Branchenlösung im Krankenhaus (Abfall)

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  • Vielleicht hat der Eine oder Andere ein ähnliches Problem. Die Abfallentsorgung im Krankenhaus mit dieser Branchenlösung. Aktuell handelt es sich dabei um LVP und Glas. Die Entsorger vor Ort, wollen diese Abfälle nicht mehr entsorgen weil diese nicht dem dualen System angehören. Dennoch müssen wir die Abfälle, welche dem dualen System angehören Behälter vorgehalten werden. Dies ist ein ziemlicher logistischer Aufwand abgesehen vom absoluten Platzmangel.

    Meine Frage daher, arbeitet jemand mit diesen zwei Systemen oder ist es bis jetzt ganz unbekannt.

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  • Guten Tag,

    ich bin verwirrt. LVP = Leichtverpackung, richtig? Deine Entsorger sagen, dass Glas und LVP nicht mehr zum Dualen System gehören? Du behauptest aber zwei Sätze später das Gegenteil, richtig?
    Guck mal unter https://sifaboard.de/www.recycling-fuer-Deutschland.de
    Dort sind zumindestens LVP's noch für den gelben Sack (gelbe Tonne) zugelassen. Für Glas gab es (u. U. je nach Gebietskörperschaft) von jeher getrennte Abholsysteme. Lass Dir doch einen Glasscontainer auf den Hof stellen.
    Beides unterliegt der Verpackungsverantwortung. Ansonsten hätte ich da voll etwas verpennt. Soll ja vorkommen.
    Die Firma Sita SUEZ bietet unter dem Programmnamen Health Care eine Komplettentsorgung für Kliniken.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Moment, man muss ganz klar unterscheiden zwischen den Abfällen eines Krankenhaus und den Abfällen der Allgemeinheit!

    Aufgrund der 7. Novelle der Verpackungsverordnung hat sich da einiges massiv geändert, was vielen so nicht bewusst! Dies betrifft allerdings in erster Linie die vielen Endverbraucher wie Krankenhäuser, Kinos, Gastronomie etc..

    LVP = Leichtverpackungen? Ja, richtig! Aber da muss man differenzieren zwischen Verpackungen z.B. die Verpackungen eines einfache Joghurts und dem Blister einer Medikamentenverpackung. Diese muss ich trennen und separat entsorgen.

    Weiter geht es beim Glas. Auch hier muss dann ganz genau auseinander nehmen, was dem Dualen System angehört zum Beispiel die Sektfalsche und was nicht zum Beispiel die Infusionsflasche. Auch dafür benötige ich zwei Behälter.

    Wie gesagt, letztendlich ging es vielen nur um den Rohstoff der dahinter steckt und welcher dann problemlos entsorgt wurde.

    Jetzt ist es so, es geht nicht um den Rohstoff sondern um die Lizenzen.

  • Du hast Recht. Wobei mir das mit den Lizensen keinen Sinn ergibt. Aber da fragt keiner nach.
    Welcher § der VerpVO ist das? §8?

    Wobei ich das mit den Infusionsflaschen aus Glas nicht verstehe:

    Quelle: VerpVO Anhang V zu § 3 Abs. 1 Nr. 1
    Beispiele für die genannten Kriterien
    Beispiele für Kriterium Buchstabe a

    Gegenstände, die als Verpackungen gelten:

    Schachteln für Süßigkeiten
    Klarsichtfolie um CD-Hüllen
    Versandhüllen, die Kataloge und Magazine enthalten
    Backförmchen für kleineres Backwerk, die mit dem Backwerk verkauft werden
    Rollen, Röhren und Zylinder, um die flexibles Material aufgespult ist (z.B. Kunststofffolie, Aluminium, Papier), ausgenommen Rollen, Röhren und Zylinder, die Teile einer Produktionsanlage sind und nicht zur Aufmachung eines Produkts als Verkaufseinheit verwendet werden
    Blumentöpfe, die nur für den Verkauf und den Transport von Pflanzen bestimmt sind und in denen die Pflanze nicht während ihrer Lebenszeit verbleiben soll
    Glasflaschen für Injektionslösungen
    CD-Spindeln, die mit CDs verkauft werden und nicht zur Lagerung verwendet werden sollen - Kleiderbügel, die mit einem Kleidungsstück verkauft werden
    Streichholzschachteln
    Sterilbarrieresysteme (Beutel, Trays und Materialien, die zur Erhaltung der Sterilität des Produkts erforderlich sind)
    Getränkesystemkapseln (z.B. für Kaffee, Kakao, Milch), die nach Gebrauch leer sind
    wiederbefüllbare Stahlflaschen für verschiedene Arten von Gasen, ausgenommen Feuerlöscher

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    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
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    Gruß Mick

  • ...Die Entsorger vor Ort, wollen diese Abfälle nicht mehr entsorgen weil diese nicht dem dualen System angehören. Dennoch müssen wir die Abfälle, welche dem dualen System angehören Behälter vorgehalten werden. Dies ist ein ziemlicher logistischer Aufwand abgesehen vom absoluten Platzmangel. ...


    Werden die Verpackungen bisher völlig kostenfrei zurückgenommen oder müsst Ihr Transportkosten/Behältergestellung bezahlen?
    Wenn man den internen und externen logistischen Aufwand betrachtet, lohnt es sich oft nicht verschiedene Fraktionen zu sammeln. Das ganze System ist irgendwie "krank" und funktioniert eben nicht überall so reibungslos, wie man sich das am Schreibtisch ausgedacht hat.

    Vielleicht wäre es für Euch auch sinnvoll über einen Entsorgungsverband nachzudenken wie dies z.B. EVMed ist. Dieser Verband nutzt dann die etik um Entsorgungslösungen anzubieten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Das mit den Infusionsflaschen ist ganz einfach! Die haben oben ja meistens einen Gummipfropfen und einen Aluminiumring. So trennt man den Glashals ab, weil sonst bekommt man das Gummi und Aluminium nicht ab, ist es so das häufig dies die Charge verunreinigt, weil man aufgrund des geringen Gewichtes des Halses und der untypischen Flugeigenschaften dies nicht astrein trennen kann. Deswegen sträuben sich jetzt auf einmal die Entsorger diese anzunehmen. Dahinter steckt wohl, dass man es sonst anders verkaufen konnte und jetzt nicht mehr so einfach kann.
    Das Glas wurde kostenlos abgeholt, aber vom Entsorger entsprechend weiter verkauft. Gleiches bei LVP.
    Bisher war alles kostenfrei. Die Mehrkosten stehen in keinem Verhältnis mehr und verursachen, stand heute, einen fünfstelligen Betrag al zusätzliche Kosten. Wenn wir sagen, ok alles in den Restmüll zahlen wir halt die Tonne Restmüll mehr, ok ist auch nicht so die feine Lösung entspricht auch nicht den Anforderungen an das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), aber man muss sehen wo man bleibt. In der Zwischenzeit ergab sich Kontakt zu einem Branchenanbieter dieser Branchenlösung der Krankenhäuser. Ergo, werden wir dieses Angebot wahrscheinlich annehmen, die lokalen Versorger gehen entsprechend alle leer aus. Denn dieses Unternehmen „kauft“ von uns den Müll, verrechnet es mit Transport- und Mietkosten und sagte mir voraus, dass wir, wenn sich die Menge nicht ändert, monatlich sogar 50€ gewinnen machen würden.

  • mir fehlen die Worte. Da denkt natürlich keiner drüber nach. Kann sich der Entsorger weigern die Abfälle, sofern diese unter die VerpV fallen, anzunehmen? Ich kenn jemanden, der bei einem Entsorger sich mit dem Thema VerpV beschäftigt kontaktieren. Ich mach mich mal schlau. Werde hier berichten.

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  • ... Kann sich der Entsorger weigern die Abfälle, sofern diese unter die VerpV fallen, anzunehmen? ....


    Er kann, wenn die Verpackungen nicht dem eigenen Lizenzsystem unterliegen. Entgegen der landläufigen Meinung ist die Verpackungsrücknahme ja nicht kostenlos, sondern bereits beim Kauf der Verpackung bezahlt. Hierzu müssen die Verpackungsanbieter entsprechende Lizenzen zeichnen z.B. der Grüne Punkt. Gewisse Fehlabwurfquoten werden in der Regel toleriert, aber irgendwann werden die Entsorger hier Kosten abwälzen wollen und entweder die Annahme bei zu hoher Fehlerquote verweigern, oder eine Sortiergebühr kassieren.

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  • ...Wenn wir sagen, ok alles in den Restmüll zahlen wir halt die Tonne Restmüll mehr, ok ist auch nicht so die feine Lösung entspricht auch nicht den Anforderungen an das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), aber man muss sehen wo man bleibt. ...


    Wenn man den Restmüll zur (thermischen) Verwertung abgibt, kann das durchaus vorteilhaft sein. Die Verbrennungsanlagen freuen sich über Müll, der einen entsprechend hohen Heizwert liefert, aus den Haushalten kommt ja immer weniger.

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  • Nee Gedanken macht sich keiner! Wie man die Sachen intern logistisch umsetzen soll auch nicht. Die Entsorger berufen sich auf diese Branchenlösung und sagen soll der es entsorgen! Die Annahme kann verweigert werden oder es werden halt die Fehlwürfe in Rechnung gestellt. Die Mitarbeiter können diese Leistung auch gar nicht erbringen. Wie wollen die selektieren welche Verpackung welche Lizenz hat.
    Jetzt haben sich aber die Entsorger bei uns damit wohl böse in Knie geschossen. Wie bereits schrieb bietet ein Unternehmen für den ganzen Müll LVP, Glas, Papier, Pappe eine Lösung an. Diese ist wohl erst mal kostenlos, denn ich denke die Rohstoffe, gerade Glas und Papier kann ja für viel Geld weiter verkauft werden.
    Natürlich muss man auch berücksichtigen, an dem Beispiel eines Joghurtbechers zahle ich die Entsorger beim Einkauf und bei der Entsorgung extra. Doppelte Kosten eben und das man auch klar festhalten, zur Last der Allgemeinheit. Es ist ja nun einmal kein Geheimnis das diese zusätzlichen Kosten kompensiert werden müssen und dies hat natürlich einen Stellenabbau, ok im kleinen Rahmen, zur folge. Denn die Mehrkosten die entstehen sind fast das Geld was Geschäftsführung an Brutto für einen AN zahlt. Nur einmal, damit man eine Größe fassen kann.