Leitmerkmalmethode ziehen - schieben

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  • Hallo, brauche mal eine vernünftige Idee von euch!

    Wir produzieren Kunstoffmüllbehälter von 60L-340L Fassungsvermögen.
    Die Müllbehälter, wie sie sie wohl jeder kennt, werden für den Transport aber nicht vollständig montiert sondern gestapelt, nur der untere Behälter bekommt die Räder. Alle anderen nicht angebauten Teile werden später in den obersten Behälter des Stapels eingelegt! Somit ergibt sich dort ein sehr hoher Schwerpunkt.

    Wenn ich nun die Leitmerkmalmethode für ziehen und schieben anwende:
    Leitmerkmalmethode ziehen/schieben
    ergibt sich folgendes:
    Zeitwichtung 40-200x Faktor = 4
    Masse,rollend (Karre) 100kg-200kg Faktor = 2
    Positioniergenauigkeit hoch/langsam Faktor = 2
    Körperhaltung leicht vorgebeugt/verdreht Faktor = 2
    Ausführungsbedingung eingeschränkt/ Fußboden uneben(LKW) Faktor = 2
    Bewertung:
    (2+2+2+2)x4=32

    Risikobewertung 3 (25-50)
    Wesentlich erhöhte Belastung, Gestaltungsmaßnahmen sind angezeigt!!

    Nun möchte der Vertrieb die Stapelhöhe erhöhen um Transportkosten zu sparen. Dadurch wird allerding nicht nur das Gesamtgewicht erhöht (<200 kg), der Schwerpunkt wäre durch die eingelegten Stahlachsen und die Räder noch weiter oben.
    Wie kann ich diesen Faktor noch in die obige Betrachtung einbringen so das ich alle davon überzeugen kann das höhere Staplungen aus Sicht der Arbeitssicherheit nicht vertretbar sind?

    Gruß Ralph

    Ps.: im letzten Jahr hatten wir 3 meldepflichtige Unfälle wegen umfallender Behälterstapel, leider reicht denen diese Argumentation nicht aus!

    "In der Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen." (Voltaire)

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  • Hallo Ralph,

    ist es vom Ablauf her evt. möglich die Anbauteile in die untersten Behälter einzulegen, dann wäre der Schwerpunkt tiefer?

    Gruß

    Puma

  • Hallo Ralph,

    eine schwierige Situation!

    Zum einen wird offensichtlich Deine Risikobewertung jetzt schon ignoriert, so dass davon auszugehen ist, dass auch eine zusätzliche Erhöhung nicht berücksichtigt wird. Die Arbeit würde ich mir an Deiner Stelle nicht machen.

    Zum zweiten werden meldepflichtige Unfälle auch ignoriert. Dazu ist doch auch nichts weiter zu sagen, oder?

    Ich denke, Du kommst am besten weiter, wenn Du mit den Argumenten "Geld" und "Vorschriften" ankommst.

    Beim Geld kannst Du die durch die Unfälle bereits entstandenen Kosten ermitteln und den Zuständigen aufzeigen.

    Bei den Vorschriften hilft Dir evtl. die BGI 869 weiter, dort sind u.a. auch Stapelhöhen genannt.

    Du solltest auch Kontakt mit der BG aufnehmen, die sind normalerweise bei solchen schwierigen Fällen sehr hilfreich und überzeugend.

    Liebe Grüße
    Isabau

  • Zitat

    Original von puma
    ist es vom Ablauf her evt. möglich die Anbauteile in die untersten Behälter einzulegen, dann wäre der Schwerpunkt tiefer?

    Hallo Puma
    Leider ist dies nicht möglich da der verbleibende Platz im untersten oder auch in allen anderen Behälter bei weitem nicht ausreicht. Einzige Möglichkeit gibt nur der obere Behälter her. Andere Alternative wäre alle losen Anbauteile in keinen Behälter zu legen und alle Sache "lose" beilegen. Da geht allerdings wieder ein kompletter Stapelplatz verloren!


    Zitat

    Original von Isabeau
    eine schwierige Situation!

    Zum einen wird offensichtlich Deine Risikobewertung jetzt schon ignoriert, so dass davon auszugehen ist, dass auch eine zusätzliche Erhöhung nicht berücksichtigt wird. Die Arbeit würde ich mir an Deiner Stelle nicht machen.
    .......
    Bei den Vorschriften hilft Dir evtl. die BGI 869 weiter, dort sind u.a. auch Stapelhöhen genannt.

    Hallo Isabeau,
    meine Risikobewertung wird nicht gänzlich ignoriert, auch nicht die Unfälle. Es gibt einige die die Probleme sehen und mit mir sind, leider gibt es aber immer welche die noch überzeugt werden müssen ;)

    Die BGI 869 ist nicht schlecht, hilft mir allerdings dabei nicht. In die Gefährdungsbeurteilung, die ja in dieser BGI behandelt wird habe ich die nötigen Punkte erwähnt. Auch ist das Ergebnis der Leitmerkmalmethode dort eingeflossen. Dennoch meine ich das ich auch die letzten Zweifler überzeugen könnte wenn ich ihnen plausibel machen könnte das der Behälterstapel mit seinem hohen Schwerpunkt um Faktor x das Ergebnis mit der "Sackkarre" aus dem obrigen Beispiel verschlechtert.

    Ich habe jetzt die QW gebeten mir weitere Daten zu beschaffen:
    - Lage des Schwerpunktes der verschiedenen Stapelvarianten
    - der kritische Winkel ab dem der Stapel anfängt zu kippen.
    Daraus kann ich dann ein Kräfteparallelogramm erstellen aus denen, so hoffe ich, den Unterschied zu einer Sackkarre (mit niedrigen Schwerpunkt) und unserm Behälterstapel anschaulich darstellen kann.

    Gruß Ralph

    "In der Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen." (Voltaire)

  • Wie hoch werden denn die Stapel? Sind das die grauen Hausmülltonnen die ich kenne?
    Kann man den Radsatz und die Achse nicht in jede Tonne beigeben, die sind doch bestimmt nicht bis zum Boden ineinander geschoben. So würde sich der Schwerpunkt etwas verändern.
    Werden die Tonnen zum Bessren Lkw-Transport gestapelt? So lässt sich doch bestimmt eine Transport- und Ladehilfe finden. Die Sackkarre ist hier ein sehr guter Ansatzpunkt. Diese gibt es mit einem anbebauten Fahrgestell,ähnlich einer Schere mit zusätzl. Rollen, was ein Umkippen nach hinten nur bis zu einer gewissen Neigung zulässt. Damit minderst du die Belastungen des Abstützens beim Fahren gegen Null. Am Lagerplatz oder im Fahrzeug steht diese Säule wieder senkrecht.
    Suche Alternativen. Betriebswirtschaftlich wirst du eine größere Stapelhöhe wohl nicht ewig verhindern können.

    Ciao Andreas

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  • Hallo Andreas,
    ja es sind die grauen Hausmülltonnen mit zwei Rädern die wohl fast jeder kennt. (gibt aber auch in anderen Farben) Gestapelt werden die Behälter zwischen 8 Stück bis 12 Stück je nach Ausführung und Größe. Bei keinem der Behälter, ausser im obersten, kann man die Achsen einlegen, dazu reicht der Platz nicht, evtl. kann man je Behälter zwei Räder einlegen.
    Aus Betriebswirtschaftlicher Sicht werden die Behälter gestapelt um so viele Behälter wie möglich auf den LKW zu schaffen, der Transport ist schon ein großer Kostenfaktor.
    Eine Ladehilfe, ähnlich einer Sackkarre ist schon mal getestet worden. Leider hat sich die nicht bewährt da durch sie der Platzbedarf auf ohnehin begrenzten Ladefläche noch geringer wird und so das händeln noch schwieriger wird.
    Trotzdem werde ich diesen Punkt aber noch einmal aufgreifen, die zusätzliche (Stütz)Rolle gegen ein Umkippen reizt ;)

    Gruß Ralph

    "In der Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen." (Voltaire)