Es fehlt vor allem auch das Fehlerbewusstsein der Alphatiere. These: "Eine der Hauptquellen für Unfälle im Einsatzgeschehen sind Führungsfehler und fehlende Flexibilität in der Einsatzbearbeitung." Dies Eingeständnis, der Umgang mit Fehlern und Lern- und Lehrbereitschaft ist bei dieser Menschenart eher unterpräsentiert
zwei Feuerwehrleute sterben bei Löscharbeiten.
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Mick1204 -
19. Juni 2023 um 14:55 -
Erledigt
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Fehlerbewusstsein der Alphatiere
Das klingt vertraut. Aus Erfahrungen mit verschiedenen Großunternehmen schlagen Unfallmeldungen, vor allem Lost Time Incidents (LTI) direkt auf die Bewertung der Vorgesetzten durch.
Die Häufigkeit, also die LTI Frequency (LTIF), ist oft auch direkt eines der Ziele für die Prämien und Wiederbestellung. Das führt praktisch unmittelbar zur Vertuschung.
Ich kenne nur wenige Unternehmen, in denen Vorstände und Geschäftsführer trotz LTIF-Vorgaben auf konsequente Untersuchung von Unfällen drängen, eben weil sie wissen, daß sie damit langfristig erfolgreicher sind und eben auch die LTIF runterkriegen.
Kultur spielt eine große Rolle, es steht und fällt aber oft mit Einzelnen.
Auch in Aktiengesellschaften gibt es Legislaturperioden: Viele Vorgesetzte sind für 3 oder 4 Jahre auf einem Posten und ziehen dann weiter. Mit nachhaltigen Lösungen gewinnen sie nichts, sondern riskieren ihre Gehälter.
Ich schätze, daß das für den öD genauso gilt.
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Hallo,
Eine interessante Debatte. Fehlen die Kapazitäten oder der politische Wille? Vermutlich von beidem etwas?
Es ist die Struktur, Feuerwehr ist Kommune. Will da die örtliche Feuerwehrführung und/oder Bürgermeister als Dienstherr nicht, dann passiert auch nicht wirklich was.
Ungeachtet dessen, selbst wenn, dann muss es auch umgesetzt werden. Das kann dann rund 25.000x verschieden aussehen. Solange die Vergabe vom goldenen Ehrenkreuz mit Eichenlaub mehr geregelt ist, als der Umgang mit Dienstunfällen, braucht man sich über den Ist-Zustand nicht wundern.
Gruß
Simon Schmeisser
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