"Bereitstellungen" von Rettungsdienstpersonal in Außenbereichen

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  • Hallo zusammen,
    Das Thema "Bereitstellungen" im Rettungsdienst wird derzeit in verschiedenen Fachforen "heiss" diskutiert.
    Auslöser war ein Bericht in der Tiroler Tageszeitung.
    Bereitstellungen werden durchgeführt, um die teils gesetzlich vorgegebenen Hilfsfristen einhalten zu können. Wenn eine Rettungswache nicht mehr besetzt ist, positioniert sich der Rettungswagen der Nachbarwache an zuvor bestimmten Punkten an einer Straße (Parkplatz, Waldweg etc) und rückt von dort aus zu Einsätzen ab.
    Diese Bereitstellungen können je nach Einsatz und Einsatzhäufigkeit über mehrere Stunden gehen, oft auch mehrmals in einer Arbeitsschicht.
    Die Fahrzeuge sind in der Regel mit einer motorunabhängigen Standheizung ausgerüstet.
    Auch hier in Deutschland sind derartige Bereitstellungen nicht unbekannt und gehören je nach Bundesland zum täglich Brot der Rettungswagen-Besatzungen.

    Wie seht Ihr - aus Arbeitsschutzsicht - diese Problematik?

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Als aktiver Rettungsdienstler und Arbeitsschützer (wenn auch in Deutschland ;) halte ich ein Eingreifen des Arbeitsinspektorats für übertrieben, sofern die Heizung im Winter im Fahrzeug funktioniert und keiner zu erfrieren droht (die RTWs mit denen ich in Kontakt komme haben bis jetzt alle Standheizung und funktionierende Fahrzeugheizung).

    Über einen gewissen Zeitraum ist eine Positionierung im Nirgendwo kein Problem (eine Stunde rumstehen sollte kein Problem darstellen). Sollten in Bezug auf einen längeren Zeitraum gewisse Bedürfnisse auftreten sollte es doch nicht zu viel verlangt sein dass sich die Besatzung eigenverantwortlich um die Erfüllung der Bedürfnisse kümmert (Leitstelle anfunken, "Problem" mitteilen und wo die Reise des Fahrzeugs hingeht um dieses zu beseitigen). In der Regel sitzen ja ortskundige Leute auf dem RTW, die auch wissen wo sie was finden in ihrem Ausrückebereich. Ich halte die allgemeine Entwicklung den Leuten immer weniger zuzutrauen und allen alles vorzukauen und ja keinem mehr Eigenverantwortung zu übergeben für sehr bedenklich. Noch dazu geht es hier um ein Tätigkeitsfeld in denen den Leuten zugetraut wird mit Entscheidungen innerhalb von Sekunden Menschenleben zu retten. Da kann es doch nicht zu viel verlangt sein, dass sich die Leute in ihrem Ausrückebereich selbst um ihre Bedürfnisse während eines Einsatzes zur Bereitstellung kümmern (selbstverständlich in Rücksprache mit der Leitstelle ;).

    Diesbezüglich gibt es in dem Rettungsdienstbereich, in dem ich mich vergnüge, keine Probleme und die Fahrzeugbesatzungen haben es noch immer geschafft selbstständig ihre Bedürfnisse während des Bereitstellunsgzeitraumes unabhängig vom Standort zu erfüllen.

  • Wir hatten unseren Bereich, eine ähnliche Problematik.

    Da im 24 Stunden-Dienst, bis zu 6 Bereitstellungen erfolgten, wurde eine einfache Lösung entwickelt. Wir dürften bei den Kameraden der Feuerwehr (Feuerwehrhaus) einrücken und das Problem war gelöst.
    Ich denke einmal, wenn solche Bereitstellung, "Ab" und "An" vorkommen, dann sollte es nicht das Problem sein.

    Als Dauerzustand ist es nicht vertretbar!

    Arbeitsschutz im Rettungsdienst ist eh so ein "Stiefmütterliches Thema". Ich kenne Wachen, auf den müssen die Mitarbeiter unter schlimmen Arbeitbedingungen arbeiten!

    Aber alle kennen das Problem und da es Kosten macht, ist das Interesse relativ gering!

  • Als aktiver Rettungsdienstler und Arbeitsschützer (wenn auch in Deutschland ;) halte ich ein Eingreifen des Arbeitsinspektorats für übertrieben, sofern die Heizung im Winter im Fahrzeug funktioniert und keiner zu erfrieren droht (die RTWs mit denen ich in Kontakt komme haben bis jetzt alle Standheizung und funktionierende Fahrzeugheizung).

    So wie aus dem AT-Raum verlautet, sollen die entsprechenden Regelungen restriktiver sein als in DE. Auch scheinen dort die Probleme ein wenig "Überhand" genommen zu haben.
    Mehr war aus dem Kollegen nicht herauszubekommen ... :rolleyes:

    Da kann es doch nicht zu viel verlangt sein, dass sich die Leute in ihrem Ausrückebereich selbst um ihre Bedürfnisse während eines Einsatzes zur Bereitstellung kümmern (selbstverständlich in Rücksprache mit der Leitstelle ;).

    Nicht unbedingt immer so einfach möglich, abhängig von Bundesland und Retttungsdienstbereich, teils gibt es sehr restriktive Regelungen, leider. Eine um ein, zwei Minuten längere Anfahrt kann auch hinsichtlich der oft gesetzlich vorgegebenen Zeiten kritisch sein. Auch existieren Dienstanweisungen, die das Verlassen des zugewiesenen Bereitstellungsplatzes untersagen.

    Da im 24 Stunden-Dienst, bis zu 6 Bereitstellungen erfolgten, wurde eine einfache Lösung entwickelt. Wir dürften bei den Kameraden der Feuerwehr (Feuerwehrhaus) einrücken und das Problem war gelöst. Ich denke einmal, wenn solche Bereitstellung, "Ab" und "An" vorkommen, dann sollte es nicht das Problem sein. Als Dauerzustand ist es nicht vertretbar!

    D'Accord.
    Interne Bedingungen lassen aber häufig derartige "Besuche" (auch z.B. in örtlichen Unterkünften der Organsiation) nicht zu, organisatorische Lösungen scheitern oft genug am "Bedarfsplan" und am (fehlenden) Buget.

    Aber alle kennen das Problem und da es Kosten macht, ist das Interesse relativ gering!

    :)
    DAS ist aber nicht unbedingt rettungsdienstspezifisch.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)