Fristlose Kündigung wegen Verstoß gegen die Sicherheitsvorschriften

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  • Leitsätze:

    1.Bei einer Außerachtlassung von elementaren Sicherheitsvorschriften, die zu erheblichen Gesundheitsrisiken führen kann, handelt es sich regelmäßig um eine erhebliche arbeitsvertragliche Pflichtverletzung, die an sich geeignet ist, eine fristlose Kündigung zu rechtfertigen.


    2.Einer vorherigen Abmahnung bedarf es ausnahmsweise dann nicht, wenn der Arbeitnehmer im Einzellfall aufgrund der Schwere der Pflichtverletzung von vornherein nicht damit rechnen kann, dass der Arbeitgeber dies Verhalten (noch) toleriert. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Arbeitnehmer die Vertragswidrigkeit kennt, seine Pflichtverletzung aber gleichwohl hartnäckig und uneinsichtig fortsetzt.


    3.Sofern die vom Arbeitgeber erlassenen Sicherheitsvorschriften für den konkreten Fall keine klaren und eindeutigen Verhaltensanweisungen enthalten, entfällt das Abmahnungserfordernis indessen auch bei einem folgeschweren Verstoß gegen Sicherheitsvorschriften nicht. Dies gilt erst Recht, wenn der Arbeitgeber für den Verstoß gegen Sicherheitsvorschriften eine Abmahnung in Aussicht gestellt hat (Einzelfallentscheidung)


    LAG Schleswig-Holstein, Urt.v. 14.08.2007 – 5 Sa 150/07 – (ArbG Lübeck), demnächst LAGE § 626 BGB 2002 Nr. 12

    Horst

    Einmal editiert, zuletzt von eisenhuth (16. November 2007 um 13:03)

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  • Hi folks,

    ...komisch, aber so wie ich das Urteil lese hat das LAG der Klage des AN stattgegeben und sowohl einer fristlosen als auch der fristgerechten Kündigung wiedersprochen. Obschon ein Verstoß gegen bestehende Arbeitsschutzvrschriften problematisch ist, ist eine darauf begründete Kündigung, zumindest in Deutschland, nicht so einfach.

    MfG
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)