Zerspanung von Nickel

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  • Hallo Kollegen,

    wer hat Erfahrung mit der Zerspanung von Nickel.

    Wir setzen eine Präzisionsdrehbank ein, auf der Nickel-Phosphor (87% Nickel, 13% Phosphor) bearbeitet wird. Hier fällt natürlich Staub durch das Abdrehen an. Eine Absaugung wurde bereits installiert. Trotzdem ist so eine gecoverte Drehbank ja nicht 100%ig dicht. Und die Türen müssen ja auch mal geöffnet werden.

    Wie würdet Ihr dieses Problem angehen?

    (Untersuchung nach G38, PSA, Luftmessung etc.)

    Gruß

    JÖS

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  • Hallo JÖS,

    ich versuchs mal auch wenn ich nicht weiß was für Gegenstände aus einer Nickel Phosphor Legierung bestehen.

    Also, Absaugung ist installiert, die Drehbank scheint ja auch geschlossen zu sein.

    Geöffnet wird die Tür doch nur dann, wenn ein Teil entnommen wird, ein Neues eingespannt oder die Maschine eingerichtet wird?

    Wird trocken gearbeitet oder ist ein Kühlschmierstoff im Einsatz?

    Bei trockener Bearbeitung würde ich unter den von Dir genannten Bedingungen kein Problem sehen.

    Grüße
    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

    Einmal editiert, zuletzt von awen (31. Oktober 2007 um 10:28)

  • Hallo awen,

    also wir fertigen aus dem Material Werkzeugeinsätze um optische Kunststofflinsen im Spritzgussverfahren zu produzieren.

    Die Drehbank ist nicht 100%ig dicht. Während des Bearbeitens sind die Türen natürlich geschlossen. Aber der feine Nickelstaub dringt durch "Ritzen" teilweise nach außen. Es kommt zu Ablagerungen auf und an der Maschine. Es wird mit Kühlschmierstoff gearbeitet, der mit leichter Druckluftunterstützung auf den Drehmeißel geführt wird. Dadurch ist sogar ein kleiner Überdruck in der Maschine.

    Ich habe die "Späne" noch nicht nach der Korngröße analysieren lassen. Aber der Einrichter kann 4µm Spanabnahme einstellen. Dann habe ich ja theoretisch auch so kleine Nickelpartikel in der Luft. Diese können, lt. Literatur, in der Größenordnung <10µm schädlich für die Lunge sein.

    Nach Erstanalyse würde ich nun:
    1. Die Türen der Maschine mit Dichtungen versehen lassen, da konstruktionsbedingt keine vorhanden sind.
    2. Die Absaugung auf ihren Volumenstrom hin ausmessen lassen.
    (Erhöhung des Volumenstromes birgt allerdings die Gefahr, dass mein Kühlschmierstoff von der Diamantschneide weggesogen wird.)
    3. Tägliches Reinigen, mit einem ex-gesch. Industriesauger. Dabei eventuell Mundschutz tagen.
    4. Arbeitsmedizinische Untersuchungen nach G38 veranlassen.

    Ist es sinnvoll, Proben einzuschicken, um die Korngröße ermitteln zu lassen?
    Ist es sinnvoll eine Luftmessung wegen AGW zu machen?

    Oder liege ich völlig falsch mit meiner Einschätzung?

    Gruß
    JÖS

  • Hallo JÖS,

    wir haben auch Probleme mit Nickel als Legierungsbestandteil in einigen Edelstahlsorten. Diese Edelstähle werden bei uns geschliffen und bei einer G15/G38 Untersuchung wurden erhöhte Nickelwerte im Urin festgestellt. Nach einigen Gesprächen mit der BG haben wir Messungen durchführen lassen. Und es wurden erhöhte Werte festgestellt. Wir lagen bei 84 % des ehemaligen Grenzwert 0,5 mg/m³.
    Wird sind jetzt dabei einige Maßnahmen wie Absaugungen und PSA zu Testen.
    Ich kann dir nur raten eine G 38 zu veranlassen. Ihr solltet nur darauf achten das diese Untersuchungen richtig durchgeführt werden und die Proben in geeignetes Labor geschickt werden. Wir hatten da einige Probleme, wie z.B. das die Mitarbeiter in ihrer Arbeitskleidung zur Untersuchung gegangen sind und so schon Nickelstäube mit in die Proben kommen konnten.

    Gruß
    Axel

    Einmal editiert, zuletzt von Axel M. (9. November 2007 um 08:06)