Betriebliches Gesundheitsmanagement: DIN SPEC 91020

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  • Der Arbeits- und Gesundheitsschutz kann ein Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) sein, muss aber nicht. In der Praxis ist das freiwillige BGM häufig auf Verhaltensprävention ausgerichtet. Gelegentlich wird für verschiedene Gesundheitsangebote auch die Freizeit und das Geld der Mitarbeiter beansprucht. Im vorgeschriebenen Arbeits- und Gesundheitsschutz hat Verhältnisprävention Vorrang. Der Arbeitgeber zahlt.

    Trotzdem kann BGM hilfreich sein, wenn dabei die Pflichten im Arbeitsschutz nicht marginalisiert werden. Zum BGM gibt es inzwischen einen Art Privat-Standard: DIN SPEC 91020. Der Standard wurde von verschiedenen Firmen vorangetrieben und die Werbetrommel dafür wird immer noch kräftig gerührt.

    Der Tipp: In der DIN SPEC 91020 steckt viel Erfahrung und sie bietet eine durchaus brauchbare Anleitung für die systemhafte Gestaltung eines BGM. Aber meiner Ansicht braucht man sich nicht auch hier noch eine Zertifizierung anzutun. BGM ist freiwillig. Wenn unbedingt Geld für Zertifizierungen ausgegeben werden soll, dann besser für tatsächliche Arbeitsschutzstandards, wie z.B. OHSAS 18001. (Und auch da könnte man Einiges zum Zertifizierungsgeschäft sagen, aber das ginge hier zu weit.)

    Der zweite Tipp: Gelegentlich wird die DIN SPEC 91020 im Zusammenhang mit dem Arbeitsschutz genannt. Vorsicht, Die DIN SPEC 91020 ist kein Arbeitsschutzstandard! Die Spezifikation ist in einem Verfahren entstanden, bei dem das DIN den Arbeitsschutz explizit ausschließt: „DIN SPEC (PAS) werden durch temporär zusammengestellte Gremien unter Beratung des DIN erarbeitet. Konsens der Beteiligten und die Einbeziehung aller interessierten Kreise ist nicht zwingend erforderlich. Ausgangspunkt für die Erarbeitung einer DIN SPEC (PAS) ist eine Anfrage durch eine Person, Organisation oder einen Normenausschuss an den Bereich Innovation (I) des DIN. Die Initiierung des Projektes erfolgt somit durch den Kunden (Initiator). Eine Anfrage, die Aspekte des Arbeits-, Gesundheits-, Umwelt- und Brandschutzes enthält, wird vom DIN grundsätzlich abgelehnt.“

    Nachtrag: Es gibt in diesem Form einen abgeschlossenen Thread zum Thema. Dort ist von einer "DIN-Norm" die Rede. Das ist falsch. DIN SPECs sind keine DIN-Normen.

    Alles Beste
    achtzehntausendeins

    Einmal editiert, zuletzt von achtzehntausendeins (28. August 2013 um 17:42) aus folgendem Grund: Nachtrag

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