Ergonomie-Konzept

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  • Ich grüße euch,

    unsere Geschäftsleitung will das Thema Ergonomie besser implementieren. Dabei sollen bestehende, wie auch neue Arbeitsplätze berücksichtigt werden.
    An dieser Stelle stellt sich die Frage: Wie gehen wir damit um?
    Soll die Ergonomie bei jedem Projekt mit vollem Aufwand betrieben werden oder macht es mehr Sinn, Kriterien für Ergonomie-relevante Projekte/Bereiche zu definieren, welche dann auch das Tätigwerden auslösen.

    Zwei Beispiele:
    1) Ein neuer (standard) Bildschirmarbeitsplatz entsteht. -> Die Ergonomie ist im speziellen nicht weiter zu betrachten.
    2) Eine betriebsneue Maschine wird angeplant. -> Der (bisher unbekannte) Arbeitsplatz ist neu zu betrachten.

    Ich selbst finde das Thema sehr wichtig, aber eine sinnlose Arbeitsbeschaffung würde ich gerne vermeiden.

    Wie handhabt ihr die Ergonomie bei euch in den Betrieben?
    Habt ihr ein Ergonomie-Konzept entwickelt, welches dauerhaft oder in speziellen Fällen Anwendung findet?

    Ich freue mich bereits über jede Idee/Anmerkung.


    Vorab ein schönes Wochendende,


    der Inspektor

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  • Hallo,


    je nach Betrieb gibt es unterschiedliche Methoden, um sicher zu stellen, dass ergonomische Erkenntnisse berücksichtigt werden.

    Ohne Deine Lage zu kennen, gehe ich davon aus, dass zunächst eine Auftragsklärung zum Thema stattfinden muss:

    1. Was ist das Ziel? Was soll erreicht werden

    2. Welche Zielgruppen kommen in Betracht?

    3. Welche Maßnahmen sind Pflicht & Kür?

    4. Wie stellen wir den Erfolg aller Maßnahmen fest?

    *

    Am Anfang, also vor der Konzeption muss sicher gestellt sein, dass alle
    dieselbe "Ergonomie-"Sprache sprechen. Deshalb ist ein Workshop wichtig,
    bei dem die arbeitswissenschaftlichen Begriffe besprochen und deren
    Bedeutung für das Unternehmen festgelegt werden.

    *

    Nach dem Workshop werden im Zuge von Gefährdungsbeurteilungen mögliche
    physische Risiken ermittelt und hieraus ein Maßnahmenverfolgungsplan
    entwickelt. Aus dieser Phase der Gefährdungsermittlung leiten sich die
    nötigen Prozesse ab, um Ergonomie am Leben zu halten:


    Prozess a.: Berücksichtigung ergonomischer Leitsätze bereits bei der
    Planung von Prozessen, neuen Bauten, Umzügen, Integration von
    Mitarbeitern etc.

    Prozess b.: Reaktion des Systems auf ermittelte Mängel (z. B. durch
    Begehung festgestellt, bei Audits oder aufgrund neuer gesicherter
    Erkenntnisse)

    Prozess c.: Beschwerde von Beschäftigten - Aufmerksam machen auf frühzeitige Ermüdung und beschwerliche Anstrengungen

    Prozess d.: Aktivitäten aufgrund Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems.

    Prozess e.: BEM, der durch mangelhafte Ergonomie und verminderter Leistungsbefähigung - physische Kompetenzen ausgelöst wurde.

    Prozess f.: Betriebliche Gesundheitsförderung - Training
    gesundheitsgerechter Verhaltensformen und Wissen um ergonomische
    Verhältnisse (z. B. Körpermaße - Arbeitshöhen).

    *

    Natürlich begleiten Checklisten, Messverfahren und Unterweisungsmethoden (Beteiligung ermöglichen) solche Prozesse.

    Hildegard Schmidt

    Ergonomiecampus