Arbeiten in Zwischendecken

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  • Guten Tag zusammen, ich habe ein Problem noch nicht ganz beseitigt, da rollt das nächste an. Einige Handwerker/ Monteure von uns müssen derzeit für Tätigkeiten bei einem Kunden in deren Bürostandorten in Zwischendecken und Lüftungskanälen kriechen. Ich wurde als zuständiger Arbeitsschützer für unsere Leute nach Schutzmaßnahmen gefragt und habe aufgrund meiner Erfahrungen mit KMF vorsorglich angeordnet, nur mit Einweg- Ganzkörper- Overalls (Schutzanzüge), mind. P2 Masken, Schutzbrille und Schutzhandschuhe zu tragen. Der Teamleiter hat auch alles brav besorgt. Einem Handwerker geht das nicht weit genug. Er will präventive Staubschutz- und Fasermessungen vor Aufnahme der Tätigkeit, weil ja auch alte Liegestäube aufgewirbelt werden. Geht das nicht ein bisschen weit? Wir kommen nicht mehr zu Arbeiten, wenn wir jetzt vorher immer noch messen, obwohl es keinerlei Verdachtsmomente vorliegen. Gibt es hier Erfahrungen in dieser Thematik?

    Gruß
    Sifuzzi

    "Es ist der der gewöhnliche Fehler der Menschen, bei gutem Wetter nicht an Sturm zu denken." Niccolo´Machiavelli - Der Fürst 1513

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  • Hallo Sifuzzi,

    wir arbeiten auch in Zwischendecken und Lüftungskanälen. Unterschiedliche Mitarbeiter in Z.decken oder L. Kanälen. Man sollte zwischen beiden unterscheiden, soweit möglich – und keine Besonderheiten relevant. Lüftungskanäle = biologische Gefährdung? -> Einweganzüge + Maske; Zwischendecke = Stäube/ größere Staubpartikel-> Schutzbrille?/ elektrische Gefährdung?, weil unter Spannung stehende Leitungen, die schlecht einsehbar sind?-> Beleuchtung?, 5 Sicherheitsregeln? Kommt darauf an, was die Arbeitsaufgabe ist. „Freimessen“? Ohne realistische Gefährdung finde ich das überdimensioniert.
    VG Martina

    Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (W. Churchill)
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    Das Schwierige am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.
    Andre' Maurois

  • Moin SiFuzzi,

    wenn Du messen lässt und als Ergebnis (ich kenne jetzt die Einheiten und die Grenzwerte nicht) >1.500ppm rauskommt, was macht Dein Handwerker dann? Was macht er, wenn als Ergebnis >3.000ppm rauskommt. Wie verhält er sich, wenn auf dem Messbericht >10.000ppm steht?

    Es gibt eine Gefährdung - JA
    Es wurden angepasste Maßnahmen getroffen - JA
    Dem Mitarbeiter genügt das nicht - Sch.....egal.

    Die Rechte des Mitarbeiters sind in §17 (2) ArbSchG klar geregelt. Wenn ihm die Vorgehensweise nicht passt, kann er den dort dargelegten Weg beschreiten. Im Arbeitsschutz ist nirgends geregelt, dass alle Beschäftigten mit der Gefährdungsbeurteilung und den daraus abgeleiteten Maßnahmen einverstanden sein müssen. Zusätzlich zur PSA würde ich noch organisatorische Maßnahmen festlegen, damit die Kollegen die KMF nicht durch die Gegend werfen, schneiden etc., wie es in der Handlungsanleitung zum Umgang mit KMF beschrieben ist. Dann ist es aber auch gut.

    Ich würde mit dem Kollegen sprechen und ihm nochmals die Gefährdungen und Maßnahmen darlegen, auch vor dem Hintergrund der Handlungsanleitung.

    Wir haben bei uns im Betrieb eine gasbetriebene Heizung. Ich lasse auch nicht jeden Morgen das Haus freimessen, bevor ich es betrete. :whistling:

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Moin Frank, danke dir. Ich sehe das auch so. Dann kämen wir im Handwerk auch gar nicht mehr zum Arbeiten. Wenn ich mir so einen Beruf aussuche, dann wird es auch mal schmutzig. Ich glaube eher das der Kollege diese Arbeiten nicht ausführen möchte, ist ja auch nicht angenehm. Ich habe jetzt eine Betriebsanweisung geschrieben mit Bezug zur TRGS 521. Danke! VG Sifuzzi.

    "Es ist der der gewöhnliche Fehler der Menschen, bei gutem Wetter nicht an Sturm zu denken." Niccolo´Machiavelli - Der Fürst 1513