Verfahrungsanweisung für CBRN-Stoffe

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  • Moin

    Ich bin für eine Notaufnahme zuständig und nachdem ein Patient, der beiAsbestarbeiten abstürzte und den Schockraum mit einer unbekannter Asbestfasermengekontaminierte, will ich auf etwaige andere Notfälle vorbereiten (im vorliegendenFall wusste keiner spontan, wie das einzuschätzen ist =O ).

    Dazu erstelle ich gerade für Notfälle für mit CRBN-Stoffen kontaminierten Patienten (unfallbedingt, suizidal, terroristisch) eine Gefährdungsbeurteilung.
    Bin z Zt. nur noch nicht sicher, an welche CBRN-Stoffen(chemischen (C),biologischen (B) radiologischen (R) und nuklearen (N) -Stoffe) ich denke muss.

    Es wäre es hilfreich, wenn mir jemand Handlungsschemata o.ä. aus eineranderen Notaufnahme, bzw. aus dem Rettungsdienst oder Katastrophenschutz zur Verfügungstellen könnte, als Ideensammlung bzw. damit ich diese für uns anpassen kann.

    Gibt es bei Euch für solche Notfälle spezielle PSA-Sets oder was wurde wiegeregelt?

    Bin gespannt auf Eure Antworten

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

    Einmal editiert, zuletzt von de Uil (10. April 2018 um 22:07)

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  • Hallo,

    siehe auf der Internetseite vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe,
    da gibt es zu diesem Thema umfangreiche Informationen u.a.:

    https://www.bbk.bund.de/DE/Aufgabenund…chutz_node.html

    https://www.bbk.bund.de/DE/Aufgabenund…-bund_node.html

    usw.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • ergänzend sei noch auf Notfall und KatastrophenPharmazie
    Band 1 und 2 verwiesen, findet man ebenfalls auf der
    Internetseite.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Schon einmal eine gute Grundlage, danke Herr Schmeisser.

    Ein allgemeines "Manv-Konzept" haben wir, mit obigen Unterlagen kann man das sicher gut ergänzen.

    Was mir noch fehlt sind Vorgehensweisen/Handlungsanweisungen für einzelne Verletzte bei Arbeitsunfällen, etc. bei bestimmten Stoffgruppen (wenn bekannte, ggf., auch bei unbekannten).
    Denn ein ABC-Anzug in der Notaufnahme halte ich für unrealistisch.

    OK, die Beispiel sind nun ziemlich konstruiert, aber die Realität bringt manchmal Szenarien hervor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Ich suche sozusagen "Sammel-Handlungsanweisungen für "Ähnliche Stoffen" für z. B.

    - Arbeiter fällt in Fass mit Chemikalie A-> Handlungsanweisung C für Stoff C, D, E und F
    - Patient trinkt in suizidaler Absicht Kontrastmittel R für Pet CT-> Handlungsanweisung R für Stoff R, S, T und U
    - Beamter kontamniert sich beim öffnet Umschlag mit biologischem Stoff B-> Handlungsanweisung B für Stoffe A,
    B, X und Z
    - Hobbyphysiker kontaminiert sich beim "Basteln" mit nuklearen Stoff N-> Handlungsanweisung N für die Stoffe
    M,N,O,P und Q.

    Was fehlt sind Inhalte für Handlungsanweisung, klar nach Schema F hätte ich schon ein paar Grundideen...

    Hier sind doch noch ein paar Krankenhaus-Sifas unterwegs. Wie ist das bei Euch geregelt ?
    Oder vertraut ihr darauf, dass der Patient von der Feuerwehr ausreichend dekontaminiert wurde?
    (oder zu uns gebracht wird :Lach: )
    Ich denke da auch an das Polytrauma auf Vakuummatratze, wo die Kleidung zur Untersuchung zwar aufgeschnitten wurde, aber aus Ruhigstellungsgründen unter dem Patienten belassen wurde und einen obigen Stoff beinhaltet.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • Hallo,

    Oder vertraut ihr darauf, dass der Patient von der Feuerwehr ausreichend dekontaminiert wurde?

    Was bei solchen Lagen in der Regel der Fall ist. Hier muss man sich
    aber auch die Frage stellen, kann man eine Dekontamination
    tatsächlich auch leisten? Nur mit Wasser abspülen reicht je nach Stoff
    nicht.

    Handlungsempfehlungen kann man meiner Meinung nach
    gut unter anderem aus der bereits erwähnten Veröffentlichung
    "Notfall und KatastrophenPharmazie" ziehen, da es hier u.a.
    um die medizinische Notfallversorgung geht.

    Da ist mir konkret als Dokument nichts bekannt. Ich halte sowas auch für
    schwer umsetzbar, alleine schon aufgrund der Vielzahl der möglichen
    Stoffe.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Moin zusammen,

    ich hol das Thema hoch, da es bei uns zur Zeit aktuell ist. Ich habe mich hier bereits belesen. Medizinischer CBRN-Schutz - BBK (bund.de) Meine Frage muss unser Krankenhaus solche Schutzkleidung bevorraten? Und wenn ja wieviel? Vielleicht hat sich ja jemand bereits tiefer gehend mit befasst und kann mir "unter die Arme" greifen. Vorab Danke für Eure Rückmeldungen.

    Grüße aus Lübeck :/

  • Hi Sabine,

    sofern euer Krankenhaus bzw. einzelne Abteilungen nicht Teil des Katastrophenschutzes sind, braucht ihr das nicht zu bevorraten. Es ist ja nicht damit getan die Schutzausrüstung zu haben, die Mitarbeiter müssen ja auch noch in der Benutzung geschult sein und die arbeitsmedizinische Vorsorge für Atemschutz muss erfolgen usw.

    Die Seite die du verlinkt hast, sagt es doch:

    Die persönliche CBRN-Schutzausrüstung ist für alle Helferinnen und Helfer vorgesehen, die den bundeseigenen Einsatzfahrzeugen des Katastrophenschutz im Zivilschutz zugeordnet sind. Sie soll sie vor den Gefahren durch radioaktive, biologische und chemische Kontamination und Inkorporation (Aufnahme in den Körper) schützen. Quelle: Schutzausstattung - BBK (bund.de)


    Grüße

    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • Moin.
    Handbuch Krankenhausalarm- und –einsatzplanung (KAEP).
    Kapitel 5.4 ist für CBRN relevant.

    Die Innenministerkonferenz hat vor längerem einen Beschluss für die Einrichtung von Notfallstationen (CBRN) gefasst, diese sollen vor den mitwirkenden Krankenhäusern errichtet werden. Bei der Umsetzung kocht jedes Bundesland sein eigenes Süppchen, somit bitte die zuständigen Behörden vor Ort befragen.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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