Verschweissen von Umreifungsbändern

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  • Guten Tag,

    In unserer Versandabteilung werden Kartons mit einer Umreifungsmaschine verschlossen. Beim verschweissen
    der Umreifungsbänder entstehen Dämpfe.
    Ein Mitarbeiter (von 6) klagt nun über Köpfschmerzen, wenn er diese Maschine bedient oder sich in der Nähe aufhält.
    (Vorgang des Umreifens ca. 1 Std täglich)

    Vom Hersteller habe ich eine Unbedenklichkeitsbescheinigung erhalten, woraus hervorgeht das die Umreifungsbänder
    zu 99% aus Polypropylen bestehen und keinerlei gefährliche Stoffe enthalten.
    Sie sind ROHS-konform und keiner der Inhaltstoffe ist REACH-regisrierungswürdig.
    Weiterhin bestätigt er das die Bänder -nicht giftig - nicht schädlich für die Umwelt -nicht krebserregend -die Dämpfe nicht gesundheitsschädlich sind und
    ohne Bedenken eingeatmet werden können.

    Reicht meine Empfehlung: Mitarbeiter braucht Maschine nicht mehr zu bedienen, grundsätzlich während des Umreifens auf ausreichende Lüftung achten?

    Danke.

    Gruß

    Willi

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  • Hallo Willi,

    hiernach http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/i-8625.pdf (Seite 79) enstehen bei der thermischen Behandlung von Polypropylen ungesättigte und gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe. Der Aussage das man die einfach so einatmen kann würde ich misstrauen.

    Also das alte Spiel, Gefährdungsbeurteilung und falls erforderlich messtechnische Bewertung der freiwerdenden Stoffe,

    Grüße

    awen


    PS auch informativ http://www.unfallkasse-nrw.de/fileadmin/serv…fschweissen.pdf

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • Ich denke, es ist schon ein Unterschied, ob Kunststoffe in Werkstätten von Hand verschweisst werden oder ob es sich um eine Umreifungsmaschine handelt.
    Das Verschweißen bei der Umreifungsmaschine passiert mit Druck und Hitze in meist 2-3 Sekunden auf einer Bandfläche von 1-2 cm Länge auf der gesamten Bandbreite, meist 10 - 12 mm. Dabei wird das Band nicht richtig geschmolzen, sondern nur bis zu einem bestimmten Grad weich und dann verpresst.
    Wenn dabei Dämpfe entstehen, sind - aus der praktischen Erfahrung im Versand heraus - die Mengen minimalst, außer die Maschine klemmt und das Band verkokelt in der Aufheizeinrichtung, oder die Einstellungen der Maschine (Aufheizzeit, Temperatur, Dauer des Schweißvorgangs) stimmen nicht oder sind nicht richtig dem Band angepasst.
    Bei den meisten Maschinen sind zudem Ventilatoren eingebaut, die den Heizbereich ausblasen, vom Bediener weg.
    Eine Gefährundung durch die Dämpfe kann ich nicht wirklich erkennen, insbesondere dann nicht, wenn die Maschine - wie üblich - in einem größeren Raum oder einer größeren Halle steht.

    ABER: Es entsteht beim Umreifungsvorgang ein typischer Geruch. Dieser kann unter bestimmten Umständen tatsächlich zu (psychosomatischen) Beschwerden führen.

    Ich würde hier den Betriebsarzt mit ins Boot holen und überlegen, warum diese Beschwerden beim Mitarbeiter auftreten ...

    GBU ist klar, aber die löst nicht das Problem des Mitarbeiters. (Der Fall kommt mir bekannt vor ... )

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)