Anstoßstelle im Flur / Fluchtweg

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  • Hallo ich brauche mal einen Tipp,

    Zur Zeit wird unser Dienstgebäude "Brandschutztechnisch" renoviert.
    Dabei hat man im Flur des Kellergeschoß nun alle Rohrleitungen und Kabel in einen an der Wand endlang laufenden 35 cm tiefen feuerfesten Kasten gekapselt. Hierdurch wird die Raumhöhe unterhalb des Kastens bereits auf 195 cm eingeschränkt.
    Leider musste dieser Kasten aus baulichen Gründen teilweise bis auf eine Höhe von 150 cm über Fußboden heruntergezogen werden.
    Dies bedeutet das Personen mit dem Kopf gegen den etwa 35 cm breiten Kasten laufen und sich verletzen können. Dies ist besonders in den Bereichen zu befürchten wo sich in unmittelbarer Nähe Türen befinden.

    Wie kann man diese Unfallgefahr beseitigen, zumal der Flur häufig genutzt wird.
    Nur den "gesperrten" Bereich mit einem gelben Strich auf den Fußboden kennzeichnen? (Die Flurbreite ist dann mit 1,5 m noch ausreichend).

    Oder unterhalb der Kästen an den Ecken Rohre oder andere "Abweiser bis auf den Fußboden führen?

    Oder reicht es die Kannten mit Schaumstoffwinkeln abzupolstern?

    Schutzhelme tragen scheidet aus da es sich um ein Verwaltungsgebäude handelt.

    Ich wäre für Tipps dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen
    J Barkhoff

    J.B.

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  • Hallo J.B.,

    die Aktion mit dem "Kapseln" (ich gehe davon aus, dass die Leitungen mit Promat abgekoffert wurden) scheint mir nicht unbedingt gut geplant worden zu sein. Es stellt sich zuerst die Frage, um welche Leitungen es sich bei Dir handelt. Stahl- bzw. Kupferleitungen bräuchte man ja nicht zu koffern. Zweite Frage - um wie viele Leitungen handelt es sich überhaupt?
    Eine recht komfortable Lösung wäre z.B. das Verziehen der Leitungen (Elektroleitungen) in die Räume hinter dem Flur - damit sind die Brandlasten aus dem Fluchtbereich entfernt und man hätte dann auch nicht koffern müssen. Und wenn es kein Fluchtbereich ist (was isch nicht weiß), warum musste dann überhaupt abgekoffert werden?

    Durch die Abkofferung seid Ihr vom Regen in die Traufe geraten - dem Brandschutz wurde Rechnung getragen, der Arbeitsschutz schaut jetzt mit bösem Auge auf die Gefahrenquellen. Da kommen wir zum Thema "Wechselwirkungen" im Arbeitssystem".

    Es stellt sich grundsätzlich die Frage, welcher Aufwand bzw. welche Kosten jetzt noch zusätzlich in die Optimierung des Mißstandes reingesteckt werden können/sollen.

    Zumindest ist kurzfristig eine Kenntlichmachung und eine Abpolsterung der Kanten sehr sinnvoll - aber leider keine Lösung des Problems. Denn die Gefahrenquelle besteht weiter und kann auch mit technischen Lösungen nicht beseitigt werden.

    Liebe Grüße

    Justin

  • Hallo Justin
    Du hast schon recht mit Deiner Vermutung das hier so einiges schief gelaufen ist.
    Nachdem ich (ohne Erfolg) den Zustand dieses ausgewiesenen Fluchtweges über Jahre beanstandete, hatte ich zu einem Trick gegriffen und die Hausverwaltung dazu bewogen einmal eine Brandschau durch den Brandschutzingenieur des Landkreises durchführen zu lassen (den hatte ich vorher "informiert").
    Wie nun ein amtliches Papier auf dem Tisch lag kam schnell Bewegung in die Sache und ein Ingenieurbüro für "Hochbau" wurde beauftragt die Sache zu planen und die Bauüberwachung durchzuführen. Währen der Bauphase war der Keller gespert (ich hätte dort nichts zu suchen es sei Aufgabe des externen Ing.Büros) und ich wurde erst nach Fertigstellung gebeten mir die Sache anzusehen.
    Jetzt wo das Kind in den Brunnen gefallen ist möchte man das ich alles für OK erkläre.

    MfG
    J. Barkhoff

    J.B.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tjuche,

    Tja, das leidige Thema, nachträglich etwas im Brandschutz zu unternehmen..

    Einen sogenannten Schacht nachträglich anzubringen war wohl die einfachste und billigste, aber nicht die beste Lösung.
    Ich würde diesen Schacht nochmals verkleiden, von der Decke bis zum Boden. Die verbleibende Flurbreite von 1,5 m sollte auf jeden Fall ausreichen..kommt allerdings auch darauf an, wieviele Personen sich in diesem Flur bewegen?

    gruß, herbert

    Für Eile habe ich leider keine Zeit!

  • Hallo J.B,

    mit einer Zustimmung bzw. Deinem OK zu dieser "Sache" wäre ich erst einmal ganz vorsichtig. Zuerst lässt man Dich während der Arbeiten nicht in den Bereich, baut den ein oder anderen Fusch, und braucht dann einen der den Kopf hinhält - sei hier nicht voreilig und lass Dich nicht zum Erfüllungsgehilfen machen.

    Wie Herbert schon sagte, würde ich zuerst prüfen, ob die Breite von 1,5m als Fluchtweg bei Dir ausreicht. Dann sollte eine komplette Verkleidung des abgekofferten Schachtes bis zum Boden die beste Lösung in Deinem Fall sein.

    Also lass Dir ein bisschen Zeit, prüfe zuerst genau, mache Vorschläge (z.B. komplette Verkleidung), setze diese um und dann kannst Du Dein OK dazu geben!

    Gruß

    Justin ;)

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  • Alle haben im wesentlichen recht. Erst mal keine Zustimmung geben. Der Fehler liegt aber nicht an der verwehrten Prüfung während der Arbeiten, sondern schon bei der Nichteinbeziehung bei der Planung bzw. Lösungssuche. Wie sieht den der Auftrag an das Ing-Büro aus? Ist dort nur die Rede von Brandschutzmaßnahmen oder von der fachgerechten Lösung des Problems? Das Ingeneurbüro hat so zu planen und auszuführen das ALLE Anfordrerungen an einen Fluchtweg erfüllt werden. Sie hatten sogar auf den Mißstand hinzuweisen, der hier entstanden ist. Das sind Fachkräfte. Versuch es mal auf diesem Weg. Hier bestehen Möglichkeiten die Kuh kostenlos oder günstig vom Eis zu bekommen. Wurde lediglich der Auftrag erteilt hier eine Brandschutzverkleidung anzubringen, ist Herbert`s Lösung wohl die beste. Eine einfache Gipskartonständerwand hönnte Abhilfe schaffen (wenn alle anderen Kriterien geprüft sind). Mach dann vorher eine anständige Gefährdungsanalyse (mußt Du zur Abnahme sowieso machen) anschl. Lösungsmöglichkeiten usw. . Sonst bist Du beim Nächstenmal der Dumme.

    Ciao Andreas

  • Hallo
    danke für die guten Tips!

    Ich habe nächste Woche einen Termin mit der Hausverwaltung und dem Ing.-Büro.
    Da die Zeit drängt (die Umbauarbeiten müssen wegen des Geldes noch in diesem Jahr abgeschlossen werden) bin ich sicher das meine Vorschläge Gehör finden werden.

    MfG und nochmals danke
    J. Barkhoff

    J.B.