Unfall 2l Sauerstoffflsche

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  • Hallo zusammen,

    vor ca. 4 Wochen ereignete sich an einem meiner Standorte ein Unfall mit einer 2l Sauerstoffflasche.


    Bei einem medizinischem Gerät sollte die vorhandene 2l Sauerstoffflasche gewechselt werden, beim vorbereiten der neuen Flasche wurde vermutlich das Ventil leicht geöffnet. Hierbei kam es zu einem lauten Knall und die Flasche flog mehrere Meter durch den Raum, blieb dann liegen und strömte ohne weitere Gefährdung ab.

    Bei der Unfallermittlung konnte nicht 100%ig geklärt werden, in wie Weit die Falsche wirklich geöffnet worden ist. Ein Kontakt mit Fett am Flaschenventil konnte ausgeschlossen werden, da der MA sich mit einem nicht Rückfettenden Desinfektionsmittel die Hände desinfiziert hatte. Auch der Abfüllbetrieb konnte kein Fett am Ventil feststellen.


    Bei der technischen Untersuchung wurde das Ventil vollständig zerlegt, hierbei stellte sich heraus, dass der Siebeinsatz im Ventil um über 50% verlegt war. Dieser Fehler ist laut Prüfer schon beim Einsetzen des Ventiles entstanden.

    Dieses führte zu einer Erhöhung des Abströmdruckes, welches das Wegfliegen der Flasche erklären würde.

    Zum Glück war in dieser Falsche schon ein Sicherheitsventil verbaut, welches bei unkontrolliertem Druckabgang das Ventil begrenzt.

    Zur Sicherheit der Mitarbeiter und Patienten werden jetzt alle Falschen der Charge einer technischen Kontrolle zugeführt.


    Ein Bild des Ventiles habe ich angefügt.

    Gruß

    Sven

    Dateien

    Die Verhütung von Unfällen ist nicht eine Frage gesetzlicher Vorschriften, sondern unternehmerischer Verantwortung und zudem ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft.
    (Werner v. Siemens, 1880)

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  • Moin,

    ich finde es nur merkwürdig, das bei einem recht sauberen Produkt mit einem sauberen Behältnis, der Filter so zu sitzt. Wo kommt der Dreck her?

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Guten Morgen,

    der Prüfer vermutet, dass es sich hierbei um ein PTFE Band handelt. Dieses wird zur Abdichtung von Gewinden in den Flaschen verwendet.

    Im Bezug auf die Häufigkeit von Unfällen kann ich Axel nur Recht geben. Klar ist jeder Einzelfall für sich zu betrachten, bedenkt man die Menge an Flaschen alleine im Rettungsdienst und Ehrenamt im Umlauf sind, so sind die Zahlen doch ehr gering.
    Bin jetzt seit 17 Jahren im Rettungsdienst unterwegs, selber erlebt habe ich bis heute zum Glück nur 2 Unfälle.

    @Safety-Officer:Für die Seite kannst du es gerne verwenden.

    Gruß

    Sven

    Die Verhütung von Unfällen ist nicht eine Frage gesetzlicher Vorschriften, sondern unternehmerischer Verantwortung und zudem ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft.
    (Werner v. Siemens, 1880)

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  • Im Bezug auf die Häufigkeit von Unfällen kann ich Axel nur Recht geben. Klar ist jeder Einzelfall für sich zu betrachten, bedenkt man die Menge an Flaschen alleine im Rettungsdienst und Ehrenamt im Umlauf sind, so sind die Zahlen doch ehr gering.

    Vorsicht. :)
    An die Öffentlichkeit (Presse) schaffen es nur spektakuläre Fälle. Auch in der internen Unfallstatistik der Organisationen tauchen - bedingt durch die föderale Struktur der Vereine - nur die Fälle auf, bei denen es zu Verletzungen kam.

    Aus der Erfahrung und internen Berichten heraus (davon erfährst du in der Regel nur unter der Hand) gehe ich mittlerweile bei einer der größten Hilfsorganisationen von ca. 15 - 20 Beinahe-Unfällen im Jahr aus, meist verursacht durch mangelhafte Ausbildung / Unterweisung ... Flaschenventil vergessen zuzudrehen, Flaschenventil schlagartig geöffnet, beschädigkte Dichtungsflächen, runter(ge)fallen(d)e Flaschen, ... usw.. Zu einem nicht unerheblichen Teil werden Vorfälle von den Mitarbeitern (aus Angst vor Konsequenzen) noch nicht einmal intern gemeldet.
    Solche Sachen kriegst du leider so schnell nicht in den Griff ...

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • gehe ich mittlerweile bei einer der größten Hilfsorganisationen von ca. 15 - 20 Beinahe-Unfällen im Jahr aus

    Meine Beurteilung bezog sich auf Schäden an der Flasche oder deren Ventil, nicht auf die Folgeaggregate bzw. fehlerhaften Umgang.
    Wären die Flaschen und deren Ventile häufiger beschädigt, so wäre bestimmt deren Prüffrist nicht mehr 10 Jahre, sondern deutlich kürzer.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Wären die Flaschen und deren Ventile häufiger beschädigt, so wäre bestimmt deren Prüffrist nicht mehr 10 Jahre, sondern deutlich kürzer.

    Ich denke jetzt mal laut


    (wie gesagt, viele Informationen kommen unter der Hand ... Um reagieren zu können, müsste der Hersteller / Abfüller auch die notwendigen Informationen vom Nutzer bekommen. Wenn so 'ne Flasche runterfällt, oder es knallt mal beim zu schnellen Öffnen, wird das nicht selten ignoriert).

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)