Absaugung an Lakieranlagen, Gase/Dämpfe schwerer als Luft

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  • Hallo,

    ich hab mal ne Frage:
    Wenn ich an einer Lakieranlage / Walzstraße (für Möbel) einen lösemittelhaltigen Lack verwende, dessen Lösemittelgemisch Dämpfe/Gase schwerer als Luft sind, muss ich Absaugen, das ist klar.
    Und ich muss am Boden absaugen. Eine gute Absaugung im Raum und am Boden ist vorhanden.
    Aus meiner Sicht (und weil die MItarbeiter sich über dne Geruch beschweren) ist es aber sinnvoll, auch eine Absaugung direkt an der Entstehungstselle (Oberflache des Bandes) zu installieren.
    Hat da jemand Erfahrung?

    Da hat jetzt ein Mitarbeiter mal mein SDB gelesen und jetzt regen die sich auf, es sind 2,5% Methoxypropanol (Monopropylenglykol) im verwendeten Lack enthalten, Kennzeichnung R 10-67.
    Und weges des R 67 meinen jetzt alle Mitarbeiter an der Anlage es wäre Ihnen ständig schwindelig und schlecht.
    Obwohl die gleichen Mitarbeiter vorher schon seit Jahren ohne Probleme an der Maschine gearbeitet haben.

    Arbeitsplatzgrenzwertmessungen wurden auch vor kurzen durchgeführt, da waren alle Werte im Grünen Bereich.

    Gruß
    ADR-User

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

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  • Hallo ADR-User,

    klar, Lösemitteldämpfe sind in der Regel schwerer als Luft und sinken zu Boden. Dabei gibt es aber zwei Faktoren, die dem oft entgegenstehen. Einerseits sind da nicht wahrnehmbare Luftströmungen, die die Dämpfe dann ordentlich verteilen und einer Absaugung entziehen, anderseits oft Warmluftströmungen nach oben, z.b durch Maschinenabwärme. Grundsätzlich sollten Dämpfe so nahe wie möglich an der Entstehungsfläche, im vorliegenden Fall also direkt über dem lackierten Holz, abgesaugt werden. Das ist am effektivsten. Man kommt meist mit geringen Absaugvolumina hin. Die Absaugleistung nimmt mit zunehmendem Abstand quadratisch ab. Bei lackierten Flächen ist aber noch ein anderer Faktor zu berücksichtigen: Kann die durch die Absaugung erzeugte Luftströmung die Oberflächenqualität der frisch lackierten Teile beeinflussen?

    Noch ein kleiner TIPP: Man sollte sich davor hüten Mitarbeitern SDBs einfach unkommentiert in die Hand zu drücken. ich hatte vor einiger Zeit ein mächtiges Problem mit einem einfachen Waschbenzin. Betriebsleiter beschafft den Stoff ohne Rückfrage mit mir und drückt den Mitarbeitern das SDB in die Hand. Da stand etwas von entaromatisiertem Kohlenwasserstoffgemisch, Benzolgehalt unter 0,1%. Soweit eigentlich in Ordnung. Nur hat der Lieferant dann dummerweise auf der ersten Seite die Gefahrenhinweise für Benzol gelistet. War ein riesen Aufstand. Sätze wie "Ihr wollt uns alle vergiften" sind gefallen. Ich musste den Mitarbeitern über geschlagene zwei Stunden die Sache erklären.

    Gruß aus der Kurpfalz

    Andreas

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."

    (Marie von Ebner-Eschenbach)

    Einmal editiert, zuletzt von andreas68723 (3. März 2011 um 09:48)