Japan: Kontrolle von Produkten auf Kontamination

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  • Hallo an alle,

    die Lagerverantwortlichen fragen an wie ausgeschlossen werden kann, dass kontaminierte Produkte / Transportverpackungen in unser Lager eingelagert wird. Sie erwarten von mir einen Plan B.

    Im Moment haben die Leute in Japan natürlich ganz andere Sorgen dennoch könnte dies in ein paar Wochen/Monaten ein Thema sein.

    Meine Frage an alle Strahlenschutzbeauftragte (ich bin keiner!):

    Wo finde ich Grenzwerte?

    Was sagen diese aus? Ab wann würdet ihr die Annahme verweigern?

    Auf was muss geprüft werden? Beta und/oder Gamma Strahlen?

    Kann überhaupt kontaminiertes Material zu uns gelangen? Durch einen Anruf beim Flughafen weiss ich, dass im Moment nur die Außenhülle der Flugzeuge (und das auch nur auf Wunsch) kontrolliert wird. Angenommen es kommt der GAU, wird der Zoll dann nicht die Anweisung bekommen alles aus Japan zu kontrollieren???

    Fragen über Fragen. Vielleicht kann mir ja jemand hier im Forum helfen. Danke


    Ich hab nen uralten Geigerzähler hier stehen: Berthold 1210B (Beta-Gamma Kontaminationsmonitor) Es sieht so aus als ob er noch funktionieren würde. Der Prüfwert wird noch eingehalten.

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  • Hallo MisterSafety,

    diese Frage hatte ich von unserer Geschäftsleitung heute morgen auch auf dem Tisch.
    Unsere Position:
    - Mit ionisierender Strahlung in Kontakt gekommenes Material wird nicht selbst zu einer Strahlenquelle.
    - Ionisierende Strahlung in Deutschland aufgrund der Vorfälle in japanischen KKWs wäre nur denkbar, wenn aus KKW freiwerdende radioaktive Stoffe direkt hierher gelangen.
    1. als Gase / Partikel / Aerosole über die Luft, Transport relevanter Mengen sind derzeit über diese Distanz jedoch unwahrscheinlich, weitere Entwicklung ist abzuwarten.
    2. über kontaminierte Produkte oder Personen, dies ist jedoch derzeit unwahrscheinlich und sollte durch entsprechende Vorkehrungen in Japan selbst vermieden werden, z.B. Kontrolle von Lebensmitteln aus der Umgebung der betroffenen KKW.

    Flächendeckende Messungen sind derzeit durch uns nicht sinnvoll.
    Zuerst sollte bei den Lieferanten angefragt werden, wie sichergestellt wird, dass Lieferungen frei von Kontamination ist.
    Weiterhin ist eine Nachfrage bei den Aufsichtsbehörden und NGOs (Zoll, IHK) sinnvoll, welche Kontrollen an den Außengrenzen des europäischen Wirtschaftsraumes eingeführt sind bzw. werden.
    - Bundesumweltministerium: http://www.bmu.de/atomenergie_sicherheit/aktuell/40234.php
    - Bundesamt für Strahlenschutz: http://www.bfs.de/bfs

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Hallo Ihr,

    in diesem Zuge die Frage erlaubt, hab't Ihr und wenn ja wie, die Möglichkeit eines atomaren Unfalls in Euren Notfallmaßnahmen aufgenommen?
    Mit diesem Anliegen ist man nämlich nun an mich herangetreten.

    Im Moment bin ich geneigt, auf die Anweisungen der öffentlichen Institutionen zu verweisen. Ach ja, natürlich noch Lieferanten anfragen zu lassen (siehe Beitrag Niko oben). Auf der anderen Seite ist mir das fast zu dürftig.

    Wie seht Ihr das.
    Danke und Grüßle vom Bodensee
    Elke

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
    (Kurt Tucholsky)

  • Hallo Elke,

    unsere Notfallplanung ist nicht auf den Unfall selbst ausgerichtet, sondern auf die Ein- bzw. Auswirkungen bzgl. des Geschäftsprozesses.
    Und hier kommt der Bereich: Procurement - Sicherstellung Lieferfähigkeit von Lieferanten zum Zuge.

    Prinzipiell in Betracht würden noch die Bereiche HR-Personalverfügbarkeit und FAC-öffentliche Infrastruktur kommen.
    Zu jedem Bereich gibt es einen hierarchischen Maßnahmenkatalog, der durch den verantwortlichen Vorgesetzten gestartet wird.
    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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