Kanalarbeiten / Schlachthofabfälle

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  • Hallo Kollegen, in unmittelbarer Nähe zu einem Schlachthof soll von uns ein Kanalanschluß hergestellt werden. Die Leitung auf die angeschlossen wird ist in Betrieb. Bei Besichtigung der Ausgangssituation wurde festgestellt, dass in der vorhandenen Leitung ein Gemisch aus Abwasser, Blut und Gewebe fließt. Der Auftraggeber war von dieser Situation überrascht und sagte zu dafür Sorge zu tragen, dass die Einleitung von Blut und Gewebe sofort gestoppt wird. Weiter sagte er zu den Kanal zu spülen. Als SIFA habe ich dazu geraten fachkundigen Rat einzuholen. Die Nachfrage beim AMD der BG (unser Betriebsarzt) ergab, dass mit wasserdichter Kleidung und Schutzbrillen gearbeitet werden muss um Haut bzw. Schleimhautkontakte zu vermeiden. Die Mitarbeiter die hier tätig sind werden vor und nach den Arbeiten beim Betriebsarzt untersucht. Frage: Hat jemand von euch Erfahrungen aus einer ähnlichen Situation? Sind evtl. noch weitere Maßnahmen notwendig? Calimero

    3 Mal editiert, zuletzt von Calimero (22. August 2008 um 07:30)

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    • Offizieller Beitrag

    hallo reini,

    zunächst einmal sind hygienische maßnahmen grundsätzlich in allen abwassertechnischen anlagen erforderlich. Dazu gehören sowohl die psa als auch das richtige verhalten der mitarbeiter während und nach den arbeiten.

    Zu den medizinischen vorsorgemaßnahmen für betroffene mitarbeiter sind hepatitis-impfungen (A und gegebenenfalls B) angesagt.

    Für wichtig aber halte ich aber auch noch die maßnahmen zur absturz-sicherung beim begehen von schächten, kanälen und engen räumen und überlebenswichtig die maßnahmen zur überwachung der gasatmosphäre in den anlagen.

    Die BGFW hat hierzu ganz aktuell einen neuen unterweisungsfilm bereitgestellt:

    http://www.bgfw.net/informationen/…lsicherung.html

    Noch ein hinweis:
    ehe der schlachthof seine abwässer in das öffentliche kanalnetz einleitet, muss er vor der übergabestelle einen Fettabscheider installieren! Wenn dieser vom schlachthof ordnungsgemäß gebaut und betrieben wird, dürften im kanalnetz weniger die geschilderten einleitprobleme auftreten.

    peter

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner-von-Siemens zugeschrieben)

  • Hallo Peter,

    die Empfehlungen zur Impfung wird regelmäßig ausgegeben und von einem Teil der Mitarbeiter auch wahrgenommen.
    Die in diesem Gewerk übliche PSA ist Standard.

    Auch der Verweis auf Verbau, Einstiegshilfe etc. ist richtig.

    Im Vorliegenden Falle jedoch geht es nicht um das Alltägliche, sondern um die Besonderheit dass Blut und Gewebe im Kanal schwimmt.
    Und hier Unsicherheit herrscht wie damit umgegangen werden muss.

    PS: reini ist raini

    • Offizieller Beitrag

    ... gut, du hattest ja erst mal nach "weiteren maßnahmen" gefragt.

    ansonsten solltet ihr auf keinen fall dulden, dass blut und gewebe bis in eure kanalisation gelangt. Meines wissens nach gibt es für die einschlägige industrie vorschriften, die das zurückhalten dieser "abfälle" fordern. Ich habe das im moment aber nicht parat.

    vielleicht mal "googeln" unter schlachtabfälle, ATV bzw. DWA.

    peter

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner-von-Siemens zugeschrieben)

  • Hallo Calimero,

    die Sicherheitsmaßnahmen, die Ihr in Eurem speziellen Fall ergreifen müsst, unterscheiden sich nicht von denen, die Ihr grundsätzlich bei Arbeiten mit Abwasserkontakt ergreifen müsst. Da Ihr nie wisst, was oberhalb Eurer Arbeitsstelle eingeleitet wird, sind grundsätzlich die höchsten Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Ich hatte seinerzeit eine BA (http://www.sifapage.de/forum/info_db.…id=1&noheader=0) eingestellt. Zusätzlich sind natürlich auch beim Anschluss einer Hausanschlussleitung an den Sammler noch alle weiteren Gefahren (gefährliche Kanalatmosphäre, Überflutung etc.) zu betrachten.

    Gruß

    Lucki

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