Legionellen

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  • Obwohl eigentlich schon erledigt, möchte ich mich doch noch an dieses Thema anhängen.
    LosBennos hat da mal grundsätzlich in allem Recht.

    - Die Filter halte ich für sehr fragwürdig und mit großem Organisationsaufwand und Kosten verbunden.
    - Erhitzen und Spülen mag nicht die modernste, doch die einfachste und am weitesten verbreitete Maßnahme sein.
    - UV-Bestrahlung ist natürlich sehr gut und elegant, doch muss man dabei nicht auch Totstränge im TW-Hausnetz regelmäßig spülen?

    Die neue Trinkwasserverordnung gibt klare Vorgaben, die eigentlich von allen Verantwortlichen (Hygiene, Facility, Betriebsarzt etc.) erkannt, publiziert und umgesetzt werden sollten.
    Die SiFa ist hier nicht der Hauptansprechpartner! (Aber natürlich bin ich in meiner SiFa-Tätigkeit auch schon mehrfach darauf angesprochen worden.)
    Ich habe mir zusammen mit einem engagierten Betriebsarzt folgenden einfachen Maßnahmeplan für Industriebetriebe mit Duschen ausgearbeitet (ist so durchaus auch für Pflegeeinrichtungen anwendbar):

    - Installateur mit ins Boot nehmen und schriftl. bestätigen lassen, dass die TW-Anlage technisch die Vorgaben der neuen TW-Verordnung erfüllen kann.
    - Er kann dann auch prüfen ob Totstränge vorhanden sind und ob diese abgeklemmt werden können.
    - Prüfen ob Stränge vorhanden sind, die sehr wenig gespült werden (z. B. Dusche im Keller) -> Spülplan.
    - Erhitzungsroutine einführen in der das Warmwasser auf ca. 70°C erhitzt wird (z. B. an Wochenenden - moderne Steuerungen können dafür programmiert werden).
    - Spülplan für wenig genutzte Leitungsstränge.
    - Mitarbeiterinformation über die Erhitzungszeiträume und Spülpläne (in Pflegeeinrichtungen evtl. mehr Unterweisung).
    - 1-2 mal jährlich eine Wasserprobe zu einem Institut schicken um die erforderliche Wirksamkeitsprüfung nachzuweisen (ist nicht teuer).

    In der Regel schaffen das die bestehenden Anlagen. Bei Umbauten und Neuanlagen kann natürlich über Alternativen wie z. B. UV-Bestrahlung nachgedacht werden.

    Was haben Legionellen mit Legionären zu tun?
    Hier stehts!

    Schönes WE
    A. Sonntag
    dokuladen

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  • - Installateur mit ins Boot nehmen und schriftl. bestätigen lassen, dass die TW-Anlage technisch die Vorgaben der neuen TW-Verordnung erfüllen kann.


    Den Installateur möchte ich sehen, der eine solche Erklärung für ein Bestandsgebäude abgibt.


    - Erhitzungsroutine einführen in der das Warmwasser auf ca. 70°C erhitzt wird (z. B. an Wochenenden - moderne Steuerungen können dafür programmiert werden).

    Eine wenig praktikable und funktionsfähige Methode. Man müsste über alle Entnahmestellen das 70°C heiße Wasser entnehmen um das ganze Warmwassernetz korrekt zu spülen. Hierbei müsste an den Entnahmestellen auch die entsprechende Temperatur erreicht werden. In der Praxis ist dies oft nicht möglich.

    - Spülplan für wenig genutzte Leitungsstränge.

    Hier auch mal an die wassersparenden Armaturen denken, die man aus Umweltschutzgründen so installiert hat. Durch die regelmäßige Spülung mit dem Heißwasser ist der Umweltschutzfaktor deutlich negativ. Besser wäre es gewesen, die alten Armaturen zu belassen und den höheren Wasserverbrauch zu tolerieren.

    Ich halte hier eine regelmäßige Chlorung des Wassers für die bessere Methode. Dies ist relativ einfach im Einspeisestrang möglich und bietet durch Depotwirkung gegenüber der UV Methode einige Vorteile.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,

    eine regelmäßige chemische Desinfektion von stark belastetem Wasser ist nicht empfehlenswert. Stark chloriertes Wasser kann nicht alls Lebensmittel verwendet werden, außerdem kommt es durch Chlor zur Bildung ungewünschter Nebenprodukte. Legionellen würden übrigens über deinen Versuch der Chlorierung nur müde lächeln, da Sie zumeist in Ammöben vorkommen. Diese Einzeller bieten eine perfekte Schutzhülle für Legionellen.

    gruß, Ben

  • ... Legionellen würden übrigens über deinen Versuch der Chlorierung nur müde lächeln, da Sie zumeist in Ammöben vorkommen. Diese Einzeller bieten eine perfekte Schutzhülle für Legionellen....


    Nur zu nett, dass das von mir vorgeschlagene Verfahren bei uns, analytisch nachgewiesen, schon seit längerer Zeit praktiziert wird und entsprechenden Erfolg zeigt. Relevant ist es den Biofilm in den Leitungen entsprechend zu reduzieren bzw. zu beseitigen, wobei letzteres ein Wunschdenken ist.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.