Also, ich höre mir so was auf alle Fälle an... im Hinblick auf psychische Belastungen, Arbeitsklima und ähnliches kann das jedenfalls nicht schaden. Ich verweise bei mir immer auch auf den Betriebsrat, aber es gibt auch Personen, die lieber mit mir sprechen wollen....
Für mich zählt auch, daß ich mit diesem "offenen Ohr" im Laufe der letzten Jahre eine nicht zu unterschätzende Vertrauensbasis zu den Mitarbeitern aufgebaut habe und deshalb auch Probleme mitgeteilt bekomme, die ich sonst lange und mühsam suchen müsste. Und die Hintergründe dazu meist auch gleich. Und da geht es dann um Probleme, die mich als FaSi direkt was angehen, von überbrückten Sicherheitseinrichtungen zu plötzlich im Boden auftauchenden Löchern (Hausmeister hat ein defektes Rohr gesucht.... Rohr gefunden.... Rohr getauscht... Loch nicht wieder zugemacht, weil kein Zement da war... Mitarbeiter mit 800 Grad heißen Schmelzproben hüpften wohl zwei Tage lang über eine 40 cm tiefe, 40 cm breite und 1 1/2 Meter lange Grube, bevor mir jemand Bescheid gesagt hat... war wohl keiner in der Lage, wenigstens ein stabiles Brett drüber zu legen...).
Ich sage den Mitarbeitern aber auch nicht sofort: Ja, klar, da kann ich was dagegen tun. Ich höre dem Mitarbeiter zu, sage, ich werde mich darum kümmern... in den nächsten Tagen spreche ich dann mit dem Vorgesetzten, höre mir an, was er grade für Probleme hat... frage mal nach, ob grade alles in Ordnung ist in der Abteilung (meisten motzt der Vorgesetzte dann über genau den Mitarbeiter, der vorher bei mir war und ich kriege die andere Seite zu hören...) und mit etwas Glück waren beide bloß grade gestresst und die Sache verläuft sich im Sand. Ich hatte aber auch schon den Fall, daß ich tatsächlich den Betriebsarzt hinzugezogen habe, weil ein Mitarbeiter sich psychisch so von seinem Vorgesetzten unter Druck gesetzt gefühlt hat, daß er wirklich ernsthafte gesundheitliche Probleme entwickelt hat. Dann hatten wir eine Reihe von Gesprächen mit dem Betriebsarzt und dem betreffenden Mitarbeiter und schließlich auch mit dem Vorgesetzten. Das Problem besserte sich eine Weile, aber so alle halbe Jahr kommt es wieder auf den Tisch. Interne Versetzung geht leider nicht, private psychologische Beratung wurde dem MA vom Betriebsarzt noch angeboten (Stressbewältigung, Umgang mit Druck ect.), aber wirklich glücklich ist keiner mit der Situation....
Grüße, hnooasl