LTM1500, aber wenn ich mir das so ansehe, würde ich mir das mit der Leiter als Nichtfachmann dreinmal überlegen. Leider sieht man bei ca. 2:00 nur ganz kurz den Kollegen auf der Leiter, aber wenn ich mir den satten Ruck der Wippspitze kurz davor anschaue, hätte ich mehr als Magenschmerzen.

Gruß Frank

Hier gibt es auch noch einiges zu sehen :