Praktikumsarbeit-Gefährdungsfaktoren

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  • Hallo,
    ich stecke gerade in meiner Praktikumsarbeit.
    Bin bei einer Werkfeuerwehr in einem recht großen Chemiewerk.
    Das Werk ist mittlerweile ein Industriepark, viele einzelne Unternehmen mit sehr vielen gefährliche Chemikalien, leicht entzündliche Flüssigkeiten und tiefgekühlte Gase, Werkstätten, Tanklager....eben alles was man wirklich ungerne im "Ernstfall" handhaben möchte.
    Jetzt ist meine Praktikumsarbeit :
    Die Anschaffung einer Wärmebildkamera.
    Meine Frage:
    Muss ich alle Gefährdungsfaktoren aufführen die ich mit der Wärmebildkamera vermeiden / entdecken kann? Vom ganzen Werk?
    Und müssen ebenso Gefährdungen aufgeführt werden die durch die Kamera entstehen können?
    Wenn ja, kann ich sämtliche Gefährdungen aufzählen die es gibt 8o
    Ich bin jetzt schon bei 14 Seiten.
    Eigentlich wollte ich mich auf die Vermeidung von Gefahren für den Mitarbeiter / Menschen festlegen.
    Als 2. dann die Vermeidung von Schäden, für das Werk.

    Viele Grüße,Michael

    Die Bewohner der Erde heißen Autos. Ihre Sklaven haben zwei Beine und müssen für sie arbeiten.

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  • Hi Michael!
    Der Titel "Anschaffung einer Wärmebildkamera" ist oberflächlich. Sollst Du den Beschaffungsvorgang und die Auswahl eines geeigneten Gerätes beschreiben?
    Der Titel erlaubt Dir - auf ersten Blick - nicht zu beweisen, dass Du die Sifa-Ausbildungsinhalte als künftige Sifa anzuwenden verstehst.
    ***
    Du selbst willst Richtung Gefährdungsbeurteilung gehen. Ich hoffe, dass dies Deine Prüfkommission auch so gesehen hat...
    ***

    Deine Fragen / Meine Überlegungen
    1. Muss ich alle Gefährdungsfaktoren aufführen die ich mit der Wärmebildkamera vermeiden / entdecken kann? Vom ganzen Werk?

    1.1 Gem. Leitlinie der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) zur Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung grenzt Du immer den Gegenstand (System/Subsystem) Deines Zuständigkeitsbereichs ein. Entwedeger bezüglich der Zielgruppe, ausgewählter Tätigkeiten oder bezüglich überschaubarer Subsystem, also eine Arbeitsstätte.
    1.2 Am Beispiel einer Teiltätigkeit besonders auffällige Gefährdungen für Deine Kolleginnen und Kollegen anzuschauen, ist lohnenswert - weil Du dann auch auf Abläufe eingehen kannst. Da passiert was und kann chronologisch abgearbeitet werden.
    1.3 Anschließend ist es möglich, für diesen Teilbereich die Wärmekamera in Einsatz zu brigen. Du analysierst schwerpunktmäßig die physikalisch erfassbaren Parameter. Dann legst Du die Kamera weg und analysierst die sonst noch auffälligen begleitenden Gefährdungen (Wechselwirkungen).
    1.4 Die Gewichtung der weiteren Kapitel (Beurteilung, Ziele setzen etc.) könnte schwerpunktmäßig auf die Analyseergebnis der Wärmebildkamera liegen. So bleibst Du Deinem Titel einigermaßen treu.
    1.5 Du kannst Dir überlegen, ob der Nebeneffekt Deiner Arbeit sein sollte,
    a. die Effizienz des angeschafften Gerätes - taugt es was?,
    b. das Handling der Wärmebildkamera im Sinne der Gebrauchstauglichkeit zu prüfen
    oder
    c. das Verfahren zur Analyse und Beurteilung von Störungen mit Hilfe einer Wärmebildkamera im Kontext mit Eurem QM-System zu erproben und zu dokumentieren (Verfahrenanweisung).

    ************
    2. Und müssen ebenso Gefährdungen aufgeführt werden die durch die Kamera entstehen können?

    2.1 "Müssen" - darüber entscheidest Du. Du bist Kapitän und bist lediglich gehalten, zu erklären, warum Du welchen Schwerpunkt ausgewählt hast. Alle Entscheidungen, die Du triffst, werden bei guter Begründung akzptiert. Das Präventionsargument ist hier stets hilfreich.
    2.2 Ich empfehle, die Ausrichtung Deiner Arbeit am Anfang (Handlungsanlass/Ausgangslage) festzulegen. Frage Dich selbst, was ist wichtiger
    - die Gefährdung, die vom Gerät für den Benutzer ausgeht
    oder
    - die potenziellen Gefährdungen für andere, die die Kamera aufdeckt?

    Salü.
    ... und vergiss die Europawahl nicht!

    Hildegard Schmidt

    Ergonomiecampus

    Einmal editiert, zuletzt von Hildegard Schmidt (7. Juni 2009 um 07:49)

  • Hallo Michael,
    geht es jetzt doch "nur" um die Auswahl der geeignetsten Kamera?
    Irgendwie hatten wir das Thema doch schon mal. Wolltest Du nicht damals Gefährdungen (Lekagen) aufspüren, weil es von den vorhandenen Leitungen keine Pläne mehr gibt? Was ist passiert, dass Du jetzt anders vorgehst?

    Viele Grüße
    Martina

    Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (W. Churchill)
    ----------------------------------------
    Das Schwierige am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.
    Andre' Maurois

  • Hallo Martina,
    das mit den Leckagen bzw. Rohrleitungen ohne Verzeichniss würde wohl nicht ausreichen....denke ich.
    Mein TAB meinte ich soll nach der "neuen" Strategie vorgehen und alle Gefährdungen die mir auffallen aufzählen .
    War aber erst das 1. Gespräch und nicht so sehr ausführlich.
    Außerdem war in der letzten LEK diese Strategie angesagt.....
    Also Brand-Explosionsgefahren,Gase (usw. Wasserstoff) Personen in verrauchten Räumen.....da wird die ganze Arbeit wohl ausführlicher.
    Die "alten" Leitungen kommen auch darin vor.Aber wohl nur am Rande.
    Ich werde wohl alle Gefahren aufführen und die wichtigsten ermitteln und danach vorgehen.

    Danke auch an Hildegard für die ausführliche Information.


    Viele Grüße,Michael

    Die Bewohner der Erde heißen Autos. Ihre Sklaven haben zwei Beine und müssen für sie arbeiten.

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