Lackieren mit der Rolle

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  • Hallo in die Runde.

    Bei uns im Betrieb / der Werkhalle mit einer Gesamtfläche von ca. 1800 m² kommt es gelegentlich dazu, dass mal ein Bauteil lackiert wird. Nichts großes. Nur kleine Teile max. 1 m x 1 m.
    Trotz allem kommt es dazu, dass sich 1, 2 Kollegen immer beschweren, es würde stinken.

    Gibt es ggf. eine maximale Menge an Farbe, die ich pro Schicht verarbeiten kann ohne eine Absaugung zu haben?

    Danke Euch.

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  • Ohne Angaben zur verwendeten Farbe kann man hier keinerlei Infos geben.
    Daher wäre es notwendig das Sicherheitsdatenblatt zu kennen. Daraus lässt sich evt. ableiten, was hier so abdampfen kann. Weiterhin wäre relevant, welche Menge aufgetragen wird.
    Grundsätzlich würde ich bei solchen Arbeiten immer gute Lüftung empfehlen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ich würde zunächst darüber nachdenken evtl. eine andere Farbe mit weniger Lösungsmittelanteil zu verwenden. Ansonsten ist die Farbmenge nur einer von vielen Faktoren, d. h. es wären entsprechende Messungen nötig, um festlegen zu können ob eine tatsächliche Gefährdung oder nur eine zumutbare Belästigung vorliegt.


    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

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  • Ich würde zunächst darüber nachdenken evtl. eine andere Farbe mit weniger Lösungsmittelanteil zu verwenden.

    Das ist schon eine wässrige Dispersion mit relativ wenig Lösemittel.

    Das SDB zeigt, wie Hersteller versuchen gefährliche Inhaltsstoffe zu umschreiben oder zu verschleiern, aber bei einigen Punkten wird man dann doch stutzig.
    Als Inhaltsstoffe werden genannt: Acrylat-Copolymer-Dispersion,Titandioxid, Calciumcarbonat, Wasser, Glykolether, Additive und Konservierungsmittel (Methyl- und Benzisothiazolinon).

    Davon sehe ich eigentlich 3 kritische Dinge. Acrylat-Copolymer ist die Hauptkomponente welche da im Lack vernetzend auftritt. Da könnten einige Monomere enthalten sein, sind es in der Regel aber nur in sehr geringen Konzentrationen und daher oft unkritisch. Diese Acrylate haben aber einen etwas stechenden Geruch und können auch ein "Kratzen im Hals" bewirken.
    Methyl- und Benzoisothiazolinon als Konservierungsstoffe gelten als Allergene.
    Glycolether dürfte die kritische Komponente sein. Es stellt einen Oberbegriff dar und man kennt nicht die konkrete Komponente. Da würde ich beim Hersteller nachfragen was konkret drin ist.
    Ich vermute es dürfte so etwas wie 1-Methoxy-2-propanol sein (CAS 107-98-2). Da gibt GESTIS einige Informationen dazu aus. Im Kapitel 9 wird ein VOC Wert von 75g/l angegeben. Ich gehe davon aus, dies fällt komplett durch den Glycolether an. Das 1-Methoxy-2-propanol hat einen AGW von 370 mg/m³. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass 100ml Farbe eingesetzt werden, die ja einen VOC von 75g/l haben ergeben sich daraus 7,5g bzw. 7500mg. Um den AGW einzuhalten wäre ohne Luftwechsel ein Raumvolumen von 20,3m³ erforderlich. In der großen Werkhalle ist dies natürlich nur ein kleiner Bereich, aber ich gehe davon aus, dass die Dämpfe nicht sonderlich hoch steigen sondern sich max. 1m über die lackierte Stelle bewegen und dann seitlich abströmen. Uberschlagsmäßig kommt man bei einer Mischungshöhe von 2m (1m Höhe des Objekts + 1m Ausdampfhöhe) auf einen Radius von 1,5-2m um das Objekt in dem bei den vorgegebenen Bedingungen der AGW erreicht wird.
    Ich würde in dem Bereich eine punktuelle Absaugung ins Freie empfehlen.
    Gute Lüftung ist relativ. Wenn oben an der Hallendecke abgesaugt wird dürfte dies für den beschriebenen Fall fast keine Auswirkung haben. Ich würde seitlich oder unten absaugen, möglichst nahe am beschichteten Objekt.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.