Beiträge von MichaelD

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    ...ob das eine BK ist wird Dir vertrauensvoll die zustaendige Fachabteilung fuer die Anerkennung der BG mitteilen... :) OK, kleiner Scherz.

    Eine BK ist es bestimmt nicht, also zumindest kann ich mir das nicht vorstellen. Allergien koennen sehr spezifisch sein und aufgrund der Tatsache, dass ein MA, eventuell(!!!) eine Reaktion darauf zurueckfuehrt, ist hier sicher vor Aktionismus erstmal Ursachenforschung gefragt. Also, Hautarzt, Allergietest mit dem Produkt, Inhaltsstoffkontrolle etc. Dies ist hier m.E. der erste und vorrangigste Schritt.

    In der Regel liegt ja eine Reaktion auf einen der Inhaltsstoffe vor. Wenn dieser definiert ist, gibt es eine Vielzahl von Moeglichkeiten, Alternativen anzubieten - allerdings erst dann. Koennte es vielleicht auch sein, dass der MA allergisch auf Stoffe reagiert, mit denen er umgeht? Eine Hautschutzcreme ist eben kein Vollschutz. Will heissen, selbst wenn ich eine Creme gegen Oele und Fette aufgetragen habe, sollte ich nicht im Altoelfass planschen...

    In diesem Sinne
    Der Michael

    nein, muessen sie nicht, da es sich hierbei um arbeitsmedizinische Vorsorge gem. deutschem Recht handelt. Allerdings solltet ihr als Auftraggebe:

    1. In der Auftragsvergabe definieren, dass alle eingesetzten MA einen medizinischen Eignungsnachweis besitzen und
    2. diesen, zumindest stichprobenartig, regelmaessig ueberpruefen.

    In diesem Sinne
    Der Michael

    Wie oft schon wurden Autofahrer am Stauende von einem herrannahenden und den Stau nicht bemerkenden Lkw zermalmt?

    DAS trifft ebenso genau den Kern. Haeufig glauben wir, ein solcher Unfall entzieht sich unserem Einfluss und ist "Schicksal". Aber bei Licht betrachtet: Ist das wirklich so?!?!? Derjenige, der den herannahenden LKW nicht bemerkt, ist nicht der LKW Fahrer, sondern der des PKW, oder? Nun, kann dieser sein Verhalten positiv beeinflussen und damit seine Ueberlebenschancen steigern?

    Wer von euch:

    - schaltet den Warnblinker am Ende eines Staus ein? - OK, wahrscheinlich die meisten!
    - Haelt ausreichend Abstand zum Vordermann um im Falle eines Falles ausweichen zu koennen? - Vielleicht 50 %?!?
    - Haelt Ausschau nach einer Ausweichmoeglichkeit fuer den Fall der Faelle? - 10%?!?
    - Behaelt den Rueckspiegel im Auge, wenn er auf ein Stauende auffaehrt und wenn er bereits am Ende steht? - ...

    Natuerlich ist all das keine GARANTIE dafuer, dass ich nicht umgenietet werde. Aber es reduziert das Risiko um ein Vielfaches.

    Ich koennte jetzt noch zu "Kleinen Schnittwunden" etc. Stellung nehmen, aber ok, wir kommen so langsam vom eigentlichen Thema ab und ich zieh' mich mal aus Diskussion zurueck; nicht ohne anzumerken, dass sowas immer einen Heidenspass macht und ich euch allen fuer eure Ausfuehrungen herzlich danke - Achtung: Ist kein Sch... sondern tatsaechlich so gemeint!

    In diesem Sinne
    Der Michael

    danke. Du sprichst exakt einen meiner wesentlichen Punkte an.

    Als Unternehmen in einem hochindustrialisiertem, technisch anspruchsvollen Bereich mit relativ viel manueller Beschaeftigung haben wir, wie auch unsere gesamte Branche weniger Unfaelle als Verwaltungsbetriebe. Warum? Weil wir die Menschen aendern, nicht die Umgebung. Dazu gehoert eben auch, dass MA auf "Kleinigkeiten" achten, Verantwortung uebernehmen und unmittelbar eingreifen wenn noetig. Dazu gehoert aufeinander zu achten un beispielsweise einen Kollegen anzusprechen wenn sein Schnuehrsenkel auf ist, damit er auf dem Weg zum Kopierer nicht ueber seine eigenen Fuesse faellt.

    Aber, ich bin nicht Precht, Stichwort "Philosophie, also abschliessend: Ich moechte von meinen MA nicht 0 Unfaelle "fordern" - ich moechte dass sie daran glauben! Nur dann werden sie auch entsprechend handeln.

    In diesem Sinne
    Der Michael

    dass unterscheidet uns scheinbar: Ich glaube daran dies erreichen zu koennen. Und in der Tat waren wir dort schon mehrfach. Beispiel: 3,6 Mio (!) gefahrene km / a ohne Unfall - so, und jetzt kommst Du.

    Aber, nochmal, nix fuer ungut. Ist z.T. sicher auch eine philosophische Frage.

    In diesem Sinne
    Der Michael

    was sind denn "unerreichbare" bzw. "erreichbare" Ziele im Arbeitsschutz?

    Sicherlich hast Du recht mit KVP und das ist ja auch ein wesentlicher Teil erfolgreicher Sicherheitsarbeit. Allerdings MUSS das Kernziel "Null Unfaelle" immer stehen und ich muss davon ueberzeugt sein, dieses Ziel erreichen zu koennen. Das wird nicht morgen oder uebermorgen geschehen, aber nur mit dieser Ueberzeugung kann ich entsprechende Verhaltensaenderungen herbeifuehren. BTW: Ich fuer meinen Teil besitze diese Ueberzeugung.

    Ich kann hier mal wieder das abgedroschene Beispiel nehmen: Dein Unternehmen hatte 10 schwere und 3 toedliche Unfaelle im Jahr x. Kann das Ziel fuer das Folgejahr dann sein: "Reduzierung der Unfallquote um 60%!" (Was ein ziemlich schwer erreichbares Ziel waere.) - Dann habe ich immer noch einen Todesfall und 4 schwere Personenschaeden. Akzeptabel? Nein, definitiv nicht.

    Visionen und innere Ueberzeugungen sind der Motor und der Treibstoff fuer jede Art von Fortschritt. Wie ich diese Resourcen nutze, also welchen Weg ich dahin nehme, ist wieder eine andere Geschichte...

    In diesem Sinne
    Der Michael

    ...ja. Also erst einmal ist der direkte Vorgesetzte die Mutter seiner Mitarbeiter und in vollem Umfang fuersorgepflichtig... :)

    Auf der anderen Seite ist der AL natuerlich ebenso dafuer verantwortlich, dass in seinem Arbeitsbereich keine "unqualifizierten" Leute rumlaufen oder arbeiten. Klassisches Dilemma also?!? Ihr koennt ja abwarten, bis etwas passiert und die Sache vom Richter klaeren lassen. Meine Vermutung: Beide kriegen ihr Fett weg - zu Recht!!
    Wenn ihr eine solche Konstellation habt, unterhaltet euch darueber und einigt euch auf eine entsprechende Regelung. man kann sowas auch auf beide Schultern verteilen. Mit "Betonkopfmentalitaet"ist keinem geholfen.

    Und auch wenn Du vielleicht etwas anderes gehofft hast: Ich glaube in der von Dir beschriebenen Situation wird sich keiner zu einer "schwarz-weiss-Aussage" hinreissen lassen...

    In diesem Sinne
    Der Michael

    Wo hast Du die meisten Unfaelle? Bei einer grossen Revision deiner Anlagen? Sicher nicht. Eventuell beim Laufen, Gehen...also Koerperbewegungen - sehr viel wahrscheinlicher. Wie in Deinem Raucherbeispiel genannt, beurteile ich ein Risiko nicht nur ueber die Schwere, sondern auch ueber die Eintrittswahrscheinlichkeit. Wenn ich mir hier die Zahlen fuer "Bewegungsunfaelle"allgemein anschaue, dann gibt es nicht so viele Taetigkeiten mit hoeherem Risiko.

    Und nochmal zur Kultur: Erfolgreiche Sicherheitsarbeit faengt mitVisionen (ein schoenes Wort) an. Meine Vision bzw. Ueberzeugung ist, dass ein Arbeiten mit 0 Unfaellen moeglich ist. Wenn ich diese Ueberzeugung verlieren sollte, mach ich Schluss mit diesem Job - die Wahrscheinlichkeit ist aber eher gering :-). Wenn Du sagst: "Die 0 ist eh nicht zu erreichen!"- Wo ist denn Deine Toleranzschwelle, wenn ich das mal provokativ fragen darf?

    In diesem Sinne
    Der Michael

    PS: ...und ich habe manchmal das Gefuehl mich wiederholen zu muessen (a.r.ni hat mich mal einen Ketzer genannt ;-)): Ich will hier nicht auf die K... hauen sondern einfach mal ein paar Aspekte zum nachdenken reinbringen.

    ...losgeloest von diesen Begrifflichkeiten:

    Also: Auf Privatgrundstuecken und Firmengelaenden liest man hauefig den Satz: "Hier gilt die StVO." Stimmt ja i.d.R. gar nicht. Richtig waere: "Hier gelten die Regeln der StVO."

    Bezogen auf die G 25 kann ich als AG eine Eignungsuntersuchung vorgeben, die der Arzt "nach den Regeln der G 25 durchfuehrt." Damit hab ich als AG die relative Gewissheit, einem gewissen, nachpruefbaren und akzeptierten Standard bei meiner Eignungsuntersuchung bezogen auf Fahrtaetigkeiten zu folgen und muss mich andererseits gar nicht mit diesem Definitionsdilemma rumschlagen.

    Hoert sich einfach an? Ich glaube, dass ist auch so.

    ...und, ist mir gerade noch so eingefallen: Ich brauche dann noch nicht mal einen Arbeitsmediziner zu beauftragen, hi, hi..

    In diesem Sinne
    Der Michael

    ...hat zum einen viel mit Statistik zu tun. Wenn Du viele Meldungen hast, kannst Du sehr leicht Trends identifizieren. Dazu ist allerdings die Vorgabe auswertbarer Daten erforderlich, also z.B. Klassifizierungen von Ursachen, betroffenen Taetigkeiten, etc. Definierte Aussagen kann ich halt entsprechend auswerten - Pros nicht.

    Weiterhin kannst Du Klassifizierungen nach den moeglichen Folgen, also dem Potential stellen. Es gibt sog. High Potential Ereignisse, die, im Falle eines Falles, sehr gravierende Auswirkungen haben koennte. Bei solchen Faellen "lohnt" sich dann immer auch eine Root Cause Analysis.

    In diesem Sinne
    Der Michael

    Also, wir haben > 100.000 MA und ja, hier kommt einiges zusammen. Wir haben allerdings auch entsprechende Werkzeuge zur Verfuegung, um solche Sachen handlen zu koennen - das funktioniert nicht mehr, und hier hat tiefflieger recht, haendisch. Will also konkret heissen, alle MA koennen, sollen und muessen ALLE Vorkommnisse, Situationen, Handlungen etc. direkt elektronisch einpflegen. Geht nicht?!?! Doch, funktioniert. Jan 2014 - heute ca. 122.000 Reports in nur einem Teilbereich. Monatliches Reporting zeigt Ursachen, Schwerpunkte etc. auf, aus denen dann Programme abgeleitet werden.

    Und um mal das o.g. Beispiel aufzugreifen: Genau solche Dinge haben dazu gefuehrt, dass es hier ein Basistraining, verpflichtend fuer alle MA (!), gibt, welches sich ausschliesslich mit, wie wir es nennen, Body Control Technique befasst. Dieses hat auch einen praktischen Uebungsteil und ist jaehrlich zu wiederholen.

    "Ha, ha, und was bringt mir das?" fragen sich vielleicht einige. Verhaltensaenderung!!! Und das ist es, worauf es ankommt. Wir stuerzen uns immer noch auf TOP - allerdings ist unsere Technik schon ziemlich gut. Man vergisst imer wieder, dass am Ende des Tages Menschen mit dieser Technik umgehen. Wenn ich diese nicht aendern kann, erreiche ich mit viel Aufwand so gut wie nichts. Ich spreche hier auch immer gerne von einer Sicherheitskultur. Eine solche Kultur waechst ausschliesslich in den Koepfen der Menschen.

    Und ganz ehrlich: Wenn ich diese Kultur verkaufen will, und das wollen insbesondere wir als "Sicherheitsfuzzies" kann ich das nicht ohne selbst eine entsprechende Einstellung zu haben. Also, ueberlegt euch Aussagen wie "Irgendwie erscheint mir das nicht realistisch."oder "Ich denke [...] wird hier nicht noetig sein." nochmal. ;)

    In diesem Sinne
    Der Michael

    ...das "Stolpern ueber die eigenen Beine auf dem Weg zum Kopierer" IST als Beinaheunfall anzusehen!!!

    Und ja, eine TRIF (Unfaelle incl. Erste Hilfe Faelle / 1.000.000 Std) von <2 erreicht man tatsaechlich nur, wenn man sich auch mit solchen Sachen beschaeftigt.

    In diesem Sinne
    Der Michael

    - Der Hammer, der auf der Leiter liegt, ist eine unsichere Situation.
    - Faellt der Hammer runter, aber es passiert nix, ist dies ein Beinaheunfall
    - Trifft der Hammer den Kollegen, der unten an der Leiter steht, ist es ein Unfall

    ...eigentlich ganz einfach.

    Prototyp63: Deine Beispiele sind klassische fur gefaehrliche / unsichere Situationen. Um solche Situationen zu ermitteln ist die Verwendung von verhaltensbedingten Werkzeugen wie beispielsweise STOP, Gefahrenbeaobachtung etc. sehr zu empfehlen. Das Reporten solcher Situationen fuehrt erwiesenermassen zu einer reduzierung von Unfaellen, da ich hier die Quelle selbst angehe ("Eisbergtheorie").
    Mit Einfuehrung und Verwendung solcher Systeme kannst Du also eine "interne" Meldepflicht einfuehren; eine weitergehende Meldepflicht besteht hier nicht.

    ...und tiefflieger: Wenn Du "...sonst ausser zum Schreiben solcher Meldungen zu nichts mehr kommst..." hast Du ja keine Angst in Deinem Betrieb arbeitslos zu werden, oder?!? :)

    In diesem Sinne
    Der Michael

    ...das ist so und dafuer ist die Pauschale in der Tat da. Deshalb sollten sich beide Seiten die Nutzung privater Fahrzeuge fuer Dienstfahrten sehr genau ueberlegen. Auf der anderen Seite ist eine mit km Pauschale abgegoltene Fahrt eine Dienstfahrt und daher im Falle eines Unfalls mit Personeneschaden im Verantwortungsbereich der zustaendigen BG. Nicht nur, aber auch aus diesem Grund, sind bei uns Dienstfahrten mit Privat PKW grundsaetzlich nicht zulaessig.

    Aber zum Thema: Grundsaetzlich liegt es im Bereich der Fuehrsorgepflicht des Arbeitgebers sich davon zu ueberzeugen, dass alle MA fuer die von ihm beauftragten Arbeiten geeignet sind. Im Falle der Fahrzeugfuehrer zaehlt hierzu auch die Berechtigung ein Fahrzeug fuehren zu duerfen. Es gibt daher keinen Grund, sich nicht regelmaessig (i.d.R. 2 x jaehrlich) vom Vorhandensein eines gueltigen Fuehrerscheins zu ueberzeugen.

    In diesem Sinne
    Der Michael