Moin,
ohne jetzt zu schreiben, was ich von einigen Themen halte, die mit voraussichtlichen Zeitangaben als betriebsspezifische Betreuung anzugeben sind (z.B. "Initiative, Entscheidung des Arbeitgebers bzw. Erfordernis zu Schwerpunktprogrammen nach besonders schwerwiegenden Unfällen") ,hier meine Praxis an zwei Beispielen:
1: Malerbetrieb, 21 Mitarbeiter; 21 * 1,5 * 0,8 = 25,2 h/a Grundbetreuung. Im ersten Jahr Anfang von "Null", d.h. viel Aufwand, mit 25 h komme ich nicht aus, also definiere ich betriebsspez. Betreuung mit ca. 25 h - egal, welche Themen (z.B. "Divergenz zwischen Fähigkeitsprofil der Beschäftigten und Anforderungsprofil durch die Arbeitsaufgabe unter den Bedingungen alternder Belegschaften") in diesem Bereich formuliert sind.
Im Folgejahr reichen mir vielleicht die 25 h zzgl. Zeit für Schulungen, die der Unternehmer nicht selbst durchführen möchte.2: Hersteller von Knabberzeug; 160 Mitarbeiter; 160 * 1,5 h/a * 0,8 = 192 h/a; dort bin ich seit mehr als sechs Jahren tätig, alles wesentliche ist getan, einiges ist ein "Selbstläufer" ... was zum Teufel soll ich tun, um die 192 h/a voll zu bekommen? Und - ich stelle keine Rechnungen über "Soll-Stunden", die ich nicht geleistet habe. Dass ich in solch einem Fall den Aufwand für die betriebsspez. Betreuung auf Null setze, ist klar - auch wenn ich Schulungen durchführe, die normalerweise in den Bereich "betriebsspez. Betreuung" fallen. ... und wg. der 192 h verhandele ich mit der zuständigen TAP, ob auch eine geringere Betreuungszeit geduldet wird.
... vielleicht hilft Dir diese Betrachtung ein kleines bisserl weiter ...
Meine Auftraggeber und die zuständigen BGn hatten bislang kein Problem damit
Vielen Dank für dein Beitrag!
Deine Beispiele verdeutlichen mir, dass die DGUV V 2 in der Praxis gewisse Defizite hat und viele Berater diese unterschiedlich auslegen können. Es gibt z.B. Unternehmen die weniger nach der DGUV V2 sondern eher nach einem AMS-System, arbeiten. Dabei koppeln die den jährlichen Beitrag an die Gefährdungsstufe des Unternehmens. D.h. zu Beginn der Betreuung ist die Gefährdungsstufe des Unternehmen sehr hoch, da kaum Arbeitsschutz betrieben wird. Im Laufe der Betreuung reduzieren sich jedoch die Gefährdungen in dem Unternehmen und der Kunde profitieren von geringeren Kosten für die FaSi. Denke das System werde auch ich bei meinen Kunden umsetzen, da es der Realität viel näher kommt.