Moin,
schönen Gruß an die IT-Abteilung. Die sollen doch bitte mal den Notfallplan (inklusive Ersatzbeschaffung Server, Switches, Racks, Raids, USV usw. + die Datenrücksicherung + die Wiederanlaufzeit +....+.... etc.) mit Kosten und Tagen und Stunden beziffern. Dann lagert da niemand mehr Kopierpapier und leere Kartons. Immer wieder habe ich gehört "Wir haben doch eine Datensicherung". Schön, und was passiert in der Realität, wenn der Raum abgebrannt ist? Man rennt zum Datentresor oder wo auch immer man die Backups ausgelagert hat, und holt sich die entsprechenden Bänder, Platten was auch immer. Da steht man nun mit seinem Datenträger und Terabytes von Daten, auf die alle Kollegen so sehnsüchtig warten, während sie dauernd anrufen "Wie lange wird es in etwas dauern?"
Also schnell die Platten in das Raid eingebaut und..... ach nee. Das Raid stand ja im Serverraum. Also schnell ein neues Raid gekauft. "Wie das hat eine Lieferzeit von zwei Tagen???" Das Raid dann an den Server koppeln und die Daten rücksichern. Ach so, der stand ja auch...... "Und der Ersatzserver kommt wirklich erst drei Tage nach dem Raid?"
A: "Jetzt läuft endlich alles, die Daten sind wieder zurückgespielt"
B: "Ich sehe aber immer noch kein Netzwerk"
A: "Da muss es bei dem Brand irgendwo noch einen Teil des Backbones erwischt haben, das dauert bis wir das behoben haben"
B: "Okay, ihr habt sicher gerade genug um die Ohren. Was war eigentlich Auslöser des Brandes?"
A: "Nun ja, ääähmm, ööööh, ich sag mal so: Beim fail over des Clusters hat sich wohl die Master IP-address ressource verabschiedet, wodurch die Volumes nicht mehr default-mäßig gemäß script gemountet werden konnten. Das hat natürlich zu einem unforced error des Backup-Raids geführt, was einen stack-overflow zur Folge hatte. Die logische Folge war eine fatal exeption der main database, und du kannst Dir sicher vorstellen, dass dir in einem solchen Fall das beste selbstlöschende rack nichts mehr hilft"
B: "Natürlich, das ist klar. Das ist natürlich Pech"
In mehr als der Hälfte aller Betriebe würde es genau so oder so ähnlich laufen. Den Kollegen empfehle ich als Lektüre das Grundschutzhandbuch des BSI. Da steht eigentlich alles drin. Bei einem gut geplanten Serverraum betrachtet man nicht nur die Brandlasten in dem Raum selbst, sondern auch in den benachbarten Räumen, in den Räumen darunter. Man achtet darauf, dass im Boden des darüber liegenden Geschosses keine Rohrleitungen verlaufen usw. usw.
Gruß Frank