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Hallo Günther,
imo eine klassische Frage für den Betriebsarzt! Vor allem da es bestimmt MA mit diversen Leiden gibt, bei denen der Stützgurt nicht zu empfehlen ist. Das Angebot zur Teilnahme an einer Rückenschule bringt eventuell mehr.
Muskelproblemed treten bei Anwendung des Stützgurtes afaik nicht auf, da die Muskulatur nicht untätig bleibt wie z.B. bei einem Korsett.
Gruß
Stephan
Prima Idee, diese Diskussion. Danke Günther!
Den Rückenstützgurt teste und empfehle ich in der Produktion für Kollegen, die temporär schwere Lasten heben und bewegen oder temporär eine unphysiologische Haltung einnehmen müssen - Instandhaltung, weite Vorbeuge, Haltearbeiten mit hoher Belastung der Lendenwirbelsäule -, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Strategie für Sifa: Im Einzelfall ist die übliche Gefährdungsbeurteilung mit Ableitung von Maßnahmen im technischen, organisatorischen und personenbezogenen Lösungsumfeld fällig.
Mein Fazit: Rückenstützgurt für den temporären, sehr belastenden Einsatz "Ja". Nur diese Maßnahme allein als Präventionsmaßnahme anzubieten = "Nein".
Auf dem internationalen Kongress für Arbeitsschutz am 25.08.14 in Frankfurt machte eine Forschungsarbeit (Postersession) deutlich: Organisatorische Lösungsmöglichkeiten zur Verminderung hoher Belastungen, haben eine hohe - bisher deutlich unterschätzte - positive Wirkung für die Gesundheit bei der Arbeit.
Unter anderem deshalb, weil die durch Organisationsmängel ausgelösten psychischen Belastungen wie fehlende oder unvollständige Information, monotone Bewegungen, ständig gleiche Aufgaben, keine Persönlichkeitsentwicklung, geringe Beteiligungsmöglichkeiten, geringe
Handlungsspielräume betrachtet und verbessert werden.
Physische, psychische Belastungen bei der Arbeit anzuschauen macht Sinn, wenn es um den gesunden Rücken geht.
