Wenn Sicherheit nicht gelebt wird!!!!

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  • Mir ist vor drei wochen was passiert da bin ich bis heute noch nicht drüber hinweck. Ich durfte zur Zementindustrie fahren um dort drei Proben abzugeben. Als ich am Tor ankam stand dieses weit offen und die Sicherheitsbestimmungen ( Tafel ) War so verdreckt das man sie nicht erkennen konnte an der Wage habe ich dann gehalten und gefragt wo ich die Proben abgeben darf da ich keine PSA dabei hatte und mir der Zutritt ohne PSA nicht gestattet sei ( Laut Zettel im Büro ). Der nette mann verwies dann darauf das er nicht dafür zuständig sei und riet mir dazu mein Glück im Werk zu versuchen und erklärte mir noch so ungefähr den Weg. Es war unglaublich !!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Normal ist eigentlich das die Proben an der Wage abgeholt werden oder man selber zum labor fahren darf aber auch nur wenn man die PSA trägt ( Schuhe, Helm, Weste )

    So kenne ich das aus den Erzählungen unserer BG und meiner Kolegen von der Ausbildung.

    Allso ich möchte dort keine Sifa sein dort wird man doch mit füssen getreten.

    Was haltet Ihr davon???

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  • In vielen Firmen wird Arbeitsschutz nur auf dem Papier gelebt. Es juckt eigentlich keinen so "Richtig" . Warum auch ! Es gibt wenig Kontrollen und dann: Na und wird einmal DuDu gemacht, vieleicht einen kleine Strafe bezahlt und das war es.

    Auf der anderen Seite gibt auch Firmen die Arbeitsschutz leben, aber es sind die Minderzahl.


    Wer als Fasi arbeiten will, muss ein dickes Fell haben und auch mal Einzustecken können.

    Aber wie war das noch mit dem Tropfen und den Stein zum Aushöhlen ?(

    Gruß

    Wolfgang

  • Aber tröste dich !
    Ich habe eine ähnliche Geschichte hinter mir. Ich habe einer Abteilung einer großen Firma einen Hygieneplan geschrieben, mir allem was dazu gehört.
    Warum ? Weil die alten Pläne keine gesetzlichen Anforderung mehr erfüllt haben !

    Die Bezahlung war Spitze!!!!

    Nach einem halben Jahr habe Ich Mitarbeiter dieser Abteilung getroffen und der Hammer: Die wußten gar nicht das es einen Hygieneplan gab, es hatte sich nichts geändert. Auf Nachfragen der Mitarbeiter kam die Antwort: Das Ding ist nur für den Fall einer Überprüfung da, macht viel zu viel Arbeit.

    Hätte mir die Arbeit eigentlich schenken können, weil gelebt wurde auch nix.

    Und darum wollen wir die Welt verbessern!!

    Ein kleines Bisschen vieleicht!

    Gruß

    Wolfgang :D

  • hallo ,

    tja, das ist unser täglich Brot und wir müssen jeder auf seine Weise damit zurechtkommen.

    Bei festen Kunden habe ich dieses Problem der absoluten Ignoranz nicht mehr, da ich auch auch mögliche privatrechtliche Folgen im Falle eines Unfalls hinweise.


    LG Dental :D 8)

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • Hallo pi-wall.

    Marderhunter hat recht. Es gibt Arbeitgeber, die führen in Ihrem Wortschatz das Wort "Arbeitsschutz" überhaupt nicht. Ich hatte mal einen Betrieb, da hat der Betriebsleiter bei mir angefragt, ob ich Ihn in Sachen Arbeitsschutz betreuen würde. Kein Problem, wir machte einen Termin aus und ich kam auch pünktlich. Dann kam der Betriebsleiter zu mir, begrüßte mich und stellte mir den Chef persönlich vor. Nach einem kurzen Gespräch ca. 5 Minuten, sagte der Chef zu mir, nachdem ich Ihn aufgeklärt hatte, was zu tun sei, dass er das nicht für nötig halte, er könne selber nach dem rechten sehen, da müsse man kein Geld rauswerfen :cursing: . Das wars dann. Dem Betriebsleiter ist sichtlich das Gesicht stehen geblieben und es war ihm sichtlich peinlich :love: . Ich verabschiedete mich höflich und hörte nie mehr was von der Firma.
    Du siehst, es gibt alles, und ich garantiere dir, dass du noch viel mehr Überraschungen erleben wirst, als dir lieb ist. Mehr negative als positive.

    Dental: Du weißt ja, es gibt auch absolut beratungsresistente.

    Mit oberschwäbischen Sicherheitsgrüßen
    Ritschi

    Ich denke, also bin ich. Und ab jetzt Frührentner.|?

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  • Ja schon schlimm manchmal, wie ignorant manche noch sind. Solange nichts passiert kommen die auch damit durch. Aber wenn denn was passiert dann kann es sehr sehr teuer werden. Dann bleibt nur zu wünschen dass alles gut geht, denn was können die Mitarbeiter dafür wenn der Chef am falschen Ende spart.

    Aber, ich weise in einem solchen Fall auch immer auf die Kosten hin. Am besten macht man einem solchen Kerl mal klar was geld rauswerfen bedeutet. Ein paar Kostenrechnungen über tatsächlich passierte Unfälle, ein paar statistische Zahlen über effizientes Arbeiten, bessere Leisung durch gut motivierte Arbeiter weil sie merken sie sind der Firma nicht egal usw...

    Auch einen Geizhals kann man dazu bekommen einzusehen dass Arbeitsschutz nicht nur ein sinnloser Quatsch ist der ihn Geld kostet. Auf dauer kann es seine Einkommensituation auch verbessern.

    my2cent

  • ein Beispiel,

    beim Umgang mit gesungheitsschädlichen Stoffen ist eine Schwangere in einem reinen Arbeitsbereich bis zum Mutterschutz zu beschäftigen.

    Ist dies nicht möglich, wird sie bis zum Abstillen von der Arbeit freigestellt.

    Hat mich doch einiges an Nerven gekostet so manchem Betriebsinhaber das bei zu bringen.

    Es geht meistens nur über die im Falle eines Falles für ihn entstehenden Kosten


    LG Dental

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • nu macht mal nicht alles so schlecht, viele Firmen haben auch den Wettbewerbsvorteil von Zertifizierten Arbeitsschutzmanagment erkannt und leben das auch.

    Gruß Micha

    Glück hat auf die Dauer doch nur der Tüchtige - Moltke-

  • Haste das gelesen oder glaubst du daran???

    Nach dem heutigen Tag gebe ich den meisten Recht. Ich hatte heute drei abladestellen und bei allen drein habe ich Arbeitssituationen gesehen die nicht hätten sein dürfen.

    z.B. - Eine Fifa mit einer Flex ohne brille und Hörschutz ( Merklich erkannt am Sticker auf dem Helm).
    - Ein Staplerfahrer in sandalen mit Knifte in der einen und Kaffeebecher in der anderen Hand.
    - Einen Schweißerarbeitsplatz wo die Mobile Absaugung als Jackenhalter benutzt wird.

    Und einer einer von drei Firmen war ein netter Sticker an der Tür " Wir sind zertifiziert nach Arbeits......" bla bla bla bla.

    Ganz toll diese Zertifizierungen 8) :D :512:

    So ist das dann danach wenn man alles hat.

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  • Es ist wohl so wie pi-wall sagt.
    Leider!!
    Es gibt schon Firmen die Arbeitschutz leben. In unserer Gegend gibt es eine Firma
    ( Amerikanischer Konzern) , die ein absolutes Arbeitsschutzsystem haben. Bei denen werden Mitarbeiter sogar gekündigt wenn Arbeitsschutzvorschriften wiederholt nicht eingehalten werden.

    Bei einem Arbeitunfall muss innerhalb von 6 Stunden ein Ereignis-Manager erscheinen und den Unfall untersuchen, binnen 24 Stunden muss ein Bericht nach Amerika gesendet werden , mit folgenden Inhalt:


    Warum ist der Unfall passiert?
    Wie kann in Zukunft ein solcher Unfall verhindert werden?

    Ein Traum für jede Sifa

    Aber diese Firmen sind die Ausnahme ! Es wird noch viel Arbeit, Schweiß und 'Tränen nötig sein bis wir SAVE sind!


    Gruß Wolfgang

    Schweiß im Manöver spart Blut im Gefecht

    2 Mal editiert, zuletzt von Marderhunter (10. August 2010 um 18:22)

  • Genau das ist auch meine Beobachtung. Hat ein deutsches Unternehmen erst mal sein Siegel lassen die "gelebten" sicherheitsregeln meist nach. Es gibt auch löbliche Ausnahmen, klar, aber wir sind noch weit davon entfernt dass sie die Regel sind.
    Ich arbeite unter einem englischen Bauherrn. So wie mir hier als SiFa der Rücken gestärkt wird, so hab ich das in einem deutschen Unternehmen noch nicht erlebt. Auch in Belgien soll das recht streng mit dem Arbeitsschutz sein.

    Nur hier haben wir noch einen langen Weg vor uns.

  • Oh wenn ich das hier so lese, kann ich uns mit Grund auf die Schultern klopfen.
    Da wir mit konzentrierten, giftigen Säuren und großen Mengen an Flachglas arbeiten, hat mein Chef damals durchgesetzt, daß wir einen externen Sifa haben, sondern auch einen "Vollzeit-Sicherheitsbeauftragten" (mich) der außschließlich ("nur" :D) für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Umweltschutz und Qualitätsmanagement zuständig ist. Und das bei einer Unternehmensgröße von gerade mal 40 Mitarbeitern.
    2008 haben wir das Arbeitsschutzmanagementsystem AMS (OHRIS) eingeführt und konnten bislang 440 Tage ohne meldepflichtigen Arbeitsunfall verzeichnen. Das geht natürlich nicht ganz ohne ununterbrochenen persönlichen Einsatz. Manchmal auch nicht ganz im Einklang mit dem Produktionsleiter, aber das ist nur eine Sache der Gewöhnung. Also Erziehung ist alles :thumbup: !

    Amerikanischen Verhältnisse haben wir noch nicht. Dennoch wird bei JEDEM Unfall, der mehr als nur ein kleines Pflaster benötigt eine Unfallanalyse gemacht, um den möglichen Missstand abzustellen, bevor etwas größeres passiert. Unfallanalysen zu machen, wenn schon ein richtiger Unfall passiert ist, halte ich für die schrittweise Arbeitsschutzerziehung der Mitarbeiter zu wenig. Schon alleine aus dem Grunde, da ja wesentlich mehr kleine Unfälle passieren, die nicht meldepflichtig sind.

    Mein Ziel ist natürlich die Ausbildung zur Sifa, aber das wird wohl erst im kommenden Jahr sein.

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

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  • Unfallanalysen zu machen, wenn schon ein richtiger Unfall passiert ist, halte ich für die schrittweise Arbeitsschutzerziehung der Mitarbeiter zu wenig. Schon alleine aus dem Grunde, da ja wesentlich mehr kleine Unfälle passieren, die nicht meldepflichtig sind.


    Da stimme ich dir voll zu. Was hier bei den Engländern noch thema ist und demzufolge protokolliert, analysiert und zu Änderungen der Sicherheitsregeln führt sind Beinaheunfälle. So wie mal einem haarscharf ein Kranhaken am Gesicht vorbei rauschte. Es fehlten wirklich nur 5 cm.